Literarisches/Quo Vadis

17/10/16

Uhus finest-assorted Weblog Droppings ziehen um

Ab sofort finden sich Uhus *finest-assorted* Weblog Droppings in neuem Federkleid und mit modernisiertem Unterbau (sprich: ab jetzt mit CMS) hier: [ http://www.uhusnest.de/uvblog ].

Desweiteren wird der Twitter-Stream reaktiviert.

Damit bekommt die hervorragende kleine Weblog-Anwendung Thingamablog nach zwölf Jahren Dienst seine verdiente Ruhe. Sie tat ganz ohne online-Datenbanken und CMS ihren verlässlichen Dienst als Werkzeug zum Publizieren statischer Webseiten. Danke für die großartige Arbeit, Bob!

Viel Vergnügen!

26/09/16

"Indianer-Leben. Eine Werkstatt" ist wieder verfügbar

Indianer-Leben. Eine Werkstatt [ Printausgabe ] [ ebook ]

Der seinerzeit im Verlag an der Ruhr erschienene Titel "Indianer-Leben. Eine Werkstatt" ist ab sofort wieder verfügbar, und zwar sowohl als Printtitel wie als e-book. Inhalt und einen Auszug [gibt es hier als PDF].

Die Werkstatt ist komplett neu gesetzt und leicht ergänzt worden: Über 70 Seiten Kopiervorlagen und Informationen, um das Thema "Indianer" in seiner ganzen Vielfalt unkompliziert und ohne großen Aufwand im Unterricht und in der Jugendarbeit beleuchten zu können. Darunter sind Bastelanleitungen, Spiele, aber auch das Hinterfragen von Klischees, Lehre kritischen Denkens und das Bewusstmachen der Vielfalt von Kulturen.

12/09/16

Notiz: Zu Frauke Petrys Lesart des "völkischen Gedanken"

Rassenideologie und völkischer Gedanke Nicht unmittelbar ein Werk zu den völkischen Bewegungen. Aber zu Themen, die den völkischen Gedanken nicht nur berührten, sondern wesentlich von ihm gestützt und auch gespeist wurden:

Meine wissenschaftshistorische Magisterarbeit von 2000, "Rassenforschung – Rassenkunde – Rassenideologie. Die Anthropologie im Spannungsfeld von Rassenideologie und Nationalsozialismus", Norderstedt 2015.

Zum Inhalt: "Die Rassenideologie im Nationalsozialismus war keine Erfindung rechter Hitzköpfe. Vielmehr wurde sie auch durch einen seinerzeit anerkannten Wissenschaftszweig gestützt: Die Rassenkunde.
Das Buch befasst sich unter Heranziehung der Originalpublikationen mit den Spielarten und Auswirkungen der physischen Anthropologie sowohl auf die akademische Welt, als auch auf Populisten und die allgemeine Wahrnehmung der Rassenideologie."

[Inhalt] [Bei Amazon]

09/09/16

Facebook zensiert Kriegsfoto von "Aftenposten"

Das Wort "Zensur" wird recht oft in den Mund genommen, wenn es um "Neue Medien" geht, und man könnte sagen: Ähnlich wie das Schlagwort "Rassisimus" ist es ein oft wenig zu rasch zur Hand.

In diesem Falle aber ist seine Anwendung durchaus gerechtfertigt, denn dieser Fall gehört zu jenen, die uns alarmieren müssen. Facebook löschte wegen "Nacktheit" das weltberühmte Vietnamkriegsphoto von Nick Ut, als die norweigische Zeitung Aftenposten es auf ihrer Facebookseite publizierte – und bekam dafür einen offenen Brief des Chefredakteurs:
"Dear Mark. I am writing this to inform you that I shall not comply with your requirement to remove this picture.
[...] The demand that we remove the picture came in an e-mail from Facebook’s office in Hamburg this Wednesday morning. Less than 24 hours after the e-mail was sent, and before I had time to give my response, you intervened yourselves and deleted the article as well as the image from Aftenposten’s Facebook page.
To be honest, I have no illusions that you will read this letter. The reason why I will still make this attempt, is that I am upset, disappointed – well, in fact even afraid - of what you are about to do to a mainstay of our democratic society."

