29/09/05
Veranstaltung mit Peter Schaar u.a.: Sicherheit durch/vor Überwachung
Das Bildungswerk umdenken der Böll-Stiftung
veranstaltet am 21.10.05 die Veranstaltung "Neue Anforderungen an den
Datenschutz. Sicherheit durch/vor Überwachung", an der
auch der Bundesdatenschutzbeauftrage Peter Schaar teilnehmen wird.
"Der Ruf nach zunehmender Überwachung der BürgerInnen - z. B. zur Abwehr von
Terrorangriffen - wird lauter. Ob mehr Überwachung zu mehr Sicherheit
fürht und welche Bürgerrechte dabei eingeschränkt werden (müssen), wird
im Streitgespräch vertieft."
28/09/05
Herr Bürgermeister Schönau, wo gehts zur Hexenverbrennung?
Im thüringischen Bad Langensalza hat sich ein kluger Mensch von
Bürgermeister doch tatsächlich gedacht, daß es eine hervorragende Idee
wäre, alte europäische Gebräuche wiederzubeleben. Zwar brennt noch kein
Scheiterhaufen, aber der Anfang ist getan:
Des versuchten
Diebstahls verdächtigte Jugendliche wurde auf einem Plakat
samt Name und Anschrift abgebildet und das Kunstwerk dann am Rathaus
aufgehängt.
Wir erinnern uns: Damals, vor ein paar hundert
Jahren, als in Deutschland noch Zucht und Ordnung herrschte - wie,
Deutschland gab es da noch gar nicht? Bildungsballast! - da war der
Pranger ein gar beliebter Ort unter der Bevölkerung, um sich mal so
richtig ausleben zu können. Da konnte der unbescholtene Mann und das
hehre Weib tatsächliche und vermeintliche Straftäter sowie Menschen,
deren Nase dem aufrechten Bürger nicht passte, als Abwurfstätte für
fauliges Obst zu verwenden; oder den Betreffenden fürsorglich
einzuspeicheln. Ob die Bad Langensalzaer das wohl mit dem Plakat auch so
getan haben? Zum Üben, bis der richtige Pranger installiert ist?
Der saubere FDP-Scherge scheint von rechtsstaatlichen Grundsätzen jedenfalls
nicht viel zu halten. Daß es Sache der Gerichte ist, Straftäter zur
Rechenschaft zu ziehen, und nicht die Sache eines kommunalen
Saubermanns, sollte eigentlich bekannt sein; ebenso könnte er eigentlich
etwas von einer "Unschuldsvermutung" gegenüber
mutmaßlichen Straftätern gehört haben, aber das ist von dem
Kommunalpolitiker offenbar etwas zu viel verlangt.
Jedenfalls: Er,
seine Gnaden Bürgermeister Schönau, würde wieder so handeln,
beteuerte er. Ein aufrrrrrächter Doitschärrr eben!
(via
Don Boscoe)
26/09/05
Die Verlorene Ehre der Katharina Blum reloaded oder: Die spinnen, die Briten
Ein weiteres Beispiel, wohin übereifrige Überwachung führt, findet
sich -
mal wieder - in England:
"The police decided that wearing a rain
jacket, carrying a rucksack with a laptop inside, looking down at the
steps while going into a tube station and checking your phone for
messages just ticked too many boxes on their checklist and makes you a
terrorist suspect."
Im
Guardian steht der Bericht des - unschuldigen - Betroffenen, der
zwar unschuldig ist, dessen Vernehmungsdaten aber trotzdem (warum?)
gespeichert werden.
Und Polizeichef Blair bedauert vermutlich
demnächst öffentlich, daß der Betreffende nicht stante pede von seinen
hochkompetenten zivilen Sicherheitsbeamten mittels Kopfschüssen
hingerichtet worden ist, wo er doch schon die Menschen in England mit
dem derzeit populären Verweis auf "das Böse"
zum Abschuß freigegeben hat.
Hätte ja auch eine Menge Arbeit
(Hausdurchsuchungen, Vernehmungen, DNA-Archivierungen) erspart.
(via Nur
mein Standpunkt)
23/09/05
Rockin' Strixi
Duke Nukem meets Strix juggeri reloaded (MP3, 1 MB)
... frisch
gemixt. Eulen sind die wahren Met'ler!
(und gelobt sei GarageBand)
22/09/05
Der Comic zum Wahlkrampf: Asterix reloaded!
Wenn man das Aufjaulen kaum mehr aushalten kann, jetzt, wo unsere
Politiker doch tatsächlich einmal arbeiten müssen, um einen
politischen Konsenz (davon hat beim Parteieinrtritt aber nu keiner wat
jesacht!)
für ihre Koalition zu finden: Hier gibt es zur Erholung von dem
unerträglichen "ich will nicht, ich mag nicht, mit dem spiele ich nicht"
--
einen 44seitigen, retexteten Asterix als PDF zum Download:
Asterix und der Kampf ums Kanzleramt. Mit Angela Merktnix, Schrödix (by
Majestix) und Guidefix (by ... dem Fischkopp vom großen Graben).
Laden und genießen.
(via
IT&W - ja, dies soll kein Metablog sein, aber manche Dinge sind
einfach zu gut, um nicht genannt zu werden ...)
21/09/05
18 Liter für schlappe 477 Euro
Manchmal wundert man sich schon, worauf man bei der Suche nach solchen
Sachen wie dem Verbreitungsgebiet des häufig als Salbei beleidigten
amerikanischen Beifuß (white sage - Artemisia ludoviciana)
stößt: Es soll doch tatsächlich Leute geben, die für
18 Liter komischen Saft von einer kleinen Insel 477 Euro
zahlen.
Immerhin: Damit hat man eines der "besten Noni
Preis-Leistungsverhältnisse in Europa". Aber hallo! Und
natürlich ist das auch nur Saft aus einer Frucht, Morinda citrifolia
(sog. "Noni™ ®© (zb)(usw)(lol)(afk)
"), und
kein Wundermittelchen ...
Nun ja. Besser, das Geld für sowas
rauswerfen als für, sagen wir, das Benzin des hauseigenen Porsche, mit
dem dann ein paar Kinder plattgefahren werden. Oder für den goldenen
Rasenmäher, der den Nachbarn amok laufen läßt.
Ndt
(nichtsdestotrotz): Esotheriker sind schon lustige Leute.
PS.
Wird der Saft eigentlich schnell schlecht?
19/09/05
SpOn wirbt doch wieder!
Sie können es nicht lassen: Nachdem sie
das tendenziöse Kreuzchen entfernt hatten, hat der SpOn jetzt wieder
ein neues Kopfbanner mit einem Kreuzchen ...

