26/07/07

Demo "Freiheit statt Angst - Stoppt den Überwachungswahn!" in Berlin am 22. 9. ab 14.30 Uhr

Aufruf zur Demo in Berlin am Samstag, den 22. September ab 14.30 Uhr   Bürgerrechtler rufen zu einer Demonstration am 22.9. am Pariser Platz (Brandenburger Tor) auf.

Die Forderungen:
1. Weniger Überwachung
keine Totalprotokollierung von Telefon, Handy und Internet (Vorratsdatenspeicherung),
keine geheime Durchsuchung von Computern,
Stopp der Videoüberwachung des öffentlichen Raums, keine automatische Gesichtskontrolle,
Stopp von Biometrie und RFID-Chips in Ausweisen und Pässen,
keine Vorratsspeicherung von Flugpassagierdaten,
kein automatischer Kfz-Kennzeichenabgleich auf öffentlichen Straßen.

2. Bestehende Überwachungsgesetze auf den Prüfstand stellen
Wir fordern eine unabhängige Überprüfung aller seit 1968 beschlossenen Überwachungsgesetze auf ihre Wirksamkeit und schädlichen Nebenwirkungen.

3. Stopp für neue Überwachungsgesetze
Nach der inneren Aufrüstung der letzten Jahre fordern wir einen sofortigen Stopp neuer Gesetzesvorhaben auf dem Gebiet der inneren Sicherheit, wenn sie mit weiteren Grundrechtseingriffen verbunden sind.

Mehr Informationen

Nachtrag:
In der ZEIT online wurde eine Videofilm-Serie zum Thema Sicherheit gestartet - sehenswert.

Nachtrag II:
Da die Pläne der Regierung konkrete Form annehmen, Bürger nun auch im Personalausweis als Verbrecher zu behandeln, sei noch einmal darauf hingewiesen, daß sich ein neuer "alter" Personalausweis ohne RFID-Funk und Verbrecherkarteiphoto - zumindest hier in Berlin - problemlos im Tausch gegen den alten beantragen läßt. Man muß seinen Perso also nicht "verlieren".

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17/07/07

Uhus kleine Lesestunde: Infoblätter online

Infoblätter zu meinen neuen Lesungen stehen jetzt online. Ich mache nicht mehr allzu viele Veranstaltungen pro Jahr (nie wieder über 50 Stück in einem Jahr ...), daher ist rechtzeitiges Anfragen bzw. Buchen wichtig - danke!
Hier ein kleiner Überblick (die Liste wird noch erweitert):

Indianer: Eine Rundumbetrachtung

Infoblatt: Lesung zum Thema Indianer (PDF) Diese Veranstaltung richtet sich an Jugendliche der 7./8. Klassen. Das Gewicht liegt auf einem Vergleich der historischen mit der gegenwärtigen Kultur vor allem eines Plainsindianervolks. Klischees werden gesucht und gefunden, widerlegt ... und vielleicht auch hier und da bestätigt.
Dazu werden neben gelesenen Textabschnitten aus verschiedenen meiner Bücher auch reale Zeitzeugenzitate herangezogen, es wird historisch-"authentische" indianische Musik mit moderner verglichen, und weiteres.
Zielgruppe: 7./8. Schulklasse
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Wikinger: Ein Buch entsteht

Infoblatt: Lesung zum Thema Wikinger (PDF) Anläßlich der laufenden Schreibarbeit an einem historischen Jugendbuch über die guten alten Wikinger wird neben weitgehend authentischer Gewandung und Dias die Mechanik hinter der Schreibarbeit und die "technische Seite" des Erzählens geschildert. Dazu wird ein Textausschnitt in zwei Varianten vorgelesen: Der Urfassung und dem in mehrfacher Hinsicht geänderten Text. Auch die einzelnen Schritte vom handgeschriebenen Text hin zum Buch auf dem Ladentisch werden mit den Jugendlichen besprochen.
Zielgruppe: 6./7. Schulklasse
Mehr Informationen (PDF)

Der Riss in der Tafel: School Shootings

Info Der Riss in der Tafel Erfurt, Columbine, Emsdetten - diese Orte sind zum Inbegriff für "School Shootings", Amokläufe