Zweifellos wird Facebook seine Kritik geflissentlich ignorieren. Deswegen, falls unsere Redakteursnetzwerke, unsere Gewerkschaften und internationalen Vereinigungen die Tinte wert sind, mit denen ihre Namen in Zeitungen gedruckt werden, müssen sie dies zu einem Präzedenzfall machen und handeln. Man darf gespannt sein, wie sehr – ob – sich beispielsweise das so hochangesehene PEN-Zentrum in dieser Sache engagieren wird.

Geschieht hingegen nichts, so haben wir unsere hart erworbenen Freiheitsrechte bereits aus Trägheit, Bequemlichkeit und Selbstverliebtheit aufgegeben. Und verdienen es nicht besser.

02/09/16

In Vorbereitung: Neuauflage der "Indianer-Werkstatt" als ebook

Ein kurzer Eulenruf aus Uhus Schreibnest: Eine Neuauflage des Titels Indianer-Leben. Eine Werkstatt, der 2003 im Verlag an der Ruhr erschienen ist, wird derzeit als ebook und Printausgabe vorbereitet.

Das Buch bietet auf über 70 Seiten ganzseitige Kopiervorlagen für Schulunterricht und Freizeit, die sich um die verschiedensten Aspekte des Themas Indianer drehen: Pfeil- und Bogenbau, Klischee, Indianer heute, Kulturvielfalt, indianische Spiele ...

Mehr demnächst!

Als PDF: (Alte) Leseprobe | Inhaltsverzeichnis | Webseite

18/08/16

Jugger in der Zukunft: Beitrag zu Perry Rhodan STELLARIS

Ab morgen wird Jugger in der Zukunft nachzulesen sein: In der Kurzgeschichte der STELLARIS-Serie, die Bestandteil der Perry-Rhodan-Hefte ist.

Mehr dazu hier.

26/03/16

Notiz: Beitrag zu FuelRats aus Elite:Dangerous erschienen

Ein Beitrag über die Gruppe der FuelRats im Online-Weltraumspiel Elite: Dangerous ist erschienen: "Im Computerspiel 'Elite: Dangerous' zeigen sich Ratten von ihrer kooperativen Seite".

Viel Vergnügen.
Rattatoon

03/03/16

Notiz: "Deutschi", a reason to get legitimately shot

"Deutschi Crime". A term fully legitimating to get shot (critics, publishers) or to commit suicide (author).
In other words, to use a very nice and fitting German term indeed, "erbärmlich".

05/02/16

Hardcore-Gendern

Realer Buchtitel: "Wie die Wikingerinnen" (Details bei Amazon), verfasst von einer Deutschin. Mehr Bücher im Stil von "Die elfte Pferdin"! So macht Gendern Spaß.

28/01/16

Notiz: Beitrag über Schwedendemokraten

Ein kurzer Beitrag über die schwedische Partei der Sverigedemokraterna, der Schwedendemokraten, ist erschienen:

»Welcome to Sweden«. Neofaschistische Sverigedemokraterna zweitstärkste Partei, in: junge Welt, 28.01.2016

Anmerkung: Ob SD tatsächlich mit "neofaschistisch" korrekt beschrieben sind, wie der Titel suggeriert, ist Gegenstand der akademischen Diskussion. Ich vertrete nicht unbedingt diese Ansicht, ebenso wie zahlreiche schwedische Akademiker. Den Kritikern zufolge mangelt es an mehreren Merkmalen, um die Partei tatsächlich so verorten zu können (die Bezeichnung als "rassistisch" oder "extrem rechts" oder nationalistisch ist jedoch als Bezeichnung weitgehend unumstritten).

