22/08/07

Zum Umgang mit Neonazis: Ein praktischer Ratgeber

Nachdem sich in Folge der Hetzjagd durch rund 50 deutsche Jugendliche im sächsischen Mügeln ein vielleicht erschreckendes, aber ganz sicher nicht überraschendes Trauerspiel in Bezug auf die Reaktion der Mügelner Bürger zugetragen hat, stellt sich wieder einmal die Frage, wie mit den "neuen" Neonazis und ihren zunehmend wirkungsvollen Strategien umzugehen ist. Ebenfalls interessant, daß es der spontanen Antifa-Demonstration vor Ort bedurfte, um den Mügelner Bürgern ihre eigene Schande unter die Nase zu reiben. Das Pack wird für viele Mügelner aber wohl immernoch eher die Antifa als der nette adrette Neonazi von nebenan bleiben. Da passt der Hitlergruß eines älteren Herrn am Rande der Demo ganz gut ins Bild. Ebenso wie der Mangel an Zeugen für die Tat.

Daß eine Grundregel lautet, rechtem Gesindel keinen Raum in öffentlichen Diskussionen einzuräumen, wird nun in einer hilfreichen und übersichtlichen Broschüre - an der auch das Bundesland Sachsen-Anhalt beteiligt ist - ebenso erläutert wie der Umgang mit den anderen öffentlichkeitswirksamen Strategien der Neonazis. Dazu werden auch für eigene Veranstaltungen relevante Fragen beleuchtet, beispielsweise die effektive Anwendung des Hausrechts.

Die Lektüre (PDF) kann empfohlen werden.

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21/08/07

Hambuger Jugger - Turnier: Ein Erlebnisbericht

Jugger Ein Brieffalke war so gut, Post mit einem Erlebnisbericht über das Hamburger Turnier vorbeizutragen, nachdem ein Motorschaden den Antritt der Falcojugger verhindert hatte. Dank an Gerd für den schönen Bericht - und nicht zuletzt auch dafür, daß er trotz der Anfahrts-Hindernisse nach Hamburg gefahren ist!

Nachdem wir dann erstmal da waren, wars recht schön.
Zusammen mit den Rigoretten und Geilo waren wir dann 7 Leute aus Berlin und da haben wir dann ein Berliner Mixteam gemacht (Dickes B). Dann haben wir noch Unterstützung von Alissa bekommen. Also dann im Endeffekt zu acht haben wir gestartet und gleich das erste Spiel gegen H.E.L.M.U.D verloren, waren einfach nicht so aneinander gewöhnt und haben alle ziemlichen Mist hingelegt ^^

Desweiteren haben wir noch gegen die zwei Hamburger Mannschaften (Torpedo Allstars und Bäm, in beiden waren ehemalige Mitglieder von Gorditos Cojones) verloren, gegen den Rest aber gewonnen.
Da Rigor + Geilo am Samstag abend dann auch wieder gehen mussten, blieben vom Dicken B nur noch Grinzo, Sascha, Alissa und ich übrig. Grinzo, Alissa und Sascha sind dann zu "Die Anderen" gegangen - ein Team, das aus allen möglichen Leuten zusammengewürfelt war, darunter Saarländer, Freiburger, Lübecker, ich glaube auch noch Hannoveraner und letztendlich mit Grinzold und Sascha dann auch Berliner.
Ich bin zu den Iren gewechselt. Das, weil "Die Anderen" schon zu viele waren und weil ich mich mit den Iren, insbesondere mit Mark, sehr gut verstehe. Nun kam es auch so, dass das letzte Spiel vor dem Finale zwischen den hamburger Mannschaften Bäm und Torpedo Allstars dasjenige der Iren und "Die Anderen" war, ich also gegen den Rest meiner vorherigen Mannschaft spielen musste ^^

