27/11/13
Notiz: Why MS Word deserves to die
Excellent article on why Microsoft Word must die with the
straightforward title: "Why
Microsoft Word must Die".There is also a thread at
the Scrivener forum.
I second and remind of MS
Word 5.5 for DOS which MS Word for Windows had killed.* Therefore MS
Word for Win deserves to die a second time.
*) And no I don't use OOo for layout issues anymore. Or writing, for that matter, for which Scrivener is just top notch.
25/11/13
Notiz: Zur deutschen Souveränität
Die Bundestagsdebatte
zum NSA-Skandal ist durchgängig hörenswert.
Und nein,
Herr Friedrich, westliche Werte des sauberen Massenmords per Joystick,
der Folter, des ökonomischen Imperialismus, des Waffenexports, der
anlaßunabhängigen Überwachung, des Wirtschaftskrieges, der
Verschwendungssucht, des neuerstarkenden Klassendenkens vulgo
Wirtschaftsliberalismus und Freier Markt, der kulturellen und
gesellschaftlichen Hybris und der ökologischen Verantwortungslosigkeit,
die kann ein anständiger Mensch nicht teilen.
Er wird sich
dafür schämen.
21/11/13
Notiz: Verhalten in Polizeistaaten: Unauffällig, angepasst, duckmäuserisch
Diese
unheimliche Zusammenstellung eines Sgtrafverteidigers aus Florida in
einem Beitrag der Atlantic Cities liest sich wie die Essenz von 1984:
Wer
nicht von der Polizei verhaftet werden möchte, möge ich an eine Liste
mehr oder weniger einfacher Ratschläge halten. Der Autor ist der
Ansicht, daß in den USA des 21. Jahrhunderts devotes Verhalten in der
Öffentlichkeit zur Vermeidung einer grundlosen Inhaftierung notwendig
sei.
"`It becomes a game. Policing isn’t about keeping streets safe, it’s about statistical success. The question for them is, Who can put the most people in jail?` [...] Same goes for clothes, hairstyles, tone and volume of voice. Be boring. So try to blend in. [...] Also, if you can help it, don't go out after dark. [...] And if that doesn't work? It's debasement time. Start with crying. [...] Vomit on your clothes. Defecate and urinate in your pants. Then let the officers know what you've done. If they arrest you anyway, you'll get cleaned and reclothed at the jail." -- weiterlesen
Das Ganze bezieht sich auf die Buchveröffentlichung eines Dale Carson, der als Strafverteidiger in Jacksonville, Florida tätig ist sowie Ehemaliger des Miami-Dade Police Department und des FBI ist. Was dies über seine Glaubwürdigkeit aussagt, sei dahingestellt. Etwas Kurioses aus dem Land of the excessively Free ist das Buch offenbar auf alle Fälle.
20/11/13
Notiz: Dezente Kritik Merkels nach Atomschlag der USA gegen Hamburg
So berichtet es der Postillon.
Im Zweifel waren alte Karten schuld. Unter Freunden muß das doch erlaubt sein!
Notiz: Aus aktuellem Anlaß
Angesichts des Verhaltens der Regierenden in Sachen NSA sei erneut
José Saramagos großartiges Werk "Stadt
der Sehenden" (Rezension)
empfohlen.
Als die Stimmzettel einer hauptstädtischen Wahl auf unerklärliche Weise
überwiegend weiß geworden sind, reagiert die Regierung hysterisch - sie
geht von einer Verschwörung des Volkes gegen sie aus, nimmt dies als
persönlichen Angriff, läßt die Wähler bei der Wahlwiederholung
beschatten und foltert eine Auswahl an unbescholtenen Bürgern, als trotz
aller Beschattung wiederum überwiegend weiße Stimmzettel auftauchen.
Da
die Ursache des Weißwählens aber weiterhin im Dunkeln bleibt, wird die
Hauptstadt kurzerhand in "Belagerungszustand" versetzt, nach dem
besonders der Innenminister als Konkurrent des Verteidigungsministers
lechzt - die Regierung des Landes evakuiert sich und belagert die eigene
Hauptstadt. Auf faszinierende Weise schafft sie sich durch ihre
paranoiden Ängste ihre eigenen Chimären, durch deren Bekämpfung wieder
neue Chimären gezeugt werden. Die Regierung kämpft gegen das eigene
Volk, ohne daß sie weiß, wogegen sie eigentlich kämpft. Da die belagerte
Hauptstadt jedoch ganz gut ohne Regierung und Polizei funktioniert,
werden Agent Provocateurs eingeschleust, die unter anderem einen
Terrroranschlag auf die Bahnstation verüben, der offiziell natürlich von
den wie auch immer gearteten "Weißwählern" stammen soll. Stets unter
Beteuerung, alles nur um der Erhaltung des Staates und der Demokratie
Willen zu tun, wandelt sich der Statt in ein rücksichtsloses,
totalitäres Gebilde.
Eine Groteske, die, wie immer in Saramagos einzigartig faszinierendem Stil geschrieben, unterhaltsam schildert, wie die Ellenbogenqualifikation sogenannter Volksvertreter zu absurden Ereignissen führt, wenn der Bürger sich allzu souverän verhält.
16/11/13
Notiz: Genderforschung
A
propos.
Es geht gewiß nur selten um die Sache, sondern zumeist um
etwas wahrhaft geschlechterübergreifendes: Simple Macht.
Wobei
Gesellschafts- und Sozialforschung stets die Gratwanderung zwischen
wissenschaftlicher Methodik und persönlicher Ideologie zu bewältigen
hat, weit mehr als die beide eben letztlich doch weitaus exakteren
Natur- und Geschichtswissenschaften.
12/11/13
Notiz: Nationalheld Rommel
Ausgerechnet am 9. November, an jenem mit Extremen der deutschen Geschichte besetzten Gedenktag (man denke nur an Reichsprogromnacht versus Mauerfall) strahlte die ARD den Spielfilm "Rommel" und anschließend den verknoppten Titel "Rommel – Hitlers General"* aus. Angesichts dieses Zynismus ist der Artikel in "konkret" zu der Person Rommels und seinem Verhältnis zu Holocaust und Nationalsoziaismus durchaus lesenswert, wenn auch sicherlich mit einem der Quelle angemessen kritischen Blick zu lesen:
"Heldengedenktag", ein Gespräch mit dem Historiker Hannes Heer (bekannt u. a. durch die Wehrmachtsausstellung).
Zitat: "Aus den zig Millionen deutschen Tätern wurde ein Volk von Opfern [...]. Der ZDF-Historiker Guido Knopp hatte dafür den Raum geschaffen: Seit 1996 war er fieberhaft damit beschäftigt, angesichts des immens angewachsenen Belastungsmaterials das Bild der Täter zu justieren, indem er die geschichtlichen Fakten in Halbgeschehenes und Halbgewußtes verwandelte und in diesem Helldunkel für »Hitlers Helfer«, »Krieger«, »Manager« und »Idole« jede Menge von Freisprüchen erwirkte. Schon damals, 1998, war Rommel einer von Knopps entlasteten Helden."
--
*) Schlicht eine Katastrophe der neuartigen als Dokumentation verkauften Wohlfühlunterhaltungen: "Neu gedrehte Aufnahmen an wichtigen historischen Schauplätzen Rommels aktualisieren und beleben das vielfältige für die Dokumentation zusammengetragene Filmmaterial."
05/11/13
Notiz: Wer kennt diese Anrufe
Das Telefon klingelt, es herrscht Schweigen in der Leitung, dann sagt eine automatische Stimme nach wenigen Sekunden "Good bye".
Kennt jemand den Hintergrund solcher Anrufe? Nummernvalidierung?
Notiz: Netzwerkangriffe über Mikrophon
Ein sehr ungewöhnlicher Bericht findet sich bei Bruce Schneier über Malware, die angeblich (!) eine Netzwerkverbindung zwischen vom Netz abgeschirmten Computern herstellen kann – ohne WLAN, Bluetooth oder Stromkabel, allein über Lautsprecher und Mikrophon, mithilfe hochfrequenter Töne.
Mehr über diesen geradezu futuristischen Ansatz in seinem Blog. Der verlinkte Artikel liest sich wie Science Fiction. Oder Alien auf Informatik.
01/11/13
Notiz: Bittewie? USA drohen Deutschland?
ner Büttel für die Massenmörder an den Drohnenkontrollpulten Haben wir
etwas verpasst? Sind die USA nicht mehr Verbündeter und ... "Partner"
Deutschlands? Unter Freunden droht man sich schließlich nicht. Gut,
unter Freunden hört man auch nicht die Telefone ab, aber das steht auf
einem anderen Blatt. Anderereits ist der Begriff "Freund"
wohl ein wenig Fehl am Platze, "ergenenster Diener" ist
inzwischen wohl die treffendere Bezeichnung.
Aber was bedeutet dann
das bemerkenswerte Zitat des US-Diplomaten John Emerson in
der Sendung "Panorama" am gestrigen Abend (hier wörtliches
Zitat des Übersetzers):
"Ich werde nicht darüber reden, was passieren könnte, wenn so jemand nach Deutschland eingeladen wird." (06:00-06:07)
Was heißt das nun im Diplomatensprech (bitte ankreuzen):
o Wenn Venus
nicht pariert, holt Mars
den Knüppel heraus?
o Wenn Snowden kommt, führt die USA dann Drohnenangriffe
mit unbedeutenden Kollateralschäden mitten in Berlin á la
Pakistan durch? Das wäre allerdings nur gerechtfertigt, bedenkt man, daß
Deutschland willfähriger Büttel für die Massenmörder, denn es sind
eben nur Massenmörder, an den Drohnenkontrollpulten ist – mitten in
Deutschland, siehe
TTT sowie PANORAMA am 28. November, "Der geheime Krieg", sowie Christian
Fuchs, John Goetz: Geheimer Krieg. Wie von Deutschland aus der Kampf
gegen den Terror gesteuert wird, Rowohlt Verlag 2013.
o Oder
erfolgt die
Ausgabe "alter Karten" mit darauffolgendem versehentlichem
Bombardement des Regierungsviertels wie seinerzeit im Falle einer
chinesischen Botschaft?
o Wird Snowden mit Sack über dem Kopf in eine
schwarze Limousine gezerrt und in
ein Franchise-Foltergefängnis ausgeflogen?
o Wird die
Bundesregierung von den USA durch eine Diktatur ersetzt, wie
seinerzeit die Regierung Chile, um Zugriff zu gewährleisten?
o
Oder fällt Snowden ein Klavier auf den Kopf, bedauerlicher Zufall,
weitergehen, es gibt nichts zu sehen?
Keiner der obigen Punkte
(mit Ausnahme des Klaviers vielleicht) wäre ohne reales Beispiel in der
jüngsten US-Geschichte. Keiner von ihnen ist bizarrer oder übertriebener
als das, was sich das Land der Freien und Gerechten geleistet hat und
noch immer leistet.
Hinzu kommt noch die Frage, warum Herr Emerson dies sagt, obwohl eine
Einreise Snowdens in
die Republik intellektueller Gartenzwerge wohl extrem
unwahrscheinlich ist. Da gäbe es wieder einige
Interpretationsmöglichkeiten:
o Soll Deutschland durch die Blume
an ein Vasallenverhältnis erinnert werden?
o Die Freunde aus
Übersee haben einfach jeden Sinn für die Realität verloren und reden
wirr?
o Oder hat ein führender Diplomat einer der mächtigsten
Nationen der Welt das versehentlich einfach so dahingesagt?
Oder, auch das ist möglich, die Presse hat hier nur genußvoll ein Zitat aus dem Zusammenhang gerissen. Der deprimierendste Aspekt ist allerdings, daß die USA mit einem Anschlag auf Snowden vermutlich ohne Weiteres durchkommen würden – man führe sich nur die völlig überforderten deutschen Politiker im Beitrag vor Augen.
Nachtrag: Zu Panorama findet sich eine kleine Vorschau mit Rückspionage-Aktionen bei der Süddeutschen.