Damit hat sich SpON gleich zwei IT&W-Bananen verdient.


(Danke an Kai für den schnellen Hinweis!)
Ertappt: Spiegel online macht kein Kreuz mehr für Merkel
Spiegel online hatte in seinem tendentiösen Kopfbanner zur Bundestagswahl lange Zeit demonstrativ das Wahlkreuz auf Merkels Seite gelegt.
Nachdem nun leider der Wählerwille und nicht die Medien über die Wahl entscheiden, hat es sich die Redaktion nun offenbar zumindest überlegt, ihre privaten Wahlpräferenzen nicht mehr ganz so offen in das Bild einzubringen: Der Praktikant durfte retuschieren:

Damit hat sich SpON wieder einmal redlich eine IT&W-Banane verdient!

18/09/05
Den Wölfen die Lämmer anvertrauen, Vertrauen einfordern aber nicht geben: Trusted Computing

Realiter redet die Industrie dem Verbraucher ein, er müsse ihr Vertrauen schenken; ach was, sie zwingt den Verbraucher dazu: Durch entsprechende technische Vorrichtungen in den Microchips von Computern, die überwachen sollen, daß man keine Raubkopien verwendet. Oder wahlweise Programme, die der Hertseller nicht leiden kann, weil sie böööööse sind und nicht zur Welt der Guten passen wollen ... man spinne diesen Gedanken nur ein wenig weiter ...
Der Benutzer wird gezwungen, einen Teil seiner Entscheidungsfreiheit wenigstens potentiell einem Dritten, eben dem Hersteller, anzuvertrauen.
Der Hersteller dagegen schenkt dem Benutzer seinerseits aber KEIN Vertrauen, sondern entscheidet "zu seinem Besten". Wir kennen die Entscheidungen "zu anderer Besten" gut genug aus unserer eigenen Geschichte. Beispielsweise gab es bis vor sechzehn Jahren ein Land, das eine Mauer um sich gebaut hatte, da Mama Staat sich fürsorglich um seine Bürger sorgte und beschlossen hatte, daß Reisen schädlich sei ...
Vertrauen kann man leider nicht erzwingen. Und warum jemandem Vertrauen schenken, der einem selbst kein Vertrauen schenkt?
Aber das ist jetzt eine Frage, über die man nachdenken müßte. Das ist von einem Volk natürlich viel verlangt. Deswegen lieber weitertraben - na denn, Lämmer, weiter geht's zur Schlachtbank! Und nicht aus der Reihe tanzen!
(via Hugos House of Weblog Horror )
Wahl 05: Schleichwerbung zur Bundestagswahl im NDR?
Der LINUX-Verband hat etwas dringend Notwendiges getan und gegen den NDR
geklagt, da dieser bei seinen Hochrechnungen das Micro$oft-Logo mit
einblendet. Die daraufhin erlassene einstweilige Verfügung
mußte bis zu einer Entscheidung nach der Wahl zurückgezogen werden
.
Wir leben in Groß-Schilda, was nichts Neues, aber doch immer wieder
bemerkenswert ist:
Während einerseits vollmundig gegen
Schleichwerbung gewettert und angeblich ach so effektiv vorgegangen
wird, wirbt der, wir erinnern uns, öffentlich-rechtliche,
sprich GEZ- und steuergeldfinanzierte NDR andererseits
ausgerechnet während der Bundestagswahl, einem Kern unserer
demokratischen Ordnung, für eine Firma, die Computerprogramme verkauft.
Werbung hat hier eigentlich nicht, NICHTS, verloren.
Aber
nein, DAS ist natürlich keine Schleichwerbung. Die Rechtsabteilung des
Senders hat sich da schon die passende Drumrumformulierung einfallen
lassen. Wenigstens biss das entscheidende Programm vorbei ist.
Also nochmal zum Mitschreiben:
