30/06/08
Bayrische Polizei darf sich ihre Beweise selber machen ... oder so
Eine merkwürdge Meldung in
der taz: Nicht nur sollen Computerdurchsuchungen inklusive
Eindringen in die Wohnung auch "bei jeder dringenden Gefahr für den
Staat sowie Leib, Leben und Freiheit von Personen" angewandt
werden dürfen, also praktisch immer, wenn einem gerade der Sinn danach
steht. Auch sollen die Behörden Daten auf dem Rechner "nicht nur
kopieren, sondern auch verändern und löschen" dürfen.
Vermutlich
wird dieser Passus technische Gründe haben (weil man sonst keinen
Trojaner unter Windows installieren darf, da der die Registry verändert
oder dergleichen) , aber wenn man schonmal dabei ist - warum nicht
gleich seine Beweise selber basteln? Manchmal spürt man gerade als
erfahrener Ermittlungsbeamter doch einfach, daß der Verdächtigte einfach
nur der Täter sein kann, da ist ein bisschen Nachhelfen doch wirklich
nur im Sinne des Rechts. Oder etwa nicht?
Ein Traum für die Landesregierung wär's, fürwahr.
Nachtrag:
Wie viel von Beteuerungen zu halten ist, Regularien
und Überwachungsinstrumente würden garantiert nur in einem bestimmten
Rahmen zur Anwendung kommen, zeigt sich gerade in Schweden; neben der
geradezu zügellosen Überwachung sämtlicher Kommunikation soll dort nun
auch die ursprünglich allein für Forschungszwecke angelegte
Gen-Datenbank aller Bürger für Ermittlungszwecke angezapft
werden. Und daß der Beamtenapparat Staat die Daten seiner Bürger nicht
schützen kann, das zeigt sich regelmäßig in Gestalt verschwundener
Bürgerdaten-CDs und Festplatten in England - und in den lange für
jedermann zugänglichen Arbeits"agentur"-Datenbanken in Deutschland.
Vertrauen verlangen, aber keinen Schutz garantieren können, das ist ein
schlechter Handel.
Nachtrag II:
In Bayern hat man natürlich kein Problem mit
derlei Dingen - das lustige an-fremden-Rechnern-Herumbasteln und
Ausspionieren ist
ab sofort erlaubt. Auch die Mautdaten werden entsprechend verwendet,
wo man sie doch schonmal hat (aber da gab es ja auch ein
christdemokratisches "Ehrenwort", sie nie, nie für andere Zwecke zu
verwenden als für die Streckenabrechnung ...), und die gute, alte
Rasterfahndung feiert Urständ. Eigentlich ist es jetzt auch an der Zeit,
das völlig unzeitgemäße Folterverbot zu kippen. Und wieder den König ins
Kasperletheater einzuführen.
28/06/08
Jugger als "außergewöhnlichste Sportart" des NDR bewerben ...
Stimmt fleißig mit ab: Die Oldenburger Keiler konnten im
NDR Jugger vorstellen (Mitschnitt bei YT findet sich in den Kommentaren),
bis Montag kann [ hier
] noch abgestimmt werden, ob Jugger die coolste der dargestellten
Sportarten ist ...
Frohes Klicken!
Nachtrag:
Heissa,
wir führen! Mit stolzen 56,4% weit vor Speed-Badminton mit 18,7% ...
