25/11/05

Der Uhu schaut seltener mit Neuig- und Altigkeiten vorbei ...

Uhus Bloody Ventilator ... wegen erhöhtem Arbeitsaufkommen in den nächsten Wochen. Dennoch wird hier weiterhin, wenngleich seltener, das eine oder andere Gewölle platziert.

24/11/05

Kontra-Kreationismus, der Spaß macht

FSM


Über die Meinung eines amerikanischen Wissenschaftlers zum Thema Intelligent Design as a well-sponsored Ideology wurde bereits ein Eintrag verfasst. Nun bin ich über eine neue Gegenbewegung gestolpert: The Church of the Flying Spaghetti Monster.
Die Existenz des FSM-Gottes wird unter anderem mit der "Abnahme der Piraten in der Karibik und der Zunahme von Unwettern in der Region" begründet.
Diese ebenfalls außerordentlich fundierte religiöse Bewegung fordert nun gleichfalls um Aufnahme in den US-amerikanischen Schulunterricht:

"[...] I think we can all agree that it is important for students to hear multiple viewpoints so they can choose for themselves the theory that makes the most sense to them. I am concerned, however, that students will only hear one theory of Intelligent Design.
Let us remember that there are multiple theories of Intelligent Design. I and many others around the world are of the strong belief that the universe was created by a Flying Spaghetti Monster. It was He who created all that we see and all that we feel. [...] You may be interested to know that global warming, earthquakes, hurricanes, and other natural disasters are a direct effect of the shrinking numbers of Pirates since the 1800s. [Es folgt eine aufschlußreiche Grafik] [...]"
- Quelle

Ich wünsche ihr Erfolg.

PS. Zum Selberbauen gibts sogar eine Anleitung (hard to create, easy to worship oder so)

21/11/05

Spaß bei der Arbeit: Mails von Outlook Express OS 9 nach OS X ...

Wenn man E-Mails von Outlook Express (ein Programm, das unter Mac OS 9 an sich durchaus brauchbar war) für OS X konvertieren möchte, dann passieren lustige Dinge.
Die Mails werden von OE nämlich allesamt in e i n e r (ja genau: 1) Datei gespeichert. Und nicht etwa nur die.

Als ich sie mittels Eudora kovertiert habe, stellte sich heraus, daß rund 80 MB an Geistermails mit drin steckten - E-Mails aus vergangenen Zeiten, die OE nicht anzeigte und die sich nicht löschen ließen. Und die den Eudora-Konverter unter OS X zum Absturz brachten. Außerdem wurde unter Classic ein und dieselbe Mail ein paar hundert Mal repliziert.
So wurden nach dem Konvertieren aus rund 105 MB ganze 600 MB an Daten. Glücklicherweise lag die Häfte davon in einer Mailordnerdatei, die - unter Verlust der Mails des betreffenden Ordners - gelöscht werden konnte. Nach vielen Stunden waren die E-Mails dann mit leichtem Schwund unter OS X lesbar.

*Puh*

19/11/05

Berliner Verkehrsbetriebe: Und sie steigen und steigen und steigen ...

BVG ... oh je

Wie die Berliner Zeitung heute berichtet, möchte die designierte Berliner Schicksalsgöttin - kommt se, kommt se nich, isse pünklich, isses nich - im kommenden Jahr die Fahrpreise, ja richtig, erhöhen. EFs von 2,10 Euro auf 2,30 Euro. Nachdem sie Mitte diesen Jahres den Einzelfahrschein von 2,00 Euro pro Fahrt (zur Erinnerung: das sind knapp 4 Mark oder 8 Mark hin und zurück) auf 2,10 Euro erhöht hatte und das Sozialticket in Frage stellte.

Zuvor hatte die BVG etwas getan, was wohl nur wenige zustande bringen: Durch Senkung der Fahrpreise die Fahrpreise drastisch zu erhöhen. Gesenkt wurden sie, wie es damals sinngemäß hieß, als "Ausgleich" dafür, daß der Fahrschein nicht mehr volle zwei Stunden lang gültig ist, wie es segensreicher- und einzigartigerweise vorher der Fall war, sondern nur noch für eine Fahrt (die gnädigerweise zwei Stunden dauern darf, aber bitte ohne Unterbrechung).

In anderen Städten sind die Fahrpreise doch auch höher? Richtig. Aber im Gegensatz insbesondere zu westdeutschen Städten zeichnet sich Berlin nicht gerade durch ein hohes Durchschnittseinkommen aus. Und wann begreifen die Berliner Verkehrsbetriebe, daß sie niemals werden wirtschaftlich arbeiten können, ganz gleich, wie hoch sie ihre Preise treiben? Öffentliche Verkehrsmittel haben im radikalen Markt wenig verloren (wie das sicherlich unterhaltsame, wenngleich tragische, Schauspiel einer an die Börse gehenden Bahn wohl beweisen wird ...).

Also ich muß mir jetzt wirklich einen Roller kaufen. Der ist trotz hoher Benzinpreise immer noch billiger ... und für Kurzstrecken leistet seit jeher das Fahrrrad gute - wenngleich ganz bestimmt nicht gesunde (*) - Dienste.

(*)Daß Fahrradfahren in Berlin gesund sei, ist eine glatte Lüge. Die Unfallgefahr, der Streß und die gute Berliner Abgasluft belegen dies.

17/11/05

Ein Stück Weg liegt noch vor der Türkei ...

... bevor sie Mitglied der EU werden kann. So ziemlich alle Stammtische dürften die "Fans" und die türkischen Spieler im Sükrü-Saracoglu-Stadion von Istanbul mit nationalistischer Arroganz und brutalen Ausschreitungen gegen Schweizer Spieler jedenfalls heute gegen sich aufgebracht haben, selbst wenn ein Schweizer Spieler durch einen Tritt gegen den Trainer-Assistenten das Ganze zum Ausbruch gebracht hat(*). Und der Empfang von Sportlern mit Schildern, auf denen "Hurren SON" und "ICH FI[***] IHRE MUTTER" steht, ist tatsächlich ein ebenso verachtenswertes wie erschütterndes Verhalten. Erschaudernd mag man sich ausmalen, was manche blutfarbene Blätter morgen zum Thema titeln werden.

Nicht, daß es bei uns früher besser gewesen wäre (man bedenke die Hooliganszenen in Deutschland und England, oder - verwandtes Thema - die menschenverachtenden Polizeiprügeleien nicht nur der 70er und 80er Jahre), aber sich dergleichen in diesen Zeiten zu leisten, ist, gelinde gesagt, strohdumm, einer historischen Hochkultur unwürdig und setzt einmal mehr das falsche Signal. Und bei uns standen immerhin die Politiker und Sporttrainer nicht tatkräftig hinter den Hooligans.
Dabei wird (oder würde?) die Türkei ein sehr wertvolles Mitglied der EU sein. Nicht nur, weil sie eine Brücke schlagen könnte zwischen islamischer und christlicher Welt.

(*) Oder auch nicht. Siehe dazu den ersten Kommentar.
[***] Nö, keine Klarschrift hier.

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15/11/05

Flieg junger Uuuhu!

Keine Angst, ich meine nicht dieses *ähem* wunderbare *räusper* Liedgut.

Sondern vielmehr die Reisen des jungen Uhus Bollicino und einiger anderer Kollegen.
Der besenderte Uhu scheint nette Ecken zu schätzen - er hat nach einem kleinen Ausflug nach Locarno am 6. 11. schon drei Mal den Lago Maggiore überflogen. Seit dem 11.11. besichtigt er die Gegend westlich von Ascona und dürfte mit etwas Glück den örtlichen kulinarischen Genüssen in Form von schmackhaftem Kleingetier oder unvorsichtiger Falken zugesprochen haben. Und die Reise geht weiter ...
Seine Kollegen Theia und Adonis weilen in Sarre bzw. in Weissenbach (Belgien).

Das Itinerar von Bollicio & Co. kann man sich, stets aktuell, über den kleinen Newsletterdienst des Musée d'histoire naturelle im Schweizer Fribourg zukommen lassen.


Photo © Musée d'histoire naturelle

11/11/05

Das ist doch noch eine Ablehnung!

Uhus Bloody Ventilator Versendet man selber ein Skript an Verlage mit der Bitte um Prüfung, so erhält man mittlerweile allzu oft Antworten, die den Autor wie einen lästigen Bittsteller dastehen lassen.

Aber auch heute noch gibt es Verlage mit Anstand. Verlage, die auf ein Skriptangebot hin bei Ablehnung nicht nur mit einem Brief antworten und das Skript beifügen (*), sondern auch noch freundlich dabei sind. Ein solcher erfreulicher Fall ist Droemer Knaur:
"[...] Es tut uns leid, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können, wir freuen uns aber, dass Sie uns Ihr Manuskript vorgestellt haben."

Ein Standart(**)schreiben? Natürlich. Aber eben: Ein freundliches. Eine kleine Geste, die nicht zu unterschätzen ist.

(*)Rücksenden des Skriptes: Eine selten gewordene Tugend, wobei die Masse der wöchentlichen Manuskripteinsendungen - aber bitte nicht selbstgerecht-ignorant der "unangeforderten Manuskripteinsendungen" - selbst in kleinen Verlagen ein ungeheueres Volumen erreicht hat.

(**)Siehe Kommentare.

04/11/05

Nu is aber gut!

Was passiert zur Zeit auf unserer politischen Kasperletheaterbühne? Könnten die Damen und Herren langsam zu Potte kommen, anstatt sich allüberall als beleidigte Leberwürste zu produzieren?

Nun ist Politiker zwar wohl der einzige Beruf, in dem der Angestellte den Arbeitgeber veräppeln darf, wie es ihm paßt. Aber liebe, liebe Politiker, trotzdem: Ihr werdet vom Volk fürs Arbeiten, sprich: Regieren bezahlt, nicht für Theaterdonner und Systemfehlerproduzieren - es wäre nett, ab und zu daran zu denken.


PS. Netter Kommentar von Dieter Nuhr dazu ...

Nachtrag:
Wie üblich liefert Altmeister Volker Pispers einen ebenso bissigen wie hintersinnigen Kommentar. Anhören wärmstens empfohlen.

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01/11/05

Die Mohrrübe und der Esel II: Der Esel keilt aus

Über die kostenlose Ausbeutung von motivierten Hochqualifizierten, die sich durch hehre Versprechungen und dergleichen zu nichthonorierten Praktika und Volontariaten verführen lassen, wurde bereits berichtet.

Jetzt machen uns die Franzosen vor, was es in dieser Sache zu tun gibt: Sie protestieren, in bester französischer Tradition, für die Verankerung des Praktikantenstatus im Arbeitsrecht. Davon können (hoffentlich "werden") wir uns eine Scheibe abschneiden.