Der NDR
betreibt KEINE Schleichwerbung. Der NDR betreibt KEINE Schleichwerbung.
Der NDR betreibt KEINE Schleichwerbung. Der NDR betreibt KEINE
Schleichwerbung. Der NDR betreibt KEINE Schleichwerbung. Der NDR
betreibt KEINE Schleichwerbung. Der NDR betreibt KEINE Schleichwerbung.
Der NDR betreibt KEINE Schleichwerbung. Der NDR betreibt KEINE
Schleichwerbung. Der NDR betreibt KEINE Schleichwerbung. Der NDR
betreibt KEINE Schleichwerbung. Der NDR betreibt KEINE Schleichwerbung.
Fazit: Wählt
Die Partei, die verspricht uns in ihrem
schönen Spot offen und ehrlich und mit dem unerläßlichen Ehrenwort
die Freiheit von Schleichwerbung aller Art!
17/09/05
Wahl 05: Ich war's nicht!
... wenn tatsächlich Merkel machtet. Dankenswerterweise kann man dies nun auch für den Fall der Fälle öffentlich bekunden, und zwar hier: Ich war's nicht!15/09/05
Löwenzahn hört auf!
Löwenzahn, die Serie, die einem den sonntäglichen Besuch bei Freunden mit Kindern - oder eigene Kinder - versüßt, läuft aus! Peter Lustig zieht sich zur wohlverdienten Ruhe zurück (vermutlich macht er eher eine Erfinderwerkstatt auf).Selbst wenn das ZDF versuchen sollte, einen Nachfolger zu finden, sei gleich gewarnt: Keine Chance. Vor Eueren Beratungsgremien aus lackierten Ex-BWL-Studenten und hochkünstlerischen Marketingeinschaltquotenjockeys würde ein Mensch wie Lustig wohl kaum bestehen. Dazu ist er viel zu unchick, unbunt, ungeelig, unmultimedial und uncool (die etwas Weiseren unter den Betreffenen mögen sich die Haare raufen in der Frage, wie SO jemand nur SOLCHE Bekanntheit erringen konnte, das geht doch nicht!). Zumal ein neuer, würdiger Peter Lustig eine Anlaufzeit bräuchte, die im Gegensatz zu damals in der heutigen Welt nicht mehr möglich zu sein scheint. Fast-Food ist angesagt!
Kleiner Trost: Die alten Folgen sollen wiederholt werden ...
Der Freitag stellt das Ganze in den Kontext zur Bundestagswahl und stellt fest: Vor dem begnadeten Naturtalent verblassen die ganzen aufgeblasenen Figuren, die derzeit in jedes gerade hingehaltene Mikrophon blubbern.
13/09/05
Enjoy Surveillance!
Künstlerische Subversivität gegen den wachsenden und ungebremsten Überwachungsfanatismus findet sich bei Enjoy Surveillance abgebildet. Da guckt beispielsweise eine Kamera an eine Betonwand mit der Aufschrift "What are You looking at". Außerdem werden mancherlei Kuriosiäten unter den Überwachungskamera-Hinweisschildern gesammelt ... und mit einem Mal bemerkt man, daß sich auch an der eigenen Straßenecke so ein Ding ... und auf dem Platz dort drüben ... und in der U-Bahn ...
11/09/05
Wahlwerbung ist Nonsens...
.... oder auch herausgeworfenes Steuergeld oder auch Ankurbelung der Medienwirtschaft oder auch Stimmviehpflege, in jedem Fall wird sie von Die Partei in ihren offiziellen (im Gegensatz zur APPD - hier ihre Entschuldigung - nicht ekligen) Wahlspots sehr schön auf den Punkt gebracht. Wer diese immernoch nicht kennt, kann sie hier genießen:Wahlwerbespot 1
Wahlwerbespot 2
Wahlwerbespot 3
Wahlwerbespot 4
Und jetzt alle: Die Partei, die Partei, die hat im-mer recht ...
08/09/05
Bündnis für Datenschutz: konkrete Aktionen zum Wecken öffentlicher Aufmerksamkeit