25/06/08
Berliner Schildbürgerstreiche, Abteilung Neukölln: Rummel im Mai
Mal wieder ein Eintrag in die Liste Berliner Schildbürgerstreiche: Da steht an den Eingängen der Hasenheide ein Schild, daß Ballspielen verboten sei, vermutlich vor allem um die Grasnabe zu schützen. So weit, so gut, derlei gehört zur deutschen Parkvolklore. Spaziert man über die ziemlich runtergetrocknete und -gelaufene Handtuchwiese, kommt man zur Nord-Süd-Achse, ehedem ein zauberhaftes grünes Tal. Und das sieht seit einigen Wochen so aus:
Was sich hier präsentiert, ist nicht etwa eine Schnellstraße, sondern die Folge übermäßiger Benutzung. Und nein, nicht durch eine ballspielende Elefantenherde. Sondern durch das Maifest, einen Rummel, der seit einiger Zeit alljährlich ausgerechnet eben im Mai stattfindet - das ist, wie kluge Menschen wissen, jene Zeit, in der die Pflanzen gedeihen und die Wiesen sich nach dem Winter erholen. Und ausgerechnet in dieser Zeit also findet auf einer der einigermaßen intakten Rasenflächen in der Hasenheide eine mehrwöchige Massenveranstaltung statt. Nichts gegen einen Rummel, aber ausgerechnet auf einer der Flächen in Neukölln, die nicht verwüstet und verhundet ist? Da steckt noch Nachbesserungspotenzial drin, wie es so schön genannt wird.
Das Ex-Rasenstück hinter der Handtuchwiese ist seit Mai durch
formschöne Absperrgitter verbarrikadiert, um sich vom Rummel
zu "erholen". Photo vom Juli.
Am kleinen Weiher tummeln sich derweil Ziegen - eine für den Besucher unerwartete und sehr sympathische Sache. Bleibt nur zu hoffen, daß die Betreuer der Tiere ein wenig mehr Kenntnisse in grundlegenden Dingen der Natur haben als die Koordinatoren des Mai-Rummels.
Es muß allerdings auch betont werden, daß - wie besagter Teich, die freilaufenden Ziegen und der unten abgebildete Rosengarten zeigen - die Hasenheide geradezu ein Juwel unter den Berliner Gärten ist, und zwar eines mit erstaunlich vielen Facetten. Dieser Leistung gebührt Respekt und Anerkennung. Schildbürgerstreiche wie der Rummel sind vor diesem Hintergrund um so schmerzhafter.
24/06/08
BREAKING NEWS: Jugging Brisbane findet den Heiligen Gral des Jugger
Unglaublich, aber wahr: Die Jugger von Brisbane, Australien, haben
gefunden, was man als den "heiligen Gral" des Jugger bezeichnen möchte
- nämlich einige der Geräte, die im Film "Salute of the Jugger", Urvater
des Sports, verwendet wurden. Sogar die legendäre dreigespaltene Kette
findet sich darunter. Dabei handelt es sich wohlgemerkt um die
Originale. Auch haben sie eine komplette "Rüstung" vom Set (wenngleich
die nicht im Film eingesetzt worden war). The
Fiend und Adam haben sie besorgt.
Die Geräte waren als Werbemnittel seinerzeit unter australischen Videoläden zirkuliert worden. Ich hoffe nun sehr, daß wir auf der Deutschen Meisterschaft ein paar dieser Geräte einen Blick schenken und sie in die Hand werden nehmen können!
co0l: UhuLinux
Es gibt nun (ok, seit 2001) auch eine Uhu-spezifische Distribution
von LINUX: Das
UhuLinux aus Ungarn.
Als Stärken werden die einfache Installation
und "Multimedia-Unterstützung" genannt. Und wer nicht so gut Ungarisch
kann, dem steht eine englische Variante zur Verfügung. Da wird mein
Rechner wohl bald eine neue Bootoption dazubekommen ...
Interessant dürfte allerdings sein, warum der Schriftzug dem der bekannten Klebstoffirma gleicht (der Vogel Uhu heißt interessanterweise wohl auch auf Ungarisch "Uhu"). Bleibt zu hoffen, daß die Firma damit einverstanden ist ...
Version 2.1 ist herunterladbar unter ftp.uhulinux.hu/dists/Bumm, Webseite uhulinux.hu
22/06/08
Gentrifizier dich doch selbst!
