Item Gewölle aller Art, item Jugger

29/01/13

Notiz: "Neger" und übergriffige politische Korrektheit

Ich erlaube mir, mir zu dem Thema der Streichung von nicht mehr zeitgemäßen Begriffen in Kinderbüchern (wie "Neger") keine abschließende Meinung gebildet zu haben.*

Aber ausgezeichnet finde ich Denis Schecks Kommentar in "Druckfrisch" zum Thema: Ein Plädoyer gegen jede Art von "politisch-korrektem" Sprachexorzismus. Pointiert, scharfzüngig, gnadenlos spricht der Maestro dort unter anderem den Satz:

"Es gibt aber auch feigen vorauseilenden Gehorsam vor den Tollheiten einer auf die Kunst übergriffigen politischen Korrektheit."

Man kann Scheck einfach nur lieben.

--

*) Außer daß, für den zugegebenermaßen äußerst hypothetischen Fall, es machte sich irgend ein Tintenklechser in irgend einer fernen Zukunft so über meine Texte her, ich zur Not auch noch aus dem Grab steige, ihm** seine kostbarsten Teile persönlich abreiße und an die nächstbesten Ratten verfüttere, selbstredend am Spieß seines Schreibgeräts. Und als Historiker kann ich da auf einen überquellenden kulturgeschichtlichen Schatz an qualvollen Varianten zur gemächlichen Bewerkstelligung dieses Vorgangs zurückgreifen, also vorsicht.

**) Ja, auch hier herrscht das generische Maskulinum.

28/01/13

Notiz: #Aufschrei und dergleichen

Auch eine interessante Sichtweise von Don Alphonso im FAZ-Blog zum Thema #Aufschrei.

Schließlich gehören zu einem Dialog verschiedene Positionen; am besten mit Gelassenheit. Und ohne Dialog keine Demokratie.

Lesenswert in dem Zusammenhang sein hinweisender Kommentar zu anderen Kommentaren: "Die allermeisten [Feministinnen] machen einen guten und wichtigen Job, und das fängt hier bei denen an, die mehr Frauen auf Leitungspositionen fordern. Aber es ist nun mal leider so, dass sich das Schrille zusammen mit 50 Hilfsschreiern immer durchsetzt. Das ist überhaupt keine Absage an den Feminismus. Es ist nur die Frage, ab wann es nicht mehr um die Sache geht."

Zu Dons Zitat "weil das Problem der Rape Culture den Aktivisten zufolge - etwas vereinfacht - schon bei der Sprache und der Diskriminierung durch Endungen beginnt. Wer etwas dagegen sagt, ist der Beweis für die Rape Culture", also der Feigeblatt-Gleichberechtigung via Sprachverballhornung, siehe auch meinereiners Beitrag "Genderus phalliculosus ssp." auf Telepolis.

PS. Ebenfalls aufschlußreich ist das Interview mit der Psychotherapeutin Bauer-Jelinek auf Heise, "Eindeutig ein Stellvertreterkrieg": "Spielregeln der Macht funktionieren nicht nach Geschlechterrollen".

Addendum: Zumindest eine interessante Notiz, wenngleich insgesamt arg radikal: Die Diskrepanz zwischen den häufig unbekleideten Damen auf den Titelbildern des "Stern" die Empörung über anzügliche Bemerkungen im selben Blatte – "Neues von den deutschen Volksverblödungsmedien"

Aktualisiert | Gewoelle [RSS] | Permalink

25/01/13

Notiz: Der Wissens-Döner als "Wissenschaftssendung"

Was ist nur in unsere Öffentlich-Rechtlichen gefahren?

Deutschlandradio Wissen ist an sich eine wunderbare Sache -- ein Sender allein für die Neuigkeiten aus Wissenschaft und Forschung, ohne den nervtötenden Tanz ums Goldene Kalb, sprich: "Die Börse" wie beim Deutschlandfunk.
Aber was ist das? Man fühlt sich in die Kaffeeküche eines überdrehten studentischen Fachschaftsrats versetzt. Flapsigkeit hat ihren Platz, aber hier wird dies bei Weitem überzogen, es ist, als traue sich Deutschlandradio damit von vorneherein gar nicht erst zu, Zuhörer über 25 ansprechen zu können.

Und dann Sendungen wie "Abenteuer Forschung".
Hier ist der Vergleich mit der hohen Kunst der populärwissenschaftlichen Vermittlung so gerechtfertigt wie die Gleichsetzung eines fettigen Döners mit traditionieller 6-Gänge-Haute Cuisine.
Was hier geboten wurde in der Folge "Fremde unter uns" war ein reichlich zusammenhangloses Herumspringen zwischen verschiedenen Themen, keines davon auch nur ansdatzweise weitergedacht, tiefgründig wie ein Eimer Spülwasser, reine, gern beliebige Spekulation, aber mit schönen Filmchen, wie sie jedem Science-Fiction-Spiel zur Ehre gereichen würden. Unterhaltsam vielleicht für die Unterstufe, lehrreich nicht.