Desweiteren ist der Unterüberschrift ein Fragezeichen hinzuzufügen. Es handelt sich um Umfrageergebnisse, laut denen die SD zweitstärkste Partei sei; wie es Umfragen an sich haben, spiegeln sie nur bedingt den Wählerwillen wieder, zumal die Wahlen erst in über zwei Jahren stattfinden. Gemäß einer anderen Umfrage vom Wochenende bleibt SD drittstärkste Partei -- aber ebenfalls mit einem enormen Zuwachs im Vergleich zu der letzten Wahl. Vor dem Hintergrund, dass die nationalistische Partei fraglos enorme Zugewinne in der Wählergunst zu verzeichnen hat und quo Wahlergebnis 2014 bereits drittstärkste Partei ist, ist dies aber ein eher akademisches Detail.

09/11/15

09/10/15

Jugger-Buch für 5 Euro bis 5. Dezember

jugger-Buch Es gibt Neuigkeiten: Wegen Umzugs läuft beim Archiv der Jugenkulturen eine Rabattaktion: So gibt's das dort erschiene Juggerbuch bis 5. Dezember nur

=> für 5 Euro <=,

und zwar hier.

Das gilt übrigens auch für die anderen Titel des Verlags.

Das schreibt das Archiv:

Damit dieser Umzug überhaupt finanzierbar ist, müssen wir unser Lager deutlich reduzieren. Da wir allerdings unsere Backlist-Titel ungern schreddern oder ältere Titel endgültig verramschen wollen, sondern so viele Titel wie möglich auch zukünftig lieferbar sein sollen, startet der Verlag heute eine befristete „Alles-muss-raus“-Aktion. Bis zum 6. Dezember werden fast alle Verlagstitel nur 5 Euro kosten! Ab dem 7. Dezember gilt wieder der bisherige Verkaufspreis. [...] Und natürlich für alle eine günstigere Chance, an spannende Präsente für Firmenjahresgaben, Geburtstage, Weihnachten oder einfach nur so, um jemandem eine Freude zu machen! Und Bibliotheken, ForscherInnen oder privat an Jugendkulturen Interessierte haben nun eine einmalige Gelegenheit, ihre Sammlung zu vervollständigen.

Bitte bestellt bei Interesse möglichst direkt über den Shop: http://shop.jugendkulturen.de/

23/09/15

Novelle Järngård zurück vom Lektorat

Still schweigt der Uhu. Zum Glück bedeutet dies nur, daß er fleißig am Brüten ist ...

Die Lektoratskorrektur der Novelle "Järngård. Fluch des Erzes" ist hereingeflattert und wird nun fleißig durchgekämmt. Gute Anmerkungen, gute Zusammenarbeit, so macht Arbeit Spaß.

Novelle Järngård (Arbeitstitel)

19/06/15

Notiz: Novelle im Verlag

Pünktlich zum Midsommarfest ist das Skript zur Novelle zum Einsickern der Welt des Feuers und der Eisenschlote nach Mittelschweden an den Verlag gegangen.

Erscheinungstermin ist September. Weitere Einzelheiten folgen.

Novelle Järngård (Arbeitstitel)

13/04/15

Kurzgeschichte: "Das Gesetz"

Wieder habe ich das große Glück, daß in der Tageszeitung junge Welt eine Hommage an den unvergleichlichen José Saramago erscheinen konnte: "Das Gesetz".

Viel Vergnügen!

12/03/15

"Die Magie des Falken": 2. Auflage

Pünktlich zur Leipziger Buchmesse ist mein Wikingerroman "Die Magie des Falken" in zweiter Auflage erschienen. Der im Exil lebende Norwegerkönig Olafr Tryggvason hat das Christentum für sich entdeckt. Hervorragend läßt sich in dessen Namen mit Feuer und Schwert Norwegen missionieren, und nebenbei seine Königsherrschaft neu etablieren.

Dabei stört es nur, daß sich zahlreiche Magier in seinem Gefolge befinden, die Blótmenn und Seiðmenn, deren Rat er früher oft und gern eingeholt hatte. Sie müssen verschwinden. Er lockt sie in einen Hinterhalt, um sie alle zu töten. Doch dem jungen Magier und Falkner Kyrrispörr Hæricson gelingt die Flucht. Es verschlägt ihn ins damals noch dänische Heiðabyr (Haithabu bei Schleswig), einen faszinierenden Dreh- und Angelpunkt hochmittelalterlichen Handels, von wo aus er seine Rache an dem König plant. Als Falkner findet er rasch Anstellung und einen idealen Platz, um den blutigen Weg des Norwegerkönigs aus der Ferne zu verfolgen und sich auf einen günstigen Augenblick zum Zuschlagen vorzubereiten ...