In Neukölln fanden an diesem Wochenende wieder die 48 Stunden statt, eine zweitägige Kunst- und Kulturaktion, die den ganzen nördlichen Teil des Bezirks abdeckt und simple bis faszinierende Ausstellungen, Performances und Konzerte bietet. Sehr beachtlich, gerade in dem Bezirk, in dem laut dem Boulevardblatt für Gebildete die Autos brennen. Beispielsweise wurde im Hof der bis Anfang der Jahrtausendwende genutzten alten Post, einem äußerst sehenswerten Gebäude, ein Esel aus Glasscherben präsentiert, und in dem Sudhaus der bis vor kurzem noch tätigen Kindl-Brauerei - gleichfalls ein Raum mit geradezu traumhafter Atmosphäre - gab es eine Klaviernacht mit elektronischen Klängen und Braukesseltrommeln.
Eine Kehrseite hat die ganze Sache: Seit mehreren Jahren schon steigen die Mieten im "Reuterkiez" (einem Bereich nördlich der Sonnenallee mit dem "Kinskis" als symapthischem, nicht ganz offiziellem Ladenwohnungs-Club), und seit etwa einem Jahr schießen mit dem "Freies Neukölln", dem "Ä" und zahlreichen weiteren die Kneipen nur so aus dem Boden, zu denen absurderweise sogar Besucher extra aus Mitte anreisen. Abenteuer Neukölln quasi.
Einer unserer Nachbarn fürchtet daher, daß auch südlich der Sonnenallee bald die Chiceria im Gewande von Investoren Einzug halten und also Mieten steigen lassen könnte. Eine Angst, die durchaus nicht ganz unbegründet ist; immerhin geht es bei ihm um nicht weniger, als weiter hier wohnen zu können. Als eine offensichtlich wohlhabende Dame mit ihrem teuren Wagen quer über den Bürgersteig meinte maneuvrieren zu müssen, und er mit ihr in Streit geriet, schrie er erbost:
"Gentrifizier dich doch selbst, du F*ähem*ze"
Nachdem nun in unserem alten Stuckmusterladen eine kleine Ateliergemeinschaft eingezogen ist, überlegten wir und federführend Marcus Klein Freitag kurzerhand daraus sehr zeitgemäße T-Shirts zu machen. Pünktlich hatten die Künstler am Freitagabend die ersten Hemden fertiggestellt. Die Billardkugel auf dem Ärmel trägt mit "44" die alte Postleitzahl des Bezirks.
Perfide an der Sache ist, daß Ateliers und Künstler im Verbund mit Kneipen bereits ein essentielles wegbereitendes Element der Gentrifizierung sein können. Selbst wenn sie selber höhere Mieten gar nicht zahlen könnten. Und erschreckend wenig Leute wissen etwas mit dem Begriff anzufangen. Nun, was das ist, werden sie schon noch spüren. Und sich damit zu beschäftigen, hat einem Wissenschaftler schon die Bespitzelung durch den Staat eingebracht.
Nachtrag:
Gleich zum Einsatz kommen konnte der Spruch am
Sonntag im Volkspark F'Hain. Dort flanierte ein Unter-30er,
Stoppelrasur&T-Shirt Mittetyp an einem außen am Zaun abgestellten Roller
vorbei, der beim besten Willen niemanden behindern oder stören konnte,
und murmelte dabei großtuerisch seiner Freundin zu:
"Das
nächste Mal rufe ich die Polizei. Roller abstellen ist hier nämlich
verboten."
Solche sympathischen Deutschen braucht das Land!
Gentrifizier dich doch selbst, Trottel.
21/06/08
"Das dritte Schwert": Herausgeber oder doch nicht
Es ist soweit: Der dritte Gemeinschaftsroman von Quo
vadis, "Das dritte Schwert", ist im Aufbau-Verlag erschienen. Ein
gutes Zeichen, daß das Buch trotz
der Verwirrung um den Aufbau-Verlag ausgeliefert wurde.