"Die Anderen" waren nicht schlecht, aber wir hatten einen Vorteil, ich kannte drei der Spieler/Spielerinnen nun ganz gut ^^ Die Iren waren eine Mannschaft mit Herz, Elan und Spielspaß, einer Blonden von ihnen konnte ich das Kreuzen mitten im Spiel beibringen und es hat super geklappt.
Das einzige Problem waren für uns Grinzold und die Kette, Sascha konnten wir zum Glück recht gut mit Mark ausgleichen. Sascha ist kein schlechter Läufer, aber Mark ist um Längen besser, vielleicht sogar der beste. Mit viel Anstrengung, Teamgeist und dergleichen ist es uns letztendlich gelungen zu gewinnen, mit einem knappen Abstand von etwa 1-3 Punkten. Das Spiel war echt super, immer ziemlich knapp, aber mit Herz.

 
Team Setana - Irland mit dem Leihfalken (natürlich ganz vorn)
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19/08/07

Terrorist werden leichtgemacht: Doktortitel, Bibliotheksbesuch und Forschung zu "Gentrification"

Die genauen Hintergründe der Verhaftung sind natürlich nicht bekannt; einem Jeden sei das nähere Befassen damit nahegelegt.

Es mutet jedoch merkwürdig an, wenn ein Universitätsbediensteter auf Grund seiner Forschung zur Yuppiesierung (fachterminologisch als "Gentrification" / "Gentrifizierung" bezeichnet), Zugang zu Unibibliotheken und Treffen mit einer MG-nahen Person, deren Gesprächsihalt aber angeblich auch dem BKA nicht bekannt ist, in Untersuchungshaft landet - wegen Terrorismusverdacht und Nähe zu einer Terroristischen Vereinigung. In einem eigenen Weblog wird über die Auswirkungen der Beschattungsmaßnahmen gegen ihn aus erster Hand berichtet.

Nun würde es zum Charakter deutscher Universitäten gut passen, die ihre Dozenten auch gern gratis arbeiten lassen und ihnen auch noch einen Tritt als Dank nachreichen,* wenn die HU ihren Wissenschaftler im Regen stehen ließe. Immerhin haben eine Reihe von Soziologen das Rückgrat bewiesen, einen offenen Brief zu verfassen, der hier nachzulesen ist (PDF).

Ein Auszug:

(...) Der Verdacht auf die Zugehörigkeit zu einer terroristischen Vereinigung wird nach Auskunft der Rechtsvertreter von Dr Andrej H. nämlich inhaltlich wie folgt begründet:
- der Bundesanwaltschaft liegen keine Erkenntnisse über den Inhalt der Treffen von Dr. Andrej H. mit dem mutmaßlichen Brandstifter vor. Diese schließt allein aus dem Umstand der beiden Treffen, dass sie allesamt Mitglieder der „militanten gruppe“ sein müssen;

- nach der Bundesanwaltschaft ist von einer Mitgliedschaft von Dr. Andrej H. in einer terroristischen Vereinigung auszugehen, weil er sich mit Themen beschäftigt, die sich auch in Schreiben der mg wieder finden; eine wissenschaftliche Abhandlung von Dr. Andrej H. von 1998 enthalte „Schlagwörter und Phrasen“, die in Texten der „militanten Gruppe“ gleichfalls verwendet werden (u.a. den in der Stadtforschung gebräuchlichen Begriff der ‚Gentrification’),

- einem beschuldigten promovierten Politologen stünden „als Mitarbeiter eines Forschungszentrums Bibliotheken zur Verfügung, die er unauffällig nutzen kann, um die zur Erstellung der militanten Gruppe erforderlichen Recherchen durchzuführen“,

- er und die weiteren wissenschaftlich Tätigen verfügten über die „intellektuellen und sachlichen Voraussetzungen, die für das Verfassen der vergleichsweise anspruchsvollen Texte der militanten Gruppe erforderlich sind“.

Solche Argumente lassen jede wissenschaftliche Tätigkeit als potentiell kriminell erscheinen. Die Begründungen der Bundesanwaltschaft stellen eine direkte Bedrohung für alle dar, die kritische Wissenschaft, Publizistik und Kunst betreiben und für diese mit ihrem Namen in der Öffentlichkeit einstehen.