Lesung: Die Magie des FalkenAngetrieben von der Faszination für die oftmals fälschlicherweise als historische Tatsachenberichte gehandelte Sagaliteratur (hier im Speziellen die Saga Olafs Tryggvasonar) und vom Reiz aktueller wie historischer Falknerei, wie sie sich nicht nur im legendären Falkenbuch Friedrich II. De arte venandi cum avibus, sondern beispielsweise auch - mit interessantem historischen Rätsel - auf dem Teppich von Bayeux findet, ist dieser historische Wikingerroman entstanden.
Er verzichtet natürlich ganz auf jede Form der Fantasy, denn die Realität ist an sich bereits faszinierend genug und weniger willkürlich. Freilich kann der Magier zaubern, aber eben nur auf jene Weise, auf die auch heute noch Zauberer und Magiern beispielsweise in Südamerika Heilungen und Wahrsagungen vollbringen.

Am Rande: Die Szene, bei der Kyrrispörr aus einem Gewitter vor der Schlacht gegen Tryggvason die Zukunft deutet, entstand bei diesem Unwetter.

Lesungen aus dem Buch, ausgestattet mit reichhaltigem Rahmenprogramm aus historischem Vortrag mit Dias, authentisch nachgebildeten Replikas von Wikingerwaffen, Kleidung und Alltagsgegenständen, sind ab sofort buchbar.

Informationen dazu finden sich in der → Leseinfomappe und → im PDF zur "Magie des Falken".

04/03/15

Notiz: Interview bei fabelhafte-buecher

Auf fabelhafte-buecher.de ist ein Autoreninterview mit mir online gegangen: "Hört auf zu jammern, ihr habt es euch so erarbeitet". Viel Vergnügen.

19/01/15

Ankündigung: "Rassenforschung – Rassenkunde – Rassenideologie"

Rassenforschung Rassenkunde Rassenideologie Rechtspopulistische Strömungen sind wieder im Aufwind. Rassismus und Vorurteile sind willkommener Brennstoff für entsprechende Ideologien und Bewegungen.

Wiewohl noch vor dem Auftreten von PEGIDA und Konsorten zur Veröffentlichung vorgesehen, erscheint das Fachbuch "Rassenforschung – Rassenkunde – Rassenideologie. Die Anthropologie im Spannungsfeld von Rassenideologie und Nationalsozialismus" leider zu einem passenden Zeitpunkt. Zwar steht die Arbeit auf dem wissenschaftlichen Stand von 2000 – die zugrundeliegende Fassung stellt meine Magisterarbeit dar –, ist aber nichtsdestoweniger aktuell.

Eine Folgeausgabe mit aktuell bearbeitetem Material von damaligen Akteuren sowie zur Zeitschrift "Volk und Rasse" fasse ich derzeit ins Auge, was sicherlich auch von der Verfügbarkeit von unbearbeiteten Primärquellen abhängen wird.

Wickenhäuser, Ruben Philipp: Rassenforschung – Rassenkunde – Rassenideologie. Die Anthropologie im Spannungsfeld von Rassenideologie und Nationalsozialismus, 180 S., Nordersted 2015, ISBN 978-3-7347-5004-5, € 19,00

14/01/15

Geier über Charlie Hebdo

"Geier über Charlie Hebdo. Die Attentäter von Paris sind das Produkt westlicher Politik" ist gerade in der Tageszeitung junge Welt erschienen. Ich wünsche gute Lektüre.

02/01/15

Notiz: Einsamkeit zum guten Neuen!

Frohes neues Jahr! Dazu eine kleine Lektüre, die frisch erschienene Science Fiction-Kurzgeschichte "Einsamkeit" in der Wochenendbeilage der Tageszeitung junge Welt.