24/01/13

Notiz: Wasser darf nicht privatisiert werden -- unterzeichnen

Was immer die Damen und Herren in dieser "Europäischen Kommission" von m. E. außerordentlich zweifelhafter, um nicht zu sagen ominöser demokratischer Legitimation in ihrem Handeln antreibt, es muß schon ein arger Anfall von Wahn gewesen sein, der den indirekten Vorstoß zur Privatisierung von Wasser eingeleitet hat.
Manchmal ist es schon bedauerlich, daß Teeren und Federn nicht zu unseren Rechtsgepfolgenheiten gehört.

Daher: Engagement dagegen (right2water.eu ist hier gewiß ein interessanter Ausgangspunkt) und, was es auch immer bringen mag, Unterzeichnung der Petition ist vonnöten.

Übrigens: Berlin hatte ein Problem mit seiner Privatisierung von Wasser, wer also ein Paradebeispiel für Folgen lesen möchte, bediene sich hier.

22/01/13

Notiz: Buchempfehlung "Revolution und bewaffnete Aufstände"

langer: Revolutrion Dieses Buch hätte es verdient, in einem großen und – sofern das kein Widerspruch geworden ist – renommierten Publikumsverlag verlegt zu werden:
"Revolution und bewaffnete Aufstände 1918-23" von Bernd Langer.

Das Buch schildert plastisch und eindrücklich die unruhigen Zeiten in Deutschland nach dem Ende des ersten Weltkriegs – insbesondere in Hinblick auf die Wurzeln des "Antifaschismus" und kommunistischer/sozialistischer Strömungen, USPD und Spartakusbund natürlich inbegriffen, ebenso wie auf das Betragen Eberts und der SPD (was gut den Ausruf "Wer hat uns verraten -- Sozialdemokraten" illustriert). Matrosenaufstand, Bürgerkrieg in Berlin, der Kampf um das Zeitungsviertel, all das wird auch in den Worten der Zeitzeugen wiedergegeben, was dem Text eine besondere Kraft verleiht.

Dies ist kein Fach-, sondern ein Sachbuch, und daher stört es nicht, daß die Zitationsweise nicht immer ganz den Gepflogenheiten der Geschichtswissenschaft entsprechen würde. Viel wichtiger ist: Dieses Buch ist gut und spannend zu lesen, es macht ein äußerst wichtiges, nur leider fast vergessenes Kapitel deutscher Geschichte für jeden erfahrbar. Und Bernd Langer läßt sich nicht als Propagandaminister für irgend eine "extreme Linke" oder dergleichen vereinnahmen, er kritisiert scharfzüngig und schonungslos das Verhalten gerade auch der extremeren Strömungen der Zeit.

Daher: Äußerst lesenswert selbst für den der Geschichte eher fernen Leser, der über den Tellerrand hinwegsehen und Grundlegendes über die Wurzeln unserer gegenwärtigen Gesellschaft lernen möchte.

18/01/13

Notiz: Jugger in Schweden

Jugger findet nun auch erste zarte Anfänge in Schweden. Passt ja ganz gut zu den metalfreudigen Wikingernachfahren.
So gibt es ein regelmäßiges Training nahe Örebro, Jugger stand schon in zwei Zeitungen, und es findet am kommenden Sonntag ein spezielles Vorstellungstraining für Erwachsene statt. Hier gehts zur schwedischen Jugger-Seite!

Darüber hinaus wird Jugger Ende Mai auf dem Heavy Metal-Festival Metallsvenskan vorgestellt werden – unmittelbar vor dem Finalspiel des Band-Fußball-Turniers. Eine Ankündigung des Events steht auf Facebook.

Deutsche Spieler und Teams, die an diesem Pionier-Juggerevent in grandiosem Rahmen teilhaben wollen, können sich über das deutsche Jugger-Forum über die Details austauschen. Die deutsche Infoseite zur Veranstaltung findet sich im Jugger-Wiki.

17/01/13

Notiz: Habari als Blogsoftware

Ein höchstspannender Tipp von einem treuen kompetenten Tippgeber in Sachen IT: Habari als Blogsoftware ausprobieren.

Klingt äußerst interessant, nicht nur wegen der Nutzung von SQLite (flotte Backups ohne Datenbank-Dump waren bislang eine der wichtigen Punkte pro TamB). Wird getestet!