Ein Einzelfall? Begründeter Verdacht, der aus vielleicht guten Gründen nicht veröffentlicht wird? Es bleibt zu hoffen. Dann wäre es den Ermittlungsbehören anzulasten, daß sie hier nicht die notwendige Transparenz schaffen, um das Vertrauen in den Rechtsstaat zu erhalten (auch wenn das Abwägen zwischen der Herausgabe von ermittlungsrelevanten Informationen und ihrer Zurückhaltung sicher oft einen Eiertanz darstellt). Schlimmer aber andernfalls: Dann haben wir, in Kombination mit der zunehmenden Überwachung, einen scheindemokratischen Polizeistaat direkt vor unserer Tür und kümmerten uns nicht einmal sonderlich darum.

Nachtrag:
Immerhin beweist der BGH Vernunft: Der Haftbefehl ist mittlerweile aufgehoben worden.

*) Man darf für einen Hungerlohn ein Semster dozieren (gern auch gratis) und dann noch Magistranden über ein weiteres Jahr betreuen. Und wenn man Bücher an eine Uni schickt, die sie zur Eignungsprüfung als Professor anfordert, darf man das Rückporto selber zahlen. So einem Kollegen und ausgewiesenen Wissenschaftler geschehen. DAS ist gelebte deutsche Bildungspolitik. Man möchte sagen: Helau!

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16/08/07

Erstes deutschlandweites Jugger-Regelwerk ist öffentlich

Erstes bundesweites Jugger - Regelwerk Endlich ist es soweit: Nach einerausführlichen Besprechung im Drachenblut-Forum ist nun dank dem Einsatz mehrerer Sportbegeisterter (oh Wunder, sogar aus Berlin und Hamburg zugleich) das erste Jugger-Regelwerk als PDF verfügbar, das die Spiel-Optionen der meisten derzeit aktiven Städte mit einschließt. Wie es in der Natur der Sache liegt, wird sich auch dieses weiter erweitert werden, wachsen und sich verändern. Erst einmal ist dabei aber eine gute Übersicht und Grundlage geschaffen!

Das Layout ist auch noch nicht ganz perfekt, der Textwust stellte auf die Schnelle eine kleine Herausforderung dar ... also bitte keine Buchsatzansprüche ...

Wünsche wohl zu pompfen - und jetzt auf zum Hamburger Turnier!

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Am Rande: Ein Sportpiktogramm-Männecken für Jugger

Der Uhu konnte mal wieder die Flügel nicht stillhalten, hat das Grafikprogramm geknechtet und ein Männchen für Jugger gebaut - im Stil der Sportpiktogramme (oder besser zwei Männchen, der Qwik und die ihn schützende Kette), inspiriert von den Männecken der Juggerhood of Saar.
Jugger
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13/08/07

Mitmachen bei Owl content. Weblogs für Datenschutz leicht gemacht

Owl content Sich für unsere bürgerlichen Freiheiten einzusetzen, wird angesichts von Politikern, die ihr machttaktisches Süppchen auf Kosten unserer Grundrechte kochen, angesichts der zunehmenden Sicherheits-Rhetorik und der geplanten wie bereits umgesetzten Erfassungsmaßnahmen - beispielsweise biometrischer Reisepass/Personlausweis mit Passivfunk (RFID-) Chip, Personenkennziffer alias Steuernummer, Kameraüberwachung im öffentlichen Raum, Privatisierung von Sicherheits- und Überwachungs"dienstleistungen", Schaffung von zentralen Bürgerdatenbanken - mehr und mehr zur vornehmen Aufgabe des mündigen Bürgers.