Die
ausführlichere Vorstellung zu diesem Buch werde ich zu einem späteren
Zeitpunkt online stellen.
20/06/08
Die Australian Redbacks kommen zu den ersten German Open 2008
Wie bereits bekanntgegeben, werden die australischen
Jugger im September zur Deutschen Meisterschaft nach Berlin kommen,
wo die ersten German Open bestritten werden. Danach werden sie über
diverse deutsche Jugger-Städte nach München reisen, um schließlich via
Jugger Irland nach Australien zurückzukehren.
Nun ist amtlich, daß sich das Team Australian Redbacks die Ehre geben wird. Selten wurden Spinnen so sehnlich erwartet!
18/06/08
Fliegendes Spaghetti-Monster im Computersopiel "Spore" nachgebaut
Selbstredend ist Seine Nudelige Herrlichkeit auch in einem der wirklich spannenden neuen Computerspiele vertreten, in SPORE (siehe SPORE: Ein hochinteressantes Spiel ...) nämlich: Ein Spieler bekam von Seiner Pastaligkeit die Weisung, es dort zu manifestieren. Selbstredend kann das Flying Spaghetti Monster dort auch tanzen. Man darf auf den Biervulkan gespannt sein!
Owl content - Wachsam wie eine Eule wird 3

Passend dazu zählen über 30 Weblogs zu den Eulenpostlieferern. Wer selber eine Kategorie Datenschutz/Privacy führt, kann sich ganz einfach eine Sammeleule rufen, um diese Beiträge bei Metaowl einzubinden.
Auf daß die Eulen weiter gedeihen - Anlaß dazu gibt es ja leider genug.
16/06/08
Und jetzt auch noch die Deutschen.
Autokonvoi II. Wobei die türkische Mannschaft sich den Jubel ja wenigstens wirklich verdient hat.
15/06/08
Danke, Tschechien ...
... daß wieder einmal heute Abend hupende Autokorsos und Böller im Granatenfomat die Nacht beherrschen werden. Ganz tolle Leistung. Vielen, vielen Dank.
14/06/08
Anonymous: Ein Internet-Phänomen
Anonymous, bekannt
geworden durch ein Video auf youtube, ist eine Protestbewegung gegen
Scientr010vgy.
Da Scientr010vgy
in der Vergangenheit gern Daten über Protestierer sammelte, ist
"Anonymous" eben ... anonym. Was dazu führt, daß im Internet de facto
jeder anonymous sein kann: Jeder kann sich diesen Namen geben, eine
identifizierbare Gestalt hat Anonymous nicht. Trotzdem funktioniert die
Bewegung, und zugleich ist die Anonymität gegenüber der mächtigen
Organiosation der entscheidende Faktor, der Proteste erst in größerem
Rahmen ermöglicht.
So kommt es, daß aus dem Video nun eine weltweite, via
Internet vernetzte Portestbewegung gegen die Sekte entstanden ist
und regelmäßig Demos vor den Scientr010vgy-Zentralen
abhält. Faszinierenderweise anonym, also ohne feste
Organisationsstruktur. Jeder kann sich eine Guy Fawkes-Maske überziehen
und sich an Organsiation und Durchfühgrung der Proteste beteiligen,
jeder kann bei der Planung mitdiskutieren.In Berlin läßt die Polizei
hier ein beachtliches Demokratieverständis walten, indem sie das Tragen
der Masken erlaubt; schließlich kann sie den Schutz der Demonstrierenden
nach der Demo nicht garantieren. Im konservativen Stuttgart muß der
Protestierende dagegen, da unmaskiert, mit Kartierung, Identifikation
und Verfolgung durch Gegner rechnen.
Auf die Straße gehts
beispielsweise heute
Mittag in Berlin. Auch das Fliegende
Spaghettimonster läßt sich diese Gelegenheit nicht entgehen.
