31/03/05

Die Mohrrübe und der Esel

Vor einer Weile stand in der ZEIT wieder einmal so eine Stellenausschreibung: "Suchen Volontär/in mit Promotion auf mindestens ...". Klar, so ein un-oder unterbezahltes Praktikum verspricht einem ja einen prima Einstieg ins Berufsleben, und die Türen zum Job springen förmlich auf vor Begeisterung. Außerdem ist der Himmel grün, der Papst Islamist und teure Bildung so wahnsinnig viel wert.

Die ZEIT hat dem Thema nun einen Artikel gewidmet.
Für meinen Teil bin ich Magister, promoviere und werde ganz bestimmt kein Praktikum und kein Volontariat, oder wie diese erbärmliche Esellockmohrrübenrute auch immer genannt wird, mehr machen. Das gehörte zur Studentenzeit.

29/03/05

Wirtschaft um der Wirtschaft willen II

"Man kann diesen Mißbrauch nicht scharf genug verurteilen. Noch einmal sei feierlich daran erinnert, daß die Wirtschaft im Dienst des Menschen steht" - Papst Paul VI.: Enzyklika Populorum Progressio, 1967

Einer der seltenen Fälle, in der ich eine Papststimme sympatisch finde. Das Zitat steht einem nicht minder interessanten Buch voran:
"Und während die Steuren sanken, kroch in Schulen und Kindergärten der Schimmel die Wände hoch", schreibt Heribert Prantl, Co-Autor von Laiendeckers kritischer Kohl-Biographie, " Helmut Kohl. Die Macht und das Geld" in seinem Buch "Kein Schöner Land".
Die Kritik und das erste Kapitel klingen schon mal sehr interessant - und bedrückend wahr zugleich.

Siehe auch Blog-Eintrag " Wirtschaft um der Wirtschaft willen" vom Februar. Danke für den Hinweis an Kai)

22/03/05

School Shooting im Reservat

Das Buch zu "School Shooting", das ich mit Dr. Frank Robertz für Eltern, Lehrer und Pädagogen mache, bleibt leider sehr aktuell.

Heute morgen meldete die Tagesschau einen solchen Vorfall in einem Indianerreservat in Minnesota. Der indianische Schüler tötete sechs bis neun Menschen, verletzte dreizehn bis achtzehn (hier widersprechen sich Text und Bildunterschrift) und richtete sich selbst.

21/03/05

Uhu for ever!

Uhus Bloody Ventilator Manchmal ist die Realität schon lustig. In der Mittagspause ist die Eule als mein "Arbeitstier" an erster Stelle beim kleinen online-Bärentest von Lothar Siewerts Buch "Die Bären-Strategie" herausgekommen ... ohne Schummeln und Vorahnung ...

18/03/05

Notebook platt - Knoppix, die Rettung

Meinem verehrten Kollegen ist das Betriebssystem seines Notebooks abgeschmiert. Nun ermöglicht die Recovery-CD nur ein Neuaufspielen des Systems, aber keine Datenrettung - und das nennt man dann "Recovery". Great stuff.

Und dieses BESCH******* Betriebssystem akzeptiert aus wilden Kopierschutzgründen ja auch nur noch die eine dem NTB beigelegte Rettungs-CD (danke, danke, M$, ihr treibt einen in den Wahnsinn!). Will sagen, nach M$ hätte der Gute alle seine Mails, alle seine Texte, alles verloren, und das, obwohl sich nur das besagte BESCH****** Betriebssystem aufgehängt hatte. Firewire an Mac ging auch nicht, da das NTB kein Firewire hat. Pech.

Gäbe es da nicht KNOPPIX. Dieses wunderbare LINUX-System kann man sich downloaden, auf CD brennen und hat ein voll funktionsfähiges Betriebssystem mit grafischer Benutzeroberfläche und einem Berg an Anwendungen (Internet, Netzwerk, OpenOffice, Emacs, Spiele zum abreagieren, und noch jede Menge mehr), das man ohne Festplatte direkt von CD ROM aus betreiben kann. Und das, natürlich, auch NTFS-Dateisysteme einzulesen vermag. Also CD ins NTB rein, gestartet, unter Knoppix die Festplatte angesprochen, ein LAN mit meinem Mac gebildet und das Gigabyte an Benutzerdaten rüberkopiert. Fertig.

KNOPPIX, ich danke von Herzen. Und Kai, der mir diese LINUX-Variante wieder in Erinnerung gerufen hat ...

16/03/05

Erster!

Heute habe ich als Erster die Sommer-Saison der Marabu-Bar Berlin, meiner Leib- und Magenkneipe, eröffnet: Nachdem ich den Kellner überredet hatte, mir einen Tisch und einen Stuhl loszuketten und ich beim Gegenlesen einen wunderbaren Frühlingstag genoß, dachte er sich, warum nicht ... und schwupps, war die gute Bar draußen voll.

Marabu-Bar-Eingang

14/03/05

Auswüchse, wohl genährt auf Kosten ...

"Machen se folgendes Gedankenexperiment: Stellen Sie sich vor, morgen fallen alle Unternehmensberater, alle Investmentbänker und alle Aktienanalysten tot um, oder morgen fallen alle Krankenschwestern, alle Polizisten, alle Feuerwehrleute und alle Altenpfleger tot um. Und überlegen Sie kurz, was Sie persönlich vermissen würden." -- Volker Pispers, ... bis neulich ... Version 2004, Live in Berlin (DVD).

Der m. E. mit Abstand scharfzüngigste Kabarettist des Landes filetiert den Zeitgeist. Die DVD ist nur zu empfehlen.

11/03/05

Uhus Spielekiste IV: Eve online - erstaunlich!