Viel Vergnügen.

28/02/14

Notiz: Uhus Lesungs-Tipps im Literaturcafé

Damit auch andere von den Erfahrungen aus vielen hundert Lesungen profitieren und Autoren nicht mehr als "Wasserglasblubberer" bezeichnet werden (müssen): Meine ganz persönlichen Tipps für eine erfolgreiche Lesung sind im Literaturcafé erschienen.

Viel Spaß und viel Erfolg!

26/02/14

Notiz: Nie, nie, nie "offenes" Office für Massentextsatz!

Was auch immer geschieht, wer Massentexte wie Abschlußarbeiten setzen möchte, sollte nach meiner leidvollen Erfahrung nie, nie, niemals auf die "offenen" Office-Derivate der Textverarbeitungen zurückgreifen. Es sei denn, korrekter Buchsatz spielt keine Rolle.

Bei der Bearbeitung eines seinerzeit damit erstellten (und daher zwangsweise damit weiterzubearbeitenden) Textes häufen sich programmseitige Setzerfehler – bis hin zum fehlerhaften Herausschreiben des Textes als PDF, inklusive Durchlaufen einstmals korrekt gestellter Bilder, des Verschluckens bedingter Trennstriche, der Ersetzung derselben durch Leerzeichen mitten im Text, plötzlich überdehnter Zeilen oder verfrüht umgebrochener Seiten. Diese Programme tun so, als wären sie Satzprogramme, aber das sind sie leider immernoch nicht.

Finger weg!

24/02/14

Notiz: Was hat Dich da geritten, Denis Scheck

Was war denn das nun wieder?
Ausgerechnet den Autor des Thrillers "Limit" Sendezeit in "Druckfrisch" zu ehren, und ihn dann auch noch als "besten deutschen Thrillerautor" zu begrüßen, als gäbe es mit Eschbach (um nur ein Beispiel zu nennen) keine auch handwerklichen Meister auf diesem Gebiet; das war unter Niveau. Selbst "Der Schwarm" ist zwar solide konstruiert und durchaus spannend – ganz im Gegensatz zu dem bemühten, unglaubwürdigen Erfolgsaufreiter "Limit" mit seinen weltraumfesten Räuberpistölchen mit Sauerstoffeinsatz – aber eben nach seinen starken Seiten auch merklich konstruiert, und erhielt seine Adelung wohl kaum durch seine Qualität, sondern vielmehr durch seine Verkaufszahlen. Und die, so wissen wir zu Genüge, vermitteln eher das Urteilsvermögen von tausend Fliegen als irgend etwas anderes.

Und dann auch noch das Urteil eines professionellen PR-Strategen zu einem derart sensiblen Thema wie dem israelisch-palestinensischen Konflikt mit derartigem Gewicht zu versehen, der selber sinngemäß sagt, er habe jeweils keine Ahnung von der in Frage kommenden Materie und schreibe darüber, um sich eben diese Ahnung erst anzueignen, das ist schon stark. Warum nicht gleich Dan "Alle Fakten sind echt wahr!" Browns "Diabolus" als Bibel für digitale Kryptographie und als NSA-Enthüllungsbuch deklarieren? Soll das etwa die Spitze der deutschen erzählend politischen Literatur zum Thema Israel sein? Entlastend kann zugute gehalten werden, daß die Äußerungen des Autors insgesamt vernünftig klingen; aber das reicht wohl kaum.

Nun läßt sich ein Roman, den man nicht gelesen hat, nur schwerlich be- oder gar verurteilen. Aber anstatt ein nettes lauwarmes Bildungsbürgerpläuschchen zu halten, wäre hier doch kritischeres Nachfragen angebracht gewesen, eine inhaltliche Begründung, die die Würdigung erschließt, den Zuschauer in Druckfrisch derart lange damit zu besenden.

Das war enttäuschend, nein, es war schauerlich. Wer so arbeitet, der beginnt sein moralisches Recht zu verlieren, an dem Niveau einer Spiegel-Bestsellerliste zu mäkeln. Da hilft auch das Heranrollen auf einer Trittleiter nichts.