Ein möglicher Weg hierfür ist das "bloggen". Das Weblog metaowl.de stellt alle Beiträge zum Thema Sicherheit/Datenschutz/Überwachung in zur Quelle verlinkten Exzerpten gesammelt dar und verhilft so dem interessierten Leser zu einem aktuellen Überblick.
Um mit den eigenen Beiträgen bei metaowl.de aufzutauchen, muß man einfach nur folgenden HTML-Code in seinen Beitrag einbinden:

<div class="techtags">
Tech Tags: <a href="http://technorati.com/tag/owl content" rel="tag"><img src="http://static.technorati.com/static/img/pub/icon-utag-16x13.png?tag=owl content" style="border: 0; margin-left: 0" alt="Owl content-Weblogs für Datenschutz">owl content</a>
</div>


Fertig - Dann kommt regelmäßig eine Eule vorbei und schnappt sich die so markierten Beiträge!
PS.
Wir freuen uns natürlich besonders darüber, wenn durch das Einbinden eines der Banner/Buttons auf die Aktion aufmerksam gemacht werden kann:
Metaowl Link-Streifchenverlinkt auf http://metaowl.de, oder
Metaowl Eulenaugegleichfalls verlinkt auf http://metaowl.de, oder
Owl contentverlinkt auf http://www.uhusnest.de/owlcont.htm

11/08/07

3. Saarland-Meisterschaft

Jugger Endlich sind von der 3. Saarland-Meisterschaft die Ergnisse bekannt gegeben worden. Da die Photo-CD und auch das Massenjugger-Filmchen noch aussteht, hier erst einmal die Rangliste. Da die Falco juggers nur mit vier Spielern antreten konnten, sieht ihre Leistung mit zwei Ligapunkten nicht gerade berauschend aus - aber Hauptsache, dabei! Dank an Outtakes/mOb für die zwei Ersatzspieler und an Johannes/Exordium, die uns spielfähig gemacht haben. Und dafür werden wir wohl als einziges Berliner Soloteam auf dem Turnier in Hamburg (18./19.8.) aufkreuzten.

Die Spiele fanden auf den Saarwiesen vor der malerischen Kulisse der Brückenbögen statt. Ein kleiner Platzregen am Nachmittag sorgte für Abkühlung des insgesamt hervorragenden Wetters, und auch der Platzregen* beschränkte sich traditionell darauf, gerechtfertigterweise ein Spiel von Rigor Mortis zu duschen (es ist einsam an der Spitze ...). Es waren schöne Spiele, insbesondere gegen Euch, Freiburger Gossenhauer; und das Gastpompfen für Euch hat Spaß gemacht!
Zum Abschluß gab es noch einige Runden Massenjugger: Alle Spieler in zwei Teams, nach Farbe sortiert - dunkel gegen bunt -, was dann bis in die Dunkelheit hinein ging. Die interessante Strategie der "Kleinen Schildkröte" konnte sehr schön in freier Wildbahn beobachtet werden: Vorneweg kniende Schildmänner, direkt hinter ihnen Q-Tips oder Ketten. Auf der Rückfahrt wurde dann nachgeholt, wovon wir glücklicherweise am Samstag verschont geblieben sind: mindestens 5 von 9 Stunden Autofahrt durch eine Waschküche, daß die Scheibenwischer heißliefen. Aber es hat sich gelohnt!
Ein großes Dankeschön an Saarbrücken für die hervorragende Organisation der Unterkunft (in einem Jugendhaus) mit Frühstück!


Turniergewinner - Rigor Mortis
2. Platz - Heidelberg Hobbiz
3. Platz - GAG
4. Platz - Trollfaust
5. Platz - Freiburger Gossenhauer
--- Platz - Zonenkinder
7. Platz - Falco Jugger
--- Platz - Jugg Daniels
9. Platz - Heidelberg Hobbiz 2
--- Platz - Cthulhus
11. Platz - MOB
--- Platz - RestMOB
5 + 1 Ligapunkte
5 Ligapunkte
4 Ligapunkte
4 Ligapunkte
3 Ligapunkte
3 Ligapunkte
2 Ligapunkte
2 Ligapunkte
1 Ligapunkt
1 Ligapunkt
0 Ligapunkte
0 Ligapunkte

Jugger-Meisterschaft in Lübeck: Saarwiesen

*) Es gab einen Platzregen in Hannover 06 bei Rigor, es gab einen Platzregen in Lübeck - gut, etwas verfrüht war der - ein kurzer Regen gehört irgendwie dazu.


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09/08/07

STRG+C auf die Finger hauen: picapica

Das Projekt Picapica der Uni Weimar könnte gerade für Fach- und Sachautoren von größerem Interesse sein. Mit Picapica soll es möglich sein, Plagiate im Netz ausfindig zu machen. Da auch Magazine und Zeitschriften sich gern freizügiger bei Publikationen unwissender Autoren kostenlos bedienen, eröffnet sich hier vielleicht eine Möglichkeit, den Kopierern auf die Finger zu hauen - und ein kleines Honorar für die kopierte Mühe zu erhalten. Schriftsteller können hier sicherlich die Justiziare der Gewerkschaft (ja, die gibt es wirklich und immernoch, trotz ver.di-Fusion ...) hinzuziehen. Abgesehen davon dürfte der verwendete Algorithmus eine recht spannende mathematische Sache darstellen.

Wohlgemerkt: Bei kommerziellen Produkten. Privatleuten gegenüber muß man sich nicht gleich wie die Pariser Polizei verhalten, die einen Schüler wegen der Übersetzung eines (!) Harry Potter-Kapitels festnahm, da reicht die Bitte um Autorennennung bzw. Löschung. Zumindest, wenn man einen Funken Würde in sich hat.

Was treiben Sie denn so? Eine Suchmaschine für Personen

Owl content - Wachsam wie eine Eule! Es gab schon mehrfach Versuche in dieser Richtung, jetzt kommt ein weiterer hinzu: Eine Suchmaschine durchforstet soziale Netzwerke (wir erinnern uns an die Meldungen rund um um StudiVZ und dergleichen) und spuckt das entsprechende Profil der gewünschten Person aus. Die Suchmaschine grast dafür Xing, Myspace, Facebook und andere Plattformen ab, um die relevanten Informationen zu sammeln.

Damit auch der Arbeitgeber weiß, was der neue Bewerber in den letzten Jahren so im Netz getrieben hat. Ein Internet-Fehltritt als Jugendlicher kann einem als Erwachsenen dann sicher eine Menge Freude bereiten. Löschung ist zwar möglich, aber offenbar nur bedingt:
"Wer sich auf der Homepage wiederfinde, könne jederzeit die Löschung seines Profils verlangen. (...) Die Macher von Spock geben unumwunden zu, dass sie auf Wunsch nur Profile löschen, wenn sie auch woanders, etwa in sozialen Netzwerken wie Xing, nicht mehr öffentlich zugänglich sind. Denn wenn die Daten in der Ursprungsquelle nicht gelöscht sind, können sie auf Spock.com jederzeit wieder auftauchen." - weiterlesen

08/08/07

Harry Rowohlt ist sauer

"In der ersten Geschichte bedröhnt sich der Held, ein Wikinger, mit Kartoffelwein, und ein weiterer Wikinger frißt sich durch die feindlichen Reihen wie durch die Körner an einem Maiskolben. Nun spielt das alles aber zur Zeit Ludwigs des Frommen (...) und da gab es in Europa noch keine Kartoffeln und keinen Mais. (...) Inzwischen habe ich es satt, Produkte des US-Highschool-Systems zu übersetzen, die glauben, das Grüne auf den Landkarten wären Wiesen. Und daß Bier brennt. (...) Wir (...) übersetzen treu und brav jeden Ami, der je in South Dakota Creative Writing belegt hat."

So donnert Harry Rowohlt in seiner Kolumne Pooh`s Corner, und es tut wohl. Wer mag es übelnehmen, wenn der historische Roman angesichts solcher Peinlichkeiten kein Ansehen im Feuilleton zu erringen vermag (allerdings, ungerecht ist das schon - denn andere, stehts wahnsinnig beachtete Genres tun sich auch nicht gerade nur mir geistigen Höhenflügen hervor, ich sage nur Popliteratur). Fragt sich nur, warum unsere verehrten Verlage nicht ihre eigene Erbärmlichkeit erkennen, wenn sie dergleichen annehmen, nur weil es aus Übersee herüberkriecht. Ein deutscher Autor würde dergleichen - im historischen Roman und hoffentlich - sowas von um die Ohren gehauen bekommen ...

Und nein, Antiamerikanismus buchstabiert sich anders.


PS. Und bei allem gerechtfertigtem Zorn: Man kann sich natürlich auch gut mit reichlich prächtiger übersetzter Lektüre trösten ...

20er Jahre iMac

Apple ist eine komische Firma.* Weshalb verpasst sie ihrem schönen ehemaligen Eisberg-iMac jetzt einen Lidschatten, daß er aussieht wie eine Dame der haute culture aus den 20er Jahren?

iMac 2007

*) wenngleich wohl die erste, die begriffen hat, daß auch Computer nicht wie graue Mäuse oder buntbemalte Schaltkästen aussehen müssen ... da darf man sich auch mal vergreifen.

06/08/07

Ich habe nichts zu verbergen II: Das Stigma in der Post-Datenbank

Owl content - Wachsam wie eine Eule! Zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen verspürte ein Großbrief Heimweh und kehrte in meinen Postkasten zurück, mit dem Vermerk, er wäre "unzureichend frankiert". Tatsächlich fehlte die Briefmarke - an ihrer Stelle nur aufgerauhtes Papier, das den Schluß nahelegte, daß die Marke damals durchaus fest daraufgeklebt worden war.*

Ein kurzer Anruf bei der Deutschen Post erwies sich als erhellend, wenngleich auf völlig andere Art als erwartet.
Nach meinem Hinweis, daß es doch aufschlußreich sein könne, ob sich ähnliche Beschwerden aus diesem PLZ-Bereich dieser Art fänden - was dann den Schluß nahelegen würde, daß die Marken sich nicht von selber von ihrem Brief trennten - warf die Telefonistin einen Blick in ihre Datenbank und meinte, "ach, Sie hatten sich ja vor ein paar Wochen schon einmal beschwert".
Richtig, denn damals fehlte eine Benachrichtigungskarte, und die Umstände ließen fürchten, daß eine weitere langerwartete Sendung ebenfalls verschollen war.
Falsch, denn eine Beschwerde hatte ich nicht durchgegeben, nur gefragt, wie ich an solche unbenachrichtigten Sendungen noch herankommen oder über deren Erhalt in Kenntnis gesetzt werden könnte - nach einer Woche werden sie ja üblciherweise zurückgeschickt. Was der Gesprächspartner dann aber offenbar als Beschwerde in die Datenbank der Deutschen Post eintrug.

Schon stand ich als der gute alte Meckerer da, der sich sofort wegen jeder Kleinigkeit beschwert. In diesem Falle nur ein unangenehmes Gefühl im Gesprächsverlauf.
In einem anderen Kontext aber, sei es eine Bewerbung oder eine gewichtigere Beschwerde, könnte dieser kleine, feine Datenbankeintrag jedoch ganz andere Folgen haben. Insbesondere dann, wenn Unternehmen zu größeren Unternehmen gehören und ihre Datenbanken fleißig miteinander abgleichen.
Wir wünschen viel Vergnügen.

Nachtrag:
Unabhängig von der Dtaenbankgeschichte - gerade kam ein Briefmarkenheftchen der Post als Entschuldigung (oder Kulanz): Das freut einen dann wiederum.

Nachtrag II:
Besonders pikant wird das Ganze angesichts möglicher lukrativer und weltweiter "Daten-Tauschbörsen", über die in der TP gegrübelt wird; und dort geht es gar um den Handel mit geheimdienstlichen bzw. kriminalpolizeilichen Datenbanken. Wie viel einfacher da der Weg aus der Privatwirtschaft in die Privatwirtschaft.


*) In solchen Fällen ist nicht der verlorene Euro das Problem, sondern die Zeit - wenn ein Verlag schon auf die Fahne wartend mit den Hufen scharrt, weil er die Druckerpresse termingerecht anwerfen muß, ist eine Woche Verzögerung nicht gerade lustig.

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05/08/07

Einladung zur Jugger-Meisterschaft 2007 in Berlin

Jugger Hier die offizielle Einladung zur Jugger-Meisterschaft in Berlin. Austragungsort ist hier (Stadtplan, auf 12 Uhr unter der Gaudystr.) . Den Flyer gibts als PDF hier zum Download.

Liebe Juggerinteressierte und Freunde,

hiermit möchten wir Euch herzlich zur 10. Deutschen Juggermeisterschaft einladen. Das Turnier findet am 15. und 16.09.07 im Friedrich Jahn Sportpark (U-Bhf. Eberswalder Str.) statt. Wir erwarten ca. 20 Teams aus ganz Deutschland, die auf drei Feldern spielen werden. Da wir diesmal Werbung im Vorfeld machen dürfen, würden wir uns freuen, wenn Ihr diese Einladung an alle potenziellen Juggerinteressenten weiter leitet. Wir hoffen auf ein zahlreiches Erscheinen von Euch und Euren Freunden, denn nur mit Publikum wird das ganze eine runde Sache.
Natürlich ist der Eintritt wie immer frei!

Samstag werden die Gruppenspiele ausgetragen, Sonntag die KO-Runden und die Siegerehrung so gegen 14:30 Uhr.
Das Juggern wächst langsam raus aus den Kinderschuhen, der Sport wird immer attraktiver, weil die Teams immer besser werden und somit ist auch der Unterhaltungswert in den letzten Jahren enorm gestiegen. Und sogar von Amtswegen haben wir dieses Jahr die Bestätigung, dass Juggern ein anerkannter Sport ist!
Nach der letzten Deutschen Juggermeisterschaft brach ein regelrechter Boom aus, sodass wir mittlerweile in Berlin sechs feste Teams haben, die darauf brennen, sich auf diesem Turnier miteinander zu messen.

Wer seine Juggerkenntnisse noch mal kurz vor dem Turnier auffrischen will, kann dies auf http://www.jugger.de machen.
Viel Spass dabei!

Vielen Dank und beste Grüsse
der Jugger e.V.





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Randnotiz: Pompfen-Bauanleitungen in Version 0.5beta II ... sozusagen ...

Jugger Die Pompfen-Bauanleitung wurde um Stechspitze, Jugg (Rohfassung) und Schild ergänzt. Download als PDF hier. Kontext (Webseite zum PDF) hier.

Jugger: Pompfenbauanleitung


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02/08/07

Weblog - Itinerarium von Quo Vadis. Autorenkreis Historischer Roman ist online

Quo Vadis Der Autorenkreis Historischer Roman Quo Vadis hat mit dem Itinerarium ein Weblog eröffnet, in dem Autorinnen und Autoren des Kreises über Neuigkeiten, Lesungen, ihre Bücher und Nachrichten aus der Verlagswelt berichten.
Dank der Blogsoftware Serendipity können die Autoren hier selbst Beiträge verfassen; das Itinerarium ist damit sozusagen ein "Gemeinschaftsblog".

01/08/07

"Schwarzbuch Scientology" in der Auslieferung

Es war abzusehen, daß die Betreffenden (auf passende Bezeichnungen wird wegen zu befürchtender Repression an dieser Stelle verzichtet) die Auslieferung mit Abmahnungen und dergleichen zu verhindern suchten. Doch hier ist einmal auch ein gutes Wort über Großverlage auszusprechen: Random House hat sich vorausschauend mit Schutzschriften gewappnet und seine wohl nicht eben kleine Rechtsabteilung auf Trab gebracht, und so ist das Schwarzbuch Scientology von Ursula Caberta nun im Handel.

Wer weiß, möglicherweise ist es geschickt, das Buch schnell zu kaufen, wenn man auf mögliche künftige schwarze Balken beim Lesen verzichten möchte.