Scientr010vgy ist eine Sache, mit der umgegangen werden will. Da ist dieser gutgelaunte und doch sehr ernste Protest, denke ich, genau der richtige Weg. Lästig sein wird er der Firma auf jeden Fall. Zeit, eine Maske zu bauen.
13/06/08
Die Verwirrung um den Aufbau-Verlag
Seit einer Weile liegt eine Gewitterfront über der deutschen Verlagslandschaft als Nachwehe der Übernahme der DDR durch die BRD: Die Insolvenz des Aufbau-Verlages, von dem es erstaunlicherweise zwei gibt, einen mit und einen ohne, oder doch mit den Rechten an den verlegten Büchern.
Während der Geschäftführer Strien den Besitzer Lunkewitz in einem offenen Brief scharf angreift und ihm Vorwürfe macht, er verrate seine ursprünglichen Ideale - immerhin handelt es sich um einen ehemaligen '68er, der mit Immobilien handelt und sich mittlerweile gern neureichgebend mit Zigarre ablichten läßt - hat der Besitzer selbst nun die Dokumentation zur Privatisierung und dem (gleich zweimaligen) Verkauf des Verlages in einem umfangreichen PDF der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Das Herbstprogramm wird erscheinen, aber die Zukunft des Verlages erweist sich als hochinteresssantes juristisches Gelände, zumal ein Aufkauf durch eine Großverlagsgruppe in letzter Konsequenz einer Schließung ähneln könnte - sprich Kaffesatzlesen ist einfacher. Im Augenblick wissen daher auch die Autoren nicht, wie es wirklich bei Aufbau weitergehen wird. Wir formulieren noch an einem offenen Brief, und das kann bei Autoren etwas dauern. Leider.
Nachtrag:
Lesenswert ist die ausführliche Stellungnahme von
Herrn Lunkewitz in der Süddeutschen.
11/06/08
Berliner Zustände 2007: Dunkelfeld Rechtsextremismus
Der "Schattenbericht Berliner Zustände 2007" ist
als 64seitiges PDF frei ladbar und beobachtet Vorkommnisse
rechtsextremer Gewalt, Rassismus und Antisemitismus. Insgesamt
fokussiert der Bericht neben den Zahlen von ReachOut,
die mit Berichten über einzelne Opfer rechter Gewaltverbrecher versehen
sind, auch auf das teilweise durchaus skandalös zu nennende Verhalten
von Justiz und Ermittlungsbehörden, das in dem Kottbusser Fall ja auch
gerade wieder seine Bestätigung fand. Ein an sich schon erschreckendes
Zitat aus dem Beitrag von ReachOut: "Ein harmonisches Miteinander
kann es nicht geben, solange bspw. das Landeskriminalamt
MitarbeiterInnen beschäftigt, die persönliche Daten von
antifaschistischen AktivistInnen an organisierte Rechtsextremisten
weitergeben."
Der Schattenbericht untermauert die
Einschätzung eines Experten, der in einem Fernsehinterview kürzlich
feststellte, daß die Erwähnung von rechter und linker Gefahr in einem
Atemzug unangebracht sei: Linker Radikalismus findet keinen Rückhalt in
der Bevölkerung oder in den Behörden. Rechtsradikalismus dagegen ganz
offensichtlich durchaus, und gelegentlich sogar bei letzteren.
In anderen Bereichen ist der Bericht recht diskussionsbedürftig, so in
der m. E. reichlich akademischen und fragwürdigen Definition von
Rassismus im Beitrag "Rassismus gegen Deutsche?", die m. E. den
reichlich unglücklichen und wenig hilfreichen Ansatz eines
"Einbahnstraßen-Rassismus" vertritt (nach dem, wenn ich ihn richtig
verstanden habe, beispielsweise in Deutschland lebende "Graue
Wölfe" keine Rassisten sein können).