Denis Scheck, wirst Du alt?

20/02/14

Zorn: Abdrucken von Rezensionen kostenpflichtig

Wo bleibt der Aufschrei der werten Kollegen? Wo ist der PEN? Wie kann es sein, daß Verlage damit durchkommen, sich für das Zitieren von Auszügen aus Buchrezensionen (und somit vermutlich auch Presseartikel über Lesungen) bezahlen zu lassen? Habt ihr noch alle Tassen im Schrank?

Was für eine erbärmliche und übelriechende Gesellschaft ist es, die Deutschland derzeit anstrebt?

Diese Worte des Zorns fallen einem ein, wenn man den Bericht auf buchreport.de liest:
"Miteinander wird aufgekündigt. [...] Aus Sicht des Gerichts sind Buchrezensionen urheberrechtlich schutzfähig, da darin eine eigenschöpferische Komponente deutlich zum Ausdruck komme. Das Zitatrecht greife in diesem Fall nicht, da kein Zitatzweck erkennbar sei. Auch die Berufung von buch.de auf das Gewohnheitsrecht ließ das Gericht nicht gelten.

Der Börsenverein hat eine Orientierung vorbereitet.

So Kollegen, es ist an der Zeit, zu beweisen, ob Schriftsteller in Deutschland zu narzisstischen Witzfiguren verkommen sind, die nach Schablone der Großverlage schreiben, oder ob sie noch richtigen Mumm in den Knochen haben. Her mit den literarischen Heugabeln!

Ich hoffe übrigens sehr, mich zu irren. Daß es sich hierbei um einen Sonderfall handelt, der nicht allgemeingültig auf das Zitieren von Rezensionen und Zeitungsauszügen über eigene Veranstaltungen übertragbar ist. Hoffentlich.
Daß es vielleicht nicht ganz so hart kommt, darauf weist der Punkt des Börsenvereins hin: "Verlage sollen nur sehr kurze Ausschnitte („Blurbs“) verwenden, die urheberrechtlich nicht schutzfähig seien."
Auf der andren Seite empfiehlt er, gar nicht zu zitieren, sondern nur zu verlinken. Die Sachlage ist wohl nicht so klar, wie viele Kollegen es sehen.

Aber wie neblig kann Recht sein? Da gibt es wohl kaum Rechtssicherheit, und die brauchen wir, die bekanntermaßen eben nicht überbezahlten Autoren mit den großen Anwälten im Rücken.

PS. Ich verweise übrigens auf die Aussage des Springer-Chefs Döpfner in Alternativlos 24, der dort sinngemäß das Abdrucken von Zitaten als auf ewig zulässig bezeichnete; wie praktisch, daß man einfach den Begriff "Zitat" umdefinieren kann, wie es einem in den Kram passt. Wenn nur die Macht der Lobby stimmt.

Nachtrag:

Andreas Eschbach hat auf seiner Webseite die Folgen visualisiert.

 

16/02/14

Kurzgeschichte "Und Austinat konnte fliegen"

Heute erschien in der Tageszeitung junge Welt die Kurzgeschichte "Und Austinat konnte fliegen. Eine Hommage an José Saramago".

Die Geschichte ist aus einem Romanvorhaben heraus entstanden, für das sich kein Verlag begeistern ließ; ob dies am Text oder daran liegt, daß der Stil nicht marktgerecht genug ausgelegt ist (sofern natürlich nicht andere Gründe eine Rolle spielten), mag der geneigte Leser selbst entscheiden. Insgesamt ist er aus der Begeisterung für den Großmeister José Saramago heraus entstanden, dessen deutsche Übersetzung zu lesen ein Rausch ist – und mit den bescheidenen eigenen Mitteln beim schreiben anzuwenden nicht minder.