Am Wochenende hat ein Bekannter mir Eve online gezeigt.

Seiner Beschreibung nach sollte dies ein unvergleichliches Online-Spiel sein, bei dem man mit einem Raumschiff durch eine riesige Galaxie kurven kann. Erträumt hatte ich das Ganze in 3D mit Ansicht des eigenen Schiffes und allem was Spaß macht; befürchtet hatte ich einen abstrakten Tabellenwust, der nur Statistikern das Herz höher schlagen lässt.

Und wie ist es nun wirklich? Schlicht und einfach überwältigend. Die Galaxie ist unglaublich groß; Raumschiffe fliegen als detailgenaue 3D-Objekte über einen weiten Sternenhimmel; trotz der Weite des Raumes verlieren sich die Spieler aber nicht in der Unendlichkeit.

Screenshot mitten aus dem Spiel ...
Dieser Screenshot ist nicht etwa ein Werbe-oder Standbild, sondern "ingame" - aus dem laufenden Spiel. Die Raumschiffe fliegen als prächtig ausgeleuchtete 3D-Objekte durch die Weiten des Raumes, die Sonne blendet ...

Besonders beeindruckt hat mich die Spieldynamik.
Hier haben wir es nicht mit einem Haudrauf-Spiel mehr zu tun, sondern mit einem Spiel, das reichlich ausgewogen Handel, Kommunikation und natürlich auch Konflikt meistert. Der Kommandant eines Industrieschiffes ist für den Betrieb einer Station ebenso wichtig wie der Kampfpilot zu dessen Schutz; ein Kreuzer ist groß und feuerkräftig, aber so träge, daß er ohne Unterstützung durch wendigere Schiffe nicht gut wegkommt. Kleine, wendige Raumschiffe können gefährliche Gegenden erst einmal erkunden, Minenschiffe bauen wichtige Rohstoffe von Monden und Meteoriten ab. Kooperation ist gefragt.
Die Bedienung ist einfach, das Organisieren von Chat-Kanälen problemlos.
Der mächtigste Spieler ist zudem nicht unbedingt der, der am längsten vor der Flimmerkiste hockt; auch hier vertritt das Spiel einen interessanten Ansatz. Wer nur selten online sein kann, dessen Spielfigur entwickelt sich dennoch auf den Servern von Eve weiter.

So begegnet man in diesem virtuellen Weltraum im Grunde einer Abbildung der menschlichen Gesellschaft, in der nicht die Größe der Waffe, sondern Sozialkompetenz, Handelsgeschick, Kommunikationsfähigkeit, Gruppendynamik, ja sogar reale Vertrauenswürdigkeit zählen.

Das Spiel steht im Internet gratis (!) als Vollversion mit zwei Freiwochen zum Download zur Verfügung, danach kostet das Onlinespiel etwas über 12 Euro im Monat. Angeblich kann man auch Monate aussetzen, in denen man verreist ist.

Bleibt nur noch die Frage: Wann wird dieses Spiel endlich für OS X erscheinen?

09/03/05

Das amüsante Zitat

Ein interesssantes Experiment des Verlages Markt&Technik. Der Verlag stellt bis Ende März das "Blogbuch" gratis als PDF zum Download zur Verfügung. Darin finden sich Tips, Hinweise und Anleitungen für jeden, der wissen möchte, was ein Weblog sein kann und wie er ein eigenes bastelt.

Amüsant ist dort die Aussage über eine Blogsoftware:
"Es gibt also keinen wirklichen Grund mehr, sich 20six nicht anzuschauen. Außer, wenn Sie nicht den Internet Explorer unter Windows nutzen. Auf anderen Plattformen (...) oder mit anderen Browsern hat 20six.de nämlich einige Schwierigkeiten. ((Zum Beispiel verschluckt Safari, der mitgelieferte Browser des immer beliebter werdeneden OS X, Text))."- Das Blog-Buch, Markt und Technik 2005, S. 30

Äh ... das ist der Grund schlechthin, diese Software eben nicht zu nutzen. Nichts nervt mehr als Textverschwindibus, nur weil man sich nicht der wandelnden Sicherheitslücke M$IE (*)unterwirft.

(*) So sprach nicht irgend wer, sondern sinngemäß der Sprecher des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationsfreiheit über dieses Programm.

07/03/05

Der allgegenwärtigen Überwachung auf die Finger sehen

OWL
content Das tut die Künstlerin Michelle Teran auf erschreckend einfache und effektive Weise.
Auf ihrem Berlin Walk im Rahmen der Transmediale 05 konnte man sie begleiten, wie sie mit einem kleinen Fernseher und einem ganz gewöhnlichen Funkkamera-Empfänger einen Blick in die vielen Berliner Zimmerchen warf, die inzwischen von solchen Funkkameras überwacht werden.
Auch die RFID-Warenüberwachungstechnologie ist auf der Transmediale mit am Start.

Die Freiheit geht auf leisen Sohlen, und viele bejubeln es.

Eintritt frei ...



... in ein Neuköllner Geschäft ...

05/03/05

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02/03/05

Das trifft den Zeitgeist

Skandal: Mittelfinger mitten in Berlin!
In der Hauptstadt unseres Landes aus der Industrieinsel Potsdamer Platz in Richtung Kreuzberg, sich drohend aus dem Nebel schälend, die anatomisch erstaunlich exakte Nachbildung eines ausgestreckten -- das kann doch kein Zufall sein. Quasi ein baulicher tag.
Was will die Industrie (oder der Architekt?) dem Lande und seinen Leuten damit wohl sagen ...

(Aufnahme: Bus 129 1. OG 1. Reihe rechts, Kochstr. nahe Friedrichstr.)