Notiz: Lesungen im April

Im Rahmen meiner Frühjahrstour besteht noch für die Zeit zwischen dem 22. und 27. April die Möglichkeit in Norddeutschland, Lesungen bei mir zu buchen. Natürlich mit dem "mobilen Museum" im Gepäck.
Wie immer Themen Indianer, Wikinger, Mittalter und Buchdruck, Falknerei, Neue Medien ... 3.-12. Klasse, sowie Vorträgh für Erwachsene.

Menü aussuchen und zuschlagen: Hier gehts zur Lese-Infomappe.

Lese-Infomappe  

Notiz: Alles Gute, Quo vadis!

Nach zehn Jahren und nachdem sich mein Fokus vom historischen Roman wegbewegt hat, ist es an der Zeit, einen Schnitt zu machen.

Ich verabschiede mich daher von Quo vadis, Autorenkreis historischer Roman, den ich 2002 gemeinsam mit Titus Müller ins Leben rief und der inzwischen über hundert Mitglieder zählt, einen anerkannten Literaturpreis auslobt – wennauch die letzte Ausschreibung von einem unsäglichen und nicht entschuldigten Fehltritt, Romane als "sprachlich unwürdig" brandmarken zu wollen, begleitet wurde – und nach wie vor spannende und unterhaltsame Historica-Vollversammlungen an interessanten Orten ausrichtet; ganz abgesehen von den zahlreichen Gemeinschaftsromanen im Aufbau-Verlag, Anthologien und anderen.

Es war eine schöne Zeit!

16/01/13

Randnotiz: Deutschland/Mali

Deutschland möchte wieder einmal beim Kriegführen dabeisein.
Und hat die Presseberichterstattung, sei es zu Motivation – welche Rolle spielen, neben der universellen Sprachregelung des "Terrorismus", geostrategische Komponenten und Bodenschätze? –, sei es zur Wortwahl, hier nicht einen etwas faden Beigeschmack? Es ist schon merkwürdig.

15/01/13

Notizen: Jugger-Liga, Turniere, Uhus Kommentar aktualisiert

Item. Jugger-Liga

Jugger Liga Die Jugger Liga (angiziert auch "German Jugger League" benannt) ruft zur Vorstellung der Kandidaten fürs neue Gremium 2013 auf.
Siehe Jugger-Forum: Vorstellung Städte-Kandidaten.

Item. Jugger-Turniere 2013

Die Zahl der Jugger-Turnieranmeldungen häuft sich bereits jetzt im JTR. Wer noch ein Turnier ausrichten möchte, möge sich beeilen, ehe alle Wochenenden der warmen Jahreszeit überfüllt sind ...
Siehe JTR.

Jugger på Metallsvenskan 2013 (utkast)Besonderes Augenmerk möchte ich auf das Järnfalkar Metal turnering lenken, Juggerspielen auf einem Metal-Festival, die erste Jugger-Veranstaltung in Schweden. Mehr dazu später.
Siehe JTR: Järnfalkar.

Item. Uhus Kommentar

Jugger-Regelwerk: Uhus Kommentar Für alle, die es interessiert:
Eine aktualisierte Fassung des Kommentars zum Juggerregelwerk, mit ein paar neuen bzw. klarifizierten Regelfragen, steht online.

Download des PFDF-Dokuments hier.

14/01/13

Notiz: Historische Dokumentation ohne Kaffekränzchen

Sicherlich nicht unkritisch zu sehen, aber insgesamt durchaus gelungen ist diese historische Fernsehdokumentation über den ersten Weltkrieg.

Es ist erfrischend, wie hier entgegen der modernen Unsitte keine narzisstischen Möchtegernhistoriker jovial vor der Kamera posieren, sondern ausschließlich Originalaufnahmen durch einen (tatsächlich: unsichtbaren!) Sprecher kommentiert und Zeitdokumente zitiert werden. – Ich habe sie so satt, diese graumelierten Schleimbeutel, es ist unbeschreiblich.

So könnte gelungenes Bildungsfernsehen aussehen.

Aktualisiert | Wissenschaft/Uni [RSS] | Permalink

13/01/13

Notizen

Uhu wieder online Nun gut, da sich bisland keine Lösung für statische Blogsoftware gefunden hat, wird hier wohl bald Serendipity zum Einsatz kommen. Bis Zeit zur Installation da ist, werden mit TamB hier nun doch wieder Einträge erscheinen – aber nur Notizen.

Auf bald!


























Der Uhu bei Twitter
"Was ist das! Ein Uhu - wieso ist der nicht in seiner Tube!"
Otto Waalkes

Der Uhu führt hier ein Weblog, ist aber gewiß kein "Blogger".

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