29/11/06

Veruntreuung lohnt sich - aber nur im großen Stil

... als "Strafe" in Zeiten der Hartz-IV-Diskussionen 10% zahlen, aber 90% behalten. Anlässlich der heutigen Einstellung des Strafverfahrens gegen Ackermann & Co gegen einen Geldbetrag von weniger als drei Monatsgehältern erklärt Jerzy Montag:

"Niemand kann den Bürgerinnen und Bürgern erklären, dass die Veruntreuung von ca. 60 Mio. Euro eine Straftat sein soll, bei der die Schuld nicht schwer wiege und deshalb eine klaglose Einstellung des Strafverfahrens erlaubt sein soll.

Jeder "Otto-Normalbürger" bekommt bei Straftaten mit einigen Tausend Euro Schaden die volle Härte des Gesetzes zu spüren. Nicht so aber Ackermann & Co. Das Öffentliche Interesse an der Aufklärung dieses bislang größten deutschen Wirtschaftsstrafverfahrens mit einem Schaden von über 60 Mio. € ist immens und nicht wegzudiskutieren.

Es ist ein Skandal, dass sich die Staatsanwaltschaft dieses öffentliche Interesse gegen Zahlung von weniger als 3 Monatsgehältern - zahlbar also aus der Portokasse - hat abkaufen lassen. Die Verfahrenseinstellung im Fall Mannesmann schädigt das Vertrauen in die Rechtsstaatlichkeit und verdeutlicht, dass nicht alle vor dem Gesetz gleich sind."

Nachtrag:
Wie Pispers implizierte: Jetzt ist endlich die Zeit, Banken zu überfallen. Einfach 10% der Beute wieder zurückgeben, dann ist alles in Butter.

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28/11/06

Hitler der Große

Der Anstreicher als angenehm persönlich dargestellte Abendunterhaltung, gern auch als fotogenes Pin-Up auf Titelseiten deutscher Nachrichtenmagazine ist nicht neu, ebensowenig die Interviews mit gealterten Nazischergen über ihre romantischen Erinnerungen.

Aber der Titel "Große Diktatoren" der ZDF-Serie mit einem Teil über unseren hauseigenen Massenmörder ist dann doch entweder aus außerordentlicher Naivität gewählt worden oder, wahrscheinlicher, der unübertroffenen und skrupellosen - und natürlich erfolgreichen - Dreistigkeit des Marketing zu verdanken.
Erstaunlich nur, daß diese Titelwahl nicht auf größeren Widerstand stieß.

25/11/06

Weblog-Datenbankcrash

*seuftz*

21/11/06

Uhu-Patenschaften bei der EGE Eulen

Wieder einmal eine Meldung von der EGE: Sie bietet seit Neuestem Uhu-Patenschaften an. Für hundert Euro (gern auch mehr) können Einzelne oder auch Schulklassen dort einem jungen Uhu einen Namen geben, erfahren über seinen Geburtsort und erhalten die obligatorische Patenschaftsurkunde.
Ein Uhu wird jedenfalls schon einen Paten haben ...

Uhu

Computerspiele auf Bayrisch

In Bayern (oder bei einigen deutschen Zeitungen - s. u.) gibt es offenbar eine ganze Reihe neuer Computerspiele:

"Die bayerische Familienministerin Christa Stewens (CSU) forderte Computerspiele wie Gotcha, Paintball und Laserdrome auf den Index zu setzen." - weiterlesen

Interessanterweise könnte dies auch die Lesart der Presse sein, findet sich auf den Seiten der CSU doch die etwas andere Formulierung:
„Killerspiele wie Gotcha, Paintball oder Laserdrome bedeuten einen eklatanten Verstoß gegen die Menschenwürde.“

IGaK hat einen Kommentar zu den "Killerspiel"-Verbotsforderungen online gestellt.

19/11/06

Was Eulen zu Eulen macht

Bei EGE findet sich der schöne online-Beitrag " Was Eulen zu Eulen macht" von Dr. Wolfgang Scherzinger, mit vielen interessanten Hintergrundinformationen, Bildern und Grafiken rund um die Eule an sich. Ob es die relativ starr eigesetzten Augen sind, die Art der Jagd oder die einzigartige Evolution der Eulen, alle Aspekte werden beleuchtet.

Uhu

17/11/06

Proxomitron: Er lebt noch!

Proxomitron Web Filter Proxomitron, ein lokaler Proxy (auf dem Rechner installierbarer Werbefilter), den ich in meiner PC-Zeit liebgewonnen hatte - wer surft schon mit SpaceBison durch das Web anstelle mit Netscape oder Ur-Opera - lebt!
Eine ausführliche deutsche Internetseite ist ihm gewidmet, dazu ein lebendiges Diskussionsforum: Link

Für Windows-Nutzer eine nette und ebenso leicht wie extrem variabel einstell- und erweiterbare Filteralternative zu Privoxy.

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15/11/06

Thunderbird singen lassen: Ordnerspezifische akustische Meldungen per Mailbox Alert

Inzwischen tut es auch auf dem Mac, die Erweiterung " Mailbox Alert" in der version 0.10.0 für Thunderbird.

Wenn man viele Ordner zu verwalten hat, eine durchaus nützliche Sache: Jedem Ordner kann ein Klang zugeordnet werden, der dann ertönt, wenn eine Mail dort hineingefiltert wird. So ist man über automatisch abergufene neue Mails und deren Wichtigkeit gut informiert, auch wenn man gerade mit einem anderen Programm beschäftigt ist oder die Ordnerliste über den Bildschirm hinausreicht.
Gab es schon in Outlook für OS 9 und in anderen Mailern, nun endlich auch für den Donnervogel.
Jetzt wünsch ich mir (es wird ja bald Weihnachten) noch eine Farbkodierung für einzelne Ordner, dann bin ich restlos glücklich mit dem Vogel :)

Funktionsfähiger Kampfroboter in Südkorea?

Selbst wenn es ein Fake ist, ist es doch bezeichnend: Dieses Video zeigt einen (angeblichen? Aber sehr real aussehenden) stationären Kampfroboter Südkoreas in Aktion. Er identifiziert menschliche Ziele und tötet sie bei Bedarf.
Das Ding kommt einem doch bekannt vor - ist es doch im Grunde nichts anderes als eine der alten DDR-Selbstschußanlagen, nur daß es sicherlich zuverlässiger tötet und dabei eine perfide Auswahl trifft.

Robot sentinella

Hier der Werbefilm: Robot Sentinella (Dailymotion). Arnie läßt grüßen.


(via Schockwellenreiter)

14/11/06

Uhus und Fußbälle

"Weltweit verlieben sich Eulen in Zapfsäulen, Uhus in Fußbälle, Kamele in Autos."
Jörg Adler, Betreiber eines Allwetterzoos in Münster, erklärt in der Süddeutschen Zeitung die Liebe eines weiblichen Trauerschwans zu einem Tretboot in Schwanen-Form. - Weiterlesen

Hey!!!

11/11/06

FoeBuD stellt anonymes Surfen auf Mausklick vor

Owl content An sich ist die Sache nichts Neues: Anonymes Surfen via TOR oder/und JAP und Lokalproxys. Das erforderte allerdings einen gewissen Installationsaufwand, womit die Technologie für viele Reinanwender eher abschreckend wirkte.

Der umtriebige FoeBuD (bekannt unter anderem von den BigBrotherAwards) stellt nun einen USB-Stick vor, der en Einsatz dieser Technologien per Mausklick kinderleicht machen soll: Den PrivacyDongle. Er basiert auf der Software TORpark. (Kein Link, da die Betreiber sich neunmalklug zu fühlen scheinen und fluchs daraus ein schönes kostenpflichtiges Gewinnprojekt gebastelt haben, und das auf den Schultern - wenn nicht gar auf Kosten - des quasi ehrenamtlichen TOR-Services - Gratulation!)

"Mit dem Privacy-Dongel kann der gesetzlich geplanten Vorratsdatenspeicherung ein Riegel vorgeschoben werden! Denn in Zukunft wird nicht nur die Datenspur von polizeilich überwachten Verdächtigen, sondern von jedem unbescholtenen Bürger gespeichert. Bald ganz legal, denn das geplante Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung wird letztendlich erlauben, daß sämtliche Kommunikationsverbindungen von Telefon, Handy, SMS und Internet (wer, wann, wo, mit wem) über lange Zeiträume gespeichert werden. Diese Maßnahme betrifft eben nicht Terroristen, sondern 80 Millionen unbescholtene Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. (...) Deswegen hat der FoeBuD mit dem "PrivacyDongle" ein Werkzeug geschaffen, das das anonyme Surfen auch für technisch nicht so bewanderte Menschen einfach möglich macht." - zum FoeBuD

Aktualisiert | Owl content: Datenschutz | Permalink | |

09/11/06

Brandenburg: Eine der letzten Ahornalleen soll wegen Geld gefällt werden.

Bravo, Brandenburg, das ist großes Kino: Eine komplette Allee soll aus fadenscheinigen Gründen gefällt werden (es könnte theoretisch ein Ast von einem völlig gesunden Baum auf einen erstaunten Autofahrer - von laut Deutschlandfunk nicht einmal 300 am Tag - herabfallen), ausgerechnet in dem Landschaftsjuwel Barnim.
Ganz ausgezeichnet, das Possenspiel der verehrten Regionalpolitiker. So macht man sein Land kaputt. Andererseits, warum nicht noch schnell absahnen, bevor das ganze erst zur braunen Wüste wird und dann unter dem Meeresspiegel verschwindet? Eigentlich also weitsichtige Politik. Respekt.

"Das nennt man „den Bock zum Gärtner machen“. (...) Die Kreisverwaltung beantragte die Fällung von 726 Bäumen in einer geschützten Allee. Die anerkannten Naturschutzverbände wandten sich während des gesetzlichen Anhörungsverfahrens dagegen. Die Sache lag beim Landesumweltamt. Die Kreisverwaltung war sich ihrer Sache sicher und tönte öffentlich, dass man dessen Entscheidung akzeptieren werde. Das Landesumweltamt entschied mit Blick auf die Brandenburger Verfassung für den Erhalt der Allee. Jetzt schaltete sich Landrat Ihrke ein, schrieb an Minister Woidke, der daraufhin das Landesumweltamt zurückrudern ließ. Schönes Lehrbeispiel für das Funktionieren des Verwaltungsapparates." - weiterlesen
Pressemitteilung

Die Allee soll fallen

Wems nicht passt, der kann selbstverständlich etwas unternehmen - weiterverbreiten (bloggen!) dieser Sache beispielsweise oder auch dem Aufruf folgen:

Spendenaufruf für die Allee Rüdnitz - Danewitz

Die Allee Rüdnitz - Danewitz ist eine der ältesten und schönsten, noch zusammenhängenden Ahornalleen im Land Brandenburg. Mit ihrem geschlossenen Kronendach stellen die 726 Bäume einen wertvollen Landschaftsbestandteil und ein touristisches Highlight im Barnim dar.

Im Zuge von Straßenverbreiterungsarbeiten will die Kreisverwaltung Barnim die Allee komplett beseitigen. Über 2 Millionen Euro an EU-Mitteln sollen in ein schlecht vorbereitetes Projekt verbaut werden. Für die insgesamt 4.700 Meter lange Kreisstrasse, die lediglich von etwa 250 Fahrzeugen pro Tag frequentiert wird, würden die Kosten in den zwei Bauabschnitten damit mehr als 400 Euro pro laufendem Meter betragen. Tatsächlich aber wäre die deutlich günstigere Erneuerung der Fahrbahnoberfläche aus verkehrstechnischer Sicht völlig ausreichend.

Die Komplettrodung der mehr als hundert Jahre alten, überwiegend vitalen Alleebäume würde eine Naturzerstörung ungeahnten Ausmaßes bedeuten. Hinzu kommt, dass „Dämme eingerissen werden“ und es zukünftig um den Schutz weiterer Alleenaltbestände in Brandenburg schlecht bestellt wäre. Ein Präzedenzfall und ein Politikum also.

Die neuesten politischen Entwicklungen in der Angelegenheit Allee Rüdnitz - Danewitz sind besorgniserregend. Noch vor zwei Wochen schien sie gerettet zu sein. Dann vollzog das Landesumweltamt (LUA) eine Kehrtwende und hat sich in der Frage der Alleefällung plötzlich für nicht zuständig erklärt. So gab das LUA, vermutlich auf Druck des Umweltministers Dietmar Woidke, die Entscheidungsbefugnis unverständlicherweise an die Kreisverwaltung Barnim zurück. Nun besteht die Gefahr, dass die Untere Naturschutzbehörde erneut dem Antrag des Bauordnungsamtes für die Komplettrodung eine Genehmigung erteilt. Ein Paradoxon: Denn die Behörden des Landesumweltamtes haben sich lediglich in der Sache für nicht zuständig erklärt, keineswegs jedoch ihre fachlich fundierten Argumente zurückgezogen, die eine Beseitigung der Allee aus naturschutzrechtlichen sowie aus Gründen des Gemeinwohls verbieten.

Nun wird die letzte Möglichkeit für den Erhalt der Allee wohl nur noch im Klageweg liegen. Als gemeinnütziger, anerkannter Naturschutzverband erklärte sich die Grüne Liga Brandenburg e.V. bereit, rechtliche Schritte einzuleiten. Allerdings ist sie auf Spenden angewiesen. Eigene Mittel sind nicht vorhanden.

Ich möchte Sie daher eindringlich bitten, für den Erhalt der Allee zu spenden. Die zweckgebundenen Spenden können steuerlich geltend gemacht werden. Ich habe bereits einen Betrag auf das Spendenkonto überwiesen und damit den ersten Schritt getan. Als Alleenbefürworter sind wir für jeden gespendeten Euro dankbar. Denn dieser Naturfrevel muss verhindert und der Steuergeldverschwendung als Folge einer blinden Fördermittelpolitik Einhalt geboten werden.

Das Spendenkonto: Grüne Liga Brandenburg e.V. Kontonummer 2000 55 000 VR Bank Lausitz, BLZ 180 626 78 Stichwort: Allee Rüdnitz - Danewitz
Vorab herzlichen Dank für Ihre Hilfe!

Dr. Andreas Steiner (SPD), Sachkundiger Einwohner im Ausschuss für Landwirtschaft, Umweltschutz und Abfallwirtschaft (A5) des Kreistages Barnim

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08/11/06

NPD-Parteitag in Berlin verhindern

Die NPD plant, am 11. und 12. November ihren Bundesparteitag in Berlin abzuhalten - im Fontane-Haus.

Wenn diese Veranstaltung genehmigt wird, ist es mal wieder an der Zeit, vom Demonstrationsrecht Gebrauch zu machen. Sinnlos ist dies nicht: Schon am 8. Mai 2005 konnte eine NPD-Demo durch die Gegendemonstration verhindert werden.