31/08/10
Über "altbekannte Fakten" zur Vererbung
Zu den aktuellen Schlagzeilen: Hierhin führte uns der "biologische Diskurs" vor hundert Jahren: Rassenhygienische "Aufklärung" ...
... aus dem Jahre 1933.
Bildtexte:
"Zahl der
Schwangerschaften" -
Links: "bei Müttern die schon
schwachsinnige Kinder in der Hilfsschule hatten."
Rechts: "beim
Durchschnitt der Mütter des betreffenden Stadtviertels."
Abb.
aus: Volk und Rasse, 1933, S. 203
Jedoch ist es für die Debatte wichtig, das betreffende Buch auch tatsächlich gelesen zu haben. In wie weit wird hier einiges hereininterpretiert, vielleicht auch um bestimmte Punkte unter diesem Vorwand erst ansprechen zu können? Auf der anderen Seite wäre es nicht angemessen, den Verkauf dieses Buches weiter zu stiegern. Eine Zwickmühle.
Ein Hinweis in dem Zusammenhang auf die Hörgeschichte "Der gute Ritter" möge gestattet sein.
30/08/10
Pressemitteilung / 13. Deutsche Jugger-Meisterschaft in Berlin
Aus der Pressemitteilung des Jugger e.V. Berlin:
Am
10., 11. und 12. September 2010 wird im Friedrich-Ludwig-Jahn Sportpark
Berlin die 13. Deutsche Jugger-Meisterschaft ausgetragen. Der Eintritt
ist frei.
Mit armdick gepolsterten Schlägern und über drei Meter langen Ketten
werden am zweiten Septemberwochenende über 30 Mannschaften im Kampf um
den Deutschen Meistertitel antreten. Mit dabei sind Teams aus Irland und
dem fernen Australien.
Besonders spannend wird das Finale am
Sonntag, wo ab 13 Uhr die beiden besten Teams auf dem
tribünengesäumten Feld im Kampf um die geschweißte Meister-Trophäe
aufeinandertreffen.
Die Jagd auf einen Hundeschädel zieht immer
mehr junge Sportler an. Jugger ist ein neuer, lebensfroher Sport,
schnell, dramatisch und ungeheuer vielseitig. Über 300 Aktive reisen an,
um zum Höhepunkt der Saison den Wettkampf in einem postapokalyptischen
Sport zu bestreiten. Ein Sport, bei dem vier Kämpfer die gegnerische
Mannschaft mit mannshohen Stäben und einer Kette in Schach halten,
während ein Läufer den Ball namens „Jugg“ ins Platzierfeld trägt.
Es
handelt sich dabei keineswegs um eine neumodische Spinnerei oder um das
künstlich designte Objekt einer Marketingabteilung. Sondern um eine
lebendiges Gewächs und ein Hobby mit stark wachsender Anhängerschaft,
das derzeit vornehmlich in Parks gespielt und über Eigeninitiativen an
Unis und in Schulen weiterverbreitet wird.
Sie finden zahlreiche Videos von Turnierspielen unter anderem im Kanal
"Juggerliga" auf Youtube sowie auf Flickr.
Wir
senden Ihnen gerne Photos aus unserem Archiv zu. Wenn Sie vor Ort
berichten möchten, melden Sie sich beim Jugger e.V., Regensburger Str.
33, 10777 Berlin, Tel: 030 43 73 46 20, E-Mail: lester at jawaka.net,
Website: http://jugger.de
Druckfrisch: Das zweite Buch zum Jugger-Sport
Jugger ist
keine Sache für Verrückte – aber schon etwas Besonderes. Ihre
Begeisterung haben Spielerinnen und Spieler, Sporttrainer, aber auch
Pädagogen in dem Buch geäußert, das zeitgleich im September im Berliner
Archiv der Jugendkulturen erscheinen wird.
Wickenhäuser, Ruben
Philipp: Jugger. Der Sport aus der Endzeit, Archiv der Jugendkulturen,
Berlin 2010 [ Beschreibung
]
29/08/10
embryo im Wagendorf Lohmühle
Am vergangenen Sonntag hatte das Wagendorf Lohmühle, das auch schon von der Schließung bedroht gewesen war, wieder einmal bewiesen, daß es seinen Ruf als kulturelle Institution in Berlin verdient hat. Dort trat die seit den 60er Jahren aktive Gruppe Embryo auf - wer das Burg Herzberg Festival kennt, wird sie zu schätzen wissen.
Zwar wurde ab 21:00 Uhr wegen Nachbarn ohne Elektro gespielt, was aber der Stimmung keinen Abbruch tat.
Danke an den Tipp an Freund und Kollegen Frank
Böhmert! Ein sehr entspannter Sonntagabend-Ausklang!

22/08/10
Video Finale Deutsche Juggermeisterschaft 2009 online
JoCognito, bewährter Kameramann und Filmschneider der Berliner
Juggerturniere, hat nun auch das Finale der Deutschen Meisterschaft 2009 auf
seinem Kanal Juggerliga online gestellt - pünktlich zum
Appetitmachen auf
die DM 2010, die vom 10.-12. September in Berlin stattfinden wird
(mehr dazu folgt).
Viel Vergnügen!
03/08/10
Archiv der Jugendkulturen ruft zur Unterstützung einer Stiftungsgründung auf
Besonders beliebt sind seit jeher Kürzungen im sozialen Bereich. Wie wichtig aber gerade die Förderung sozialer Projekte gerade auf lange Sicht ist, auch für ein gutes und angenehmes Miteinander, zeigt beispielsweise die Veröffentlichung der Neuköllner Richterin Kirsten Heisig (über deren oft konjunktivlastige Inhalte man streiten kann, aber das ist hier nicht Thema).
Das Archiv der Jugendkulturen bietet einen Schatz an Archivmaterial und umfangreichen eigenen Publikationen zu den unterschiedlichsten Lebenswelten Jugendlicher. Damit liefert es einen kostbaren Grundstock für eben jene Arbeit, die (reale, "gefühlte" oder drohende) Zustände wie in "Das Ende der Geduld" geschildert verhindern oder zum Positiven hin verändern kann.
Nun möchte das Archiv eine Stiftung gründen, um seine Finanzierung zu sichern. Da ich bei der Zusammenarbeit für das neue Jugger-Buch sehr gute Erfahrungen mit dem Archiv gemacht und als Autor sehr fair behandelt wurde, möchte ich gern den Aufruf unterstützen und hiermit weitergeben. Und natürlich zu seiner Weiterverbreitung anregen:
→ Zum Stiftungsgründungs-Aufruf
"Jugend“ wird in unserem Land zunehmend als Risikofaktor gesehen, nicht als „unsere Zukunft“. Seit zwölf Jahren arbeitet das von mir 1998 gegründete Archiv der Jugendkulturen nunmehr schon als gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, der oft einseitigen und stigmatisierenden öffentlichen Wahrnehmung differenzierte Informationen gegenüber zu stellen. Und das, obwohl wir bis heute keinen Cent Regelförderung erhalten. Die große Mehrzahl unserer derzeit 28 MitarbeiterInnen arbeitet ehrenamtlich. Ich finde, das ist durchaus eine Erfolgsgeschichte. Die Kehrseite: Immer wieder müssen MitarbeiterInnen sogar privat Gelder spenden, um die laufenden Kosten zu zahlen. Damit ist die Existenz dieser in Europa einmaligen Einrichtung in regelmäßigen Abständen akut gefährdet. Auf Dauer braucht eine derartige Einrichtung wenigstens eine Stelle und die Sicherung der Grundkosten. Deshalb gründen wir nun eine Stiftung. Sie soll das Überleben des Archiv der Jugendkulturen e. V. langfristig sichern – und vieles mehr (siehe unten). Doch dazu benötigen wir jetzt die Unterstützung all derjenigen, die unsere Einrichtung für erhaltenswert erachten – denn alleine schaffen wir es nicht. Wenn Sie es sich leisten können, können Sie uns direkt mit einer kleinen Spende helfen (es muss gar keine riesige Summe sein, auch viele 20-Euro-Spenden bringen uns zum Ziel und setzen vor allem ein motivierendes Signal!). Wir haben extra für diesen Zweck ein Spendenkonto eingerichtet. Details finden sich hier. Und: Wir bitten um Verbreitung des unten anhängenden Aufrufs (der seit dieser Woche auch online auf unserer Homepage http://www.jugendkulturen.de/ zu finden ist) über Ihre/Eure Netzwerke, im KollegInnen- und Bekanntenkreis! Selbstverständlich stehe ich jederzeit für weitere Informationen zur Verfügung. Und ich halte Sie gerne über den Erfolg unserer Aktion auf dem Laufenden – wenn Sie es möchten. Eine kurze Mail genügt.
Und natürlich stehen unsere Bibliothek und unsere
MitarbeiterInnen weiterhin für jegliche Recherchen von montags
bis freitags zwischen 10 und 18 Uhr (kostenlos) zur Verfügung. |