Auch das
Zitat im Folgebeitrag, "Rassismus ist historisch und politisch mit
der Konstruktion der »weißen Rasse« verbunden",
mag wie hier pauschalisiert dargestellt zwar emotional befriedigend und
scheinbar zweckdienlich gegen Begriffsaufweichung sein, ist aber
nichtsdestoweniger schlicht falsch und sollte wenn, dann nur spezifisch
örtlich und zeitlich definiert verwendet werden. Gerade in einer Debatte
wie dieser ist eine klare, sachliche und auch begrifflich sehr bedachte
Herangehensweise, ebenso wie eine klare Differenzierung essentiell.
Nicht zuletzt für die öffentliche Akzeptanz von derlei an sich so
wichtigen Berichten ist es sonst eher kontraproduktiv. Wichtig, zumal diese
Beiträge durchaus Grundaussagen enthalten, denen meist zu wenig
Aufmerksamkeit geschenkt wird; beispielsweise zur Wechselwirkung von
rassistischem Verhalten und dessen Entschuldigungen.
Am Rande erwähnt seien Eigenarten ästhetischer Natur, die Verwendung des
leider immernoch recht verbreiteten typoästhetischen Grauens des
"-Innen" nämlich, das die Augen tränen lässt (schönste und sehr
deutsch-korrekte Gendertypokapriole: "einE türkischeR DeutscheR".
Nebenbei: Das Mainzer Studentenwerk hatte auf den Mensakarten Ende der
90er Jahre "Student/innen/en" gedruckt).
10/06/08
Die sogenannten "Grauen Wölfe"
... haben bei uns nun wirklich rein gar nichts verloren. Die testosteronüberquellenden Goldkettchenböcke würden, wenn sie schlau wären, jedenfalls ganz hervorragend zu ihren Geistesbrüdern des deutschen und erschreckend erfolgreichen Pendants passen; aber dazu mangelt es ja zum Glück üblicherweise an der erforderlichen Menge Gehirnschmalz der braunen Herrschaften, seien sie nun türkisch oder reichsdeutsch.
Mit den Drag
Kings in Berlin (was es nicht alles gibt), die mit dem
selbstgerechten Haufen Bekanntschaft machen durften, kann man jedenfalls
nur Solidariät empfinden. Und die Mädels lassen sich zum Glück wenig
gefallen.
Nachtrag:
Das Weblog "Graue
Wölfe in Neukölln" befasst sich mit den Grauen in Neukölln.
09/06/08
Jugger - Turnierwertungssystem im Test

Weiterlesen im Deutschen Jugger-Blog ...
Außerdem ist die Rohfassung eines erklärenden PDFs fertig!
02/06/08
"Jugger" in der Jungle World
In der aktuellen Jungle World findet sich ein
allgemeiner Artikel zum Thema. Dazu an dieser Stelle zwei
Anmerkungen: Ursprünglich hieß es "Aber nicht allein in
Berlin, sondern ganz unabhängig davon wurde der postapokalyptische Sport
bei Hamburg umgesetzt " (nicht wie im Druck: "Aber
eigentlich wurde der postapokalyptische Sport Jugger bei Hamburg
entwickelt"). Eine Ente habe ich selbst zu Wasser
gelassen, als ich schrieb, daß der Sport "dort" (bei
Hamburg) zum ersten Mal gespielt worden wäre. Stimmt nicht, die Dilettanten
haben ihn zwar wohl zum ersten Mal gespielt, aber nicht bei Hamburg ...
sondern in Nußloch bei Heidelberg, wobei bei Hamburg bzw. von Hamburg
ausgerichtet tatsächlich das erste de facto-"Turnier" (Hahn) stattfand
und in Hamburg fortan Jugger als Sport parallel zu Berlin
weiterentwickelt wurde (danke, Hahn et Hendrik!).
Siehe zu diesem
komplexen Thema auch die Jugger-Historie,
die der Vervollständigung harrt.
Denn lasset die Enten quaken.