30/11/08

Berliner Finanzpolitik: Ein Narr, wer nichts Böses dabei denkt?

Der Berliner Senat gibt bekannt: Die Hauptstadt investiert demnächst laut Berliner Zeitung mindestens 32.000.000 € plus lockeren 440.000.000€ vom Bund und 80.000.000€ von Spendern, um ein schmuckes Pappschlösschen "wieder-" aufzubauen (warum eigentlich nicht gleich den alten Willem zwo wieder aus der Gruft holen?).

Auf der anderen Seite erlaubt sich Berlin, seinem Bezirk Pankow mit einer Haushaltssperre zu drohen, da der Bezirk mit rund 32.000.000 € zu hohe Schulden habe (wie sich die Zahlen ähneln ...) –- und es besteht der Verdacht, daß von der Haushaltssperre, über die im Dezember befunden wird, stark der Bereich Jugend und Soziales betroffen sein wird. Und zwar mit rund 2.200.000€.

Vergleichsweise wenig Geld, das aber eine um so größere Wirkung hat: Man sollte meinen, daß die Bedeutung des Begriffs Prävention und die Nachhaltigkeit von Jugendarbeit in den letzten Jahren Eingang ins Hirn der Menschen gefunden habe, und doch scheinen solche Befürchtungen alles andere als unbegründet.

Um den kurzsichtigen Kürzungen vorzuschützen, sei auf eine entsprechende Unterschriftenaktion im Folgenden hingewiesen (es wäre allerdings geschickt, das Formular auffindbar ins Netz zu stellen ...):


Liebe Freunde,

es ist nun nichts Neues, dass soziale Projekte und Einrichtungen zusammengekürzt werden, nur diesmal betrifft es mich, meine Kollegen und fast 40 weitere soziale Einrichtungen, letztlich hunderte bis tausende von Kindern und Jugendlichen, und zwar allesamt allein im Bezirk Pankow. Es gab immer mal wieder Zitterpartien in den letzten Jahren (die mich noch nicht betrafen), aber derzeit sieht es wirklich schlecht aus.

Aufgrund von über 32 Mill. Euro Schulden wird Pankow unter Zwangsverwaltung gestellt, was beinhaltet, dass die Förderung von Projekten und Einrichtungen freier Träger ab 2009 nicht mehr übernommen werden sollen. Das ist nicht sehr verwunderlich, auch nicht, dass wieder dort gekürzt und abgebaut wird wo es eigentlich immer der Fall ist, obwohl wir letztlich nicht die Ursache einer verfehlten Finanzpolitik sind, und erst Recht nicht die Kinder.

Wie auch immer, bis zum 9.12. wollen wir nun als eine der möglichen Protestformen so viele Unterschriften wie möglich sammeln. Das ist relativ wenig Zeit [... ]. Wenn auch soft, so doch beeindruckend, wenn wir viel zusammenbekommen und beim Rest der Aktionen sind rein massentechnisch wohl die wenigsten von euch dabei...

Alleine wenn jeder von euch 10-20 Unterschriften zusammenbringt, kommt dabei schon viel rum, lasst eine Liste in der WG, in der Familie, am Arbeitsplatz oder abends in der Kneipe rumgehen und sendet sie bis zum 9.12. eingescannt [... ] an angegebene mailadresse auf [bei http://netzwerkspielkultur.de/kontakt, Henkes] der Liste oder per Post mit Vermerk "Unterschriftenlisten" an:

ASP Kolle 37
Kollwitzstr. 35
10405 Berlin

Alles Liebe Maria




26/11/08

Jugger in Spanien

Jugger In aller Eile: Jugger wurden in Spanien gesichtet (offenbar unter der Vereinigung Dado de Drágon) - und scheinen sehr motiviert zu sein. Erste Pompfen, zusammen mit einer ausführlichen Bauanleitung (hier zu finden) haben sie schon gebaut.

Na denn, fröhliches Hundeschädeljagen!


Nachtrag:
Die Titelseite der Jugendausgabe der Flughafenzeitung (FluZe), Kiezzeitung von Nord-Neukölln, handelt nur über Jugger! Zufälligerweise in der gleichen Ausgabe, in deren Erwachsenenteil auch Frau Roggs Buch von der betroffenen Schule kommentiert wird (hier, PDF).
Erste Pompfen der AG sind bereits fertiggestellt, die übrigen werden in den nächsten Sitzungen noch gebaut ... und das Team Skúll vom TSV Rudow scharrt schon mit den Hufen, mal gegen uns anzutreten ...

Hier gibt's die Zeitung --> [als PDF].


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15/11/08

Ursula Rogg, Nord Neukölln: Ein Frontbericht aus dem Klassenzimmer

"In dem Gymnasium in Nord-Neukölln, hundert Meter von der Rütli-Schule", wie es sinngemäß im DLF bei Denis Scheck hieß, wo allerdings gleich mit dem blödsinnigen, wenngleich so angenehm aufregenden "Ghetto"-Begriff gearbeitet wurde.

Soso, ein Buch also über die Schule, an der meine Jugger-AG läuft und die von außen durchaus eher engagiert wirkt ... na das hol ich mir mal. Die Lehrerin wird wohl den Neukölln-Flair nicht als Verkaufstreibsatz nutzen, und auch ihre Kolleginnen und Kollegen - ja, Lehrer sind spezielle Personen - nimmt sie offenbar aufs Korn. Das Titelbild mit den vermummten Schülern rechts oben ist allerdings mal wieder ein voller Schlag ins Kontor. Gratulation an den Verlag.

Bei der Gelegenheit in eigener Sache:
Der Uhu ist auf verschärftem Beuteflug in der Dämmerung dieses Jahres, daher derzeit nur selten Neueinträge in den Droppings - sorry ...