Eine selbstkritische Anmerkung sei gestattet. Ich habe bei der Durchsicht, wie ich im Nachhinein finde, noch zu viele Punkte gesetzt, ohne die es besser gewesen wäre.
Und die Tücken der Form der direkten Rede Saramagos haben sich verzeihlicherweise im Korrektorat gezeigt, und hier auch nur dank eines Fehlers in meinem Mailserver; ein Beispiel, das nur die Herausforderung illustrieren soll, und keineswegs als Kritik an den Bearbeitern zu verstehen ist (ich will gar nicht behauten, daß mir mit ihr selbst keine Fehler unterliefen):

Im Druck heißt es:

Herausforderungen wurden identifiziert, na wer fliegt, hat keinen Abstellplatz für sein Bier, und gelöst, ich habe gehört, es gibt schon Arbeitsgruppen, es gab da doch mal so Helme, da hatten Freunde Dosen daraufgeschraubt, Flaschen mit einer Leitung zum Mund hineingestellt, gute Idee.

Im Original ist dies ein Dialog:

Herausforderungen wurden identifiziert, Na wer fliegt hat keinen Abstellplatz für sein Bier, und gelöst, Ich habe gehört, es gibt schon Arbeitsgruppen, Es gab da doch mal so Helme, da hatten Freunde Dosen daraufgeschraubt, Flaschen mit einer Leitung zum Mund hineingestellt, Gute Idee.

Jedenfalls: Mich freut es sehr, daß Und Herr Mawiek konnte fliegen so durch seinen Berufskollegen Herrn Austinat das Licht der Publikation erleben darf. Schön, daß es in Zeitungen noch Platz für literarische Kurzgeschichten gibt!

13/02/14

Notiz: Neuer Normvertrag für Autoren

Der Verband deutscher Schriftsteller (VS) hält den neuen Normvertrag für Autoren und Verlage zum Download bereit.
Es wird interessant sein, ein Echo auf die dort eingearbeiteten Änderungen zu hören – immerhin gelten diese Verträge als Verhandlungsgrundlage zwischen beiden Seiten, und ob die Schriftstellerinnen und Schriftsteller in der Lage waren, ihre Interessen gerade zum Thema neuerer Nutzungsarten kompetent zu vertreten ... ist eine spannende Frage.

Hier geht's zum Normvertrag.

11/02/14

Uhus neues Jugger-Buch liegt vor

Jugger. Das Praxisbuch Nach zwei Jahren ist es endlich soweit: Das vierte Buch über den Sport Jugger ist nun lieferbar:

Jugger – Das Praxisbuch. Grundlagen, Training, Teambuilding

erschienen im Zauberfeder-Verlag (offiziell [Dezember] 2013, realiter 2014).

Inzwischen haben mich die Belegexemplare erreicht, daher ein paar Worte dazu.

Erweiterungen geplant

Für die Erstellung der Texte und unzähligen Photos (im Buch findet sich natürlich nur die vergleichsweise kleine Auswahl der angefertigten Gigabyte an Bildern) hatte ich mir aus persönlichen Gründen einen vergleichsweise engen Zeitrahmen gesteckt. Daher kann ich mit guten Gewissen sagen, daß ich nicht alles geschafft habe, was ich umsetzen wollte; so hätte ich gern Stab-Stab-Duelle mit dabei.

Nur Männer?

Es ist etwas schade, daß ich keine Juggerdamen für die Bewegungsabläufe reinnehmen konnte.
Da mich grundsätzlich die sportlichen Qualitäten der Abzubildenden interessieren und nicht ideologische Forderungen (und, mit Verlaub, das ist reale Gleichberechtigung), war hier schlicht die Verfügbarkeit entscheidend, und die war bei unseren Spitzenspielerinnen jeweils leider nicht gegeben – wie gesagt, ein enger Zeitrahmen.
Es ist natürlich ein reales Problem: Da das Thema Gender mit einer entsprechenden gesellschaftlichen Bedeutung nun besetzt ist, also beim Betrachter (wenn er nicht liest) leicht der falsche Eindruck entstehen kann, es handle sich bei Jugger um einen Männersport, werde ich dazu nach Möglichkeit Ergänzungen anfertigen. Zumal einige unserer Damen sportlich wirklich hervorragend sind.

Der Fehlerteufel

Und natürlich gibt es auch die unvermeidlichen Fehlerchen, beispielsweise fehlt der (simple) Zusatz, daß der Jugger e.V. schon vor 2000 über ein Team verfügte.* Aber besser 90% als 120%, die dann nie das Licht der Welt erblicken.

Wir erwägen aber Ergänzungen als PDF hinzuzufügen, vielleicht ließe sich das auch in einer weiteren Auflage integrieren. Wenn das Interesse am Buch groß genug ist.

Sagt, wenn es Euch gefällt!

Wenn Ihr das Buch gut und vielleicht gar nützlich findet, seid willkommen, Euerer Zufriedenheit im Forum, bei amazon.de oder in den sozialen Netzwerken Ausdruck zu verleihen – das hilft! Natürlich, weil Lob gut tut. Aber auch, weil der Verlag ja kein Großverlag mit Buchhandelsketteneinschleimtechnik ist, wie sie heutzutage leider gängige Praxis ist. Zumal Jugger ein Nischensport ist.

Einblicke und Informationen

Einen kleinen Einblick ins Buch bietet der Verlag und The International Jugger Blog.

Mehr Infos zum Buch finden sich auch im Jugger-Diskussionsforum.

Juggerbuch: Blick ins Buch

--

*) Was im Übrigen ein Büchern eigenes Phänomen ist. Simple Fehler, die man eigentlich nicht übersehen kann, verstecken sich auch bei hundertfachem Korrekturlesen solange, bis der Autor das gedruckte Exemplar in den Händen hält (in meinem Fall sogar nur das PDF). Und springen ihm dann beim ersten Aufschlagen ins Auge. Ist immer so, lex libris oder so.

28/01/14

Notiz: Was hat Dich da geritten, Denis

Ausgerechnet zur 100. Sendung von Druckfrisch eine gefühlte Ewigkeit, mithin ein Drittel der Interviews, ausgerechnet einem amerikanischen Krimiautor zu widmen, der nichts besseres zu tun hat, als die Guten Amerikaner gegen die Bösen Al-Quaidas* antreten zu lassen, als hätte es ganze Hochzeitsfeiern mordende Drohnen aus dem Land of the Free nie gegeben, so ist zumindest der Eindruck aus dem unkritischen Interview ... Denis Scheck, wirst Du alt?

*) Womit nicht impliziert werden soll, daß Angehörige dieser Bewegung in irgend einer Form tolerabel wären – selbstredend.

22/01/14

Ankündigung: Das Jugger-Buch liegt vor!

Seit heute liegt das neue Jugger-Buch vor: "Jugger – Das Praxisbuch. Grundlagen, Training, Teambuilding".

Ich selber werde mich noch etwas gedulden müssen, bis ich es in den Händen halten kann, aber nun ist es endlich lieferbar! Greift Euch eines der Exemplare, solange sie noch heiß sind ...

Hier kann es beim Verlag bestellt werden (für diejenigen, die nicht immer beim Online-Buchhandelsmarktführer bestellen wollen). Mehr dazu, sowie ich es im Briefkasten habe.

Viel Spaß!

Buchstabendosen PS. Immerhin, wir werden das hier nicht brauchen: eine Buchstabendose.

12/12/13

Notiz: Über die Kompetenz unserer Schriftsteller

Man möchte verzweifeln.

Da schickt das internationale literaturfestival berlin eine Rundmail, doch bitte bei einem Aufruf gegen Überwachung mitzuunterzeichnen. Unter anderem steht Juli Zeh (die bei Lesungen auch mal über spannende Dinge wie die Probleme von Frauen beim Einparken zu berichten weiß) unter der Mail.

Und was muß man da lesen? Potentielle Unterzeichner möchten ihre Teilnahme an eine dubiose @mail.com-Adresse senden. Von einer digitalen Signatur ist weit und breit nichts zu sehen, als gäbe es kein Phishing und kein SPAM.

Das ist das Problem von Schriftstelleraufrufen. Sie sind angenehm entsetzt und kultiviert, aber in Sachen Kompetenz ... führe man sich obiges vor Augen.

Kollegen, so schafft Ihr Euch selber ab.


























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