Stichtag für die Aktionen wird ... man braucht lang nicht zu raten, welches Datum in rund anderthalb Monaten ... sein.
Organisationen, die sich informieren und dann vielleicht an diesen öffentlichkeitswirksamen und gut sichtbaren Aktionen beteiligen oder kreativ einbringen wollen, sind herzlich dazu eingeladen, sich mit der HU in Verbindung zu setzen (info at humanistische-union dot de). Ideen wie die Überflutung mit Pappkameras würden ja gut dazu passen ...
06/09/05
Degenesis
Anläßlich der Jugger-Meisterschaften hier ein Blick auf
Degenesis, ein ebenso großartig aufgemachtes wie verstörendes, punkhaftes
Endzeit-Rollenspiel. Die Autoren haben die ersten tausend Stück
handsigniert verkauft (mein Exemplar: Nr. 657 *stolz*), aber das
Regelwerk läßt sich auch
als PDF downloaden (es ist einen Kauf allerdings allemal wert, da es
gedruckt natürlich weitaus besser aussieht).
Nach mehreren
Meteoritentreffern, die einen aggressiven Pilz mit auf die Erde gebracht
haben, gerät die Welt der zweiten Jahrhunderthälfte aus den Fugen. Die
Schweizer bunkern sich ein und sind zu einem Volk aus gefühlskalten,
mimosenhaften Militärs geworden; Spitalier ziehen im Kampf gegen die
Versporung umher und richten mehr Schaden an, als daß sie Leben retten
können; Chronisten sammeln altes Wissen und Elektronik, die sie nicht
mehr verstehen; und Schläfer werden aus unterirdischen Bunkern
entlassen, um nach Jahrzehnten des Kälteschlafs, eingefroren in der Zeit
vor den Meteoriteneinschlägen, dement über die Erde zu wandeln, begehrt
wegen ihrem Blut, in dem lebenserhaltende Naniten zirkulieren. Alle
Versuche der Menschheit, ihre Gesellschaft zu erhalten oder neue
aufzubauen, scheinen mit einem Fluch belastet zu sein ... und dazwischen
wabert unheimlich und brandgefährlich die vergessene Hochtechnologie der
untergegangenen Zivilisation.
Neben der meisterhaft und
atmosphärisch kaum zu schlagenden Gestaltung des Regelwerks, hat mich
besonders die erzählerische Dichte sehr beeindruckt. Hier kommt es nicht
auf Regeln und Vorschriften an, die bei anderen Rollenspielen
Hochkonjunktur haben, sondern ausschließlich auf die Atmosphäre. Und die
ist, wie gesagt, in ihrem Fatalismus regelrecht verstörend. Zwar
befindet sich die Gestaltung mehrfach hart an der Grenze zum morbiden
Kitsch, überschreitet sie jedoch m. E. im Grundregelwerk nicht. Die
Qualität der inzwischen erschienenen Erweiterungs- bzw. Detailkapitel
ist mir allerdings noch unbekannt.
Degenesis ist faszinierend zu
studieren, selbst wenn man die Zeit der aktiven Rollenspiele hinter sich
gelassen hat. Und es ist nichts für schwache Nerven.
Ich
möchte behaupten, daß Degenesis sowohl alle Berechtigung hat, als
Gesamtkunstwerk zu firmieren, als auch eines der großen Meisterwerke der
Zunft ist. Also: Respekt, Respekt, Respekt.
04/09/05
Gratulacionas y Gratulaciones, Jugger Rigor Mortis Berlin!!
Gerade fanden die 8. Deutschen Jugger-Meisterschaften in Berlin statt,
und zur Berliner Freude sind seit einer Dreiviertelstunde, seit etwa 17
Uhr, Rigor
Mortis aus Berlin deutsche Meister! Gefolgt von den Gorditos
Cojones aus Hamburg (Platz 2) und den Hannover
Living Undeads (Platz 3).

Links: Rigor Mortis; links hinten die Trommel zum Stein-Zählen
Die Spiele waren durchgängig ein Genuß. Taktik und Strategie der einzelnen Teams ließen sich ausgezeichnet beobachten, und beim Abschlußspiel kam es zu einem regelrechten Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem bisherigen Favoriten aus Hamburg und den Berlinern. Die Meisterschaften ließen auch in sportlicher Hinsicht nichts zu wünschen übrig! An der Meisterschaft nahmen 8 Mannschaften aus dem ganzen Bundesgebiet teil.

Die Meisterschaft in vollem Gange! Im Vordergrund zwei Stabpompfer

Der Kettenträger der Gorditos Cojones holt zum Schwung gegen den gegnerischen Quick aus, der in der Hand bereits den Hundeschädel trägt. Im Hintergrund knieend ein getroffener Spieler.
Juggern basiert auf dem Endzeitfilm "Die Jugger". Beim Juggern treten zwei Mannschaften gegeneinander an, die aus vier Pompfen(=Waffen-)trägern und einem Läufer bestehen. Nur der Läufer darf den Hundeschädel (aus Latex) aufnehmen, der in der Mitte des Spielfelds liegt, und versuchen, ihn in das Mal der Gegner zu stecken. Die anderen versuchen ihn mit ihren Polsterwaffen zu beschützen bzw. den gegnerischen Läufer zu treffen. Getroffene Spieler müssen für 5-8 "Steine", Trommelschläge, auf dem Boden knieen. Zu den vollständigen Regeln und den existierenden deutschen Mannschaften siehe jugger.de sowie für eine nette (und gewohnt gut layoutete) Beschreibung c-base-jugger.

Die Kette der Juggerhood of Saar trifft den Langpompfer von Rigor Mortis an der Hand. Zum Glück besteht die Kugel an ihrem Ende nicht aus Stein und Eisen, wie im Film ... Im Hintergrund fixiert ein Spieler der Rigor Mortis einen Gegner mit seiner Pompfe.
Und da es nicht bei Begeisterung allein bleiben soll, werde ich nun versuchen, den Gedanken umzusetzen, mit dem ich mich schon seit einiger Zeit trage: Die Gründung der Strix juggeri (vorläufiger Name) ins Leben zu rufen!
Aber erstmal hin zur c-base und ein wenig mit den anderen trainieren ...
Wie immer zu der Gelegenheit hier auch ein passendes Linkstreifchen:

Ergänzung:
Nach einem gewundenen Pfad haben nun (2007) die Laggerfalken Falcojugger abgehoben. Und haben gleich einen sauberen Start hingelegt.
03/09/05
Spaß im Wahlkampf
Das nervtötende und nicht-mehr-auszuhaltene Dummgewäsch jener wahlkämpfenden Personen, die sich aus unerfindlichen Gründen zur Vertretung der Bürger berufen fühlen, wird erträglich: Mit dem extra3 Frasen-Bingo !Zu mehreren Politikern gibt es dort Bingo-Karten, und so kann man sich gemütlich im Sessel zurücklehnen und eifrig Kreuzchen machen, wenn zum allerhöchstspannentollen Fernseh"duell" Frasen gedroschen werden, daß es nur so kracht. Viel Spaß!
02/09/05
"Intelligent Design" as a well-sponsored Ideology
In an interesting article on the topic, John Mohawk Ph.D, director of
indigenous studies at University of New York, examines what is behind
the ideology of "Intelligent Design", which seems to have grown quite
popular among the people of the USA (see
taz,
New York Times), and which should, according to Bush, be taught in school
as an 'alternative' to the Darwin theory.
.
In his essay, Mohawk
states that "Intelligent Design" is incompatible with Native American
religion (though one could think that the theory of a God tinkering with
evolution might be quite attractive for those religions). He also names
some organisations who financially and politically promote the self-made
ideology. Mohawk says,
"American culture these days is
powerfully impacted by the fact that very wealthy people who have some
pet ideas can bring these into public discourse by giving huge sums of
money to so-called conservative think tanks which then pay people to
write articles advancing their ideas. [...] Opponents of ''intelligent
design'' argue that it represents religion cloaked as science, that it's
impossible to subject it to scientific methods."
Also, a
crucial point in his argumentation is the fact that the "Intelligent
Designers" claim to know the ultimate truth about the Creation, in best
tradition of old-school christian missionaries. Yet it is a core
characteristic of traditional Native American religions that the
Creation is seen as a mystery man is not capable of understanding (as
for Lakota belief, this is highly true; the so called "Great Spirit",
Wakan Tanka, should better be translated as "Great Mystery" and is not so
much an individual God than a force which is as well omnipresent as a
specific conglomerate of lesser spirits).
For the full essay on
"Intelligent design" see
Indian Country Today.
01/09/05
Aus der Zeit, als Fernsehen (manchmal) noch Inhalte vermitteln wollte
1964 wurden noch Interviews gedreht, auf denen weder alle zwei Minuten
ein irrsinnig in die Kamera grinsendes, gern auch solariumgeröstetes und
geschmeideglitzerndes Publikum vom Thema ablenkte, noch eine gestylte
Moderatorin vor quietschbuntem Hintergrund mit narzistisch übertriebener
Gestik und kritischstem aller Blicke den Fernsehapparat beleidigte (vom
Moderator sieht man im ganzen Interview nur einige Augenblicke lang
einen kleinen Teil des Hinterkopfs, wie es auch angemessen ist, trotz
dem damals tatsächlich auch bei ihm vorhandenen intellektuellen
Gewicht). Und daß Grass sich in diesem Gespräch "zur Person" in aller
Ruhe eine Zigarette nach der anderen dreht, ist in der heutigen Zeit
wieder richtig sympathisch.
Man sieht, hier ging es noch um Inhalte.
Und Meinungen, die zu hören es wert waren (nichtsdestotrotz wünsche ich
mir die 60er Jahre um keinen Preis zurück).


Zur Person: Günther Grass, ZDF, 1964
Was fällt auf?
1. Kein grinseklatschetralala-Publikum, sondern ein schwarzer Hintergrund. Andere Kameraeinblendungen (außer Brennweiten- und Positionswechsel) gibt es nicht.
2. Gemütliche Ledergarnituren
3. Eine entspannte Körperhaltung wenigstens zweier Disputanten
4. Ein mit Salzstangen und Flaschen völlig überladener Tisch; auf dem Stehlampen-Beistelltisch rechts vorne auch ein Glasaschenbecher
5. Die Familienverhältnisse, Fiffigesundheitszustände und Ferienaufenthalte der Anwesenden spielen keine Rolle.
6. Die ganze Sendung geht, wenn ich mich recht erinnere, über 3 (!) Stunden.
Kurzum: Eine Diskussion, wie man sie sich in der heutigen Zeit nur vergeblich wünschen kann.

Trotz 2 Millionen Bestechung nach einem Jahr auf freiem Fuß ...
... der Richter verbeugt sich tief, sehr tief vor Seiner Hochwürden, dem Angeklagten - und trotzdem gibt es noch Träumer, die glauben, Deutschland wäre ein guter Rechtsstaat ...Bananen! Banaaanen! Banaaaanen, frisch aus der Republik! (Aber wer eine klaut, wird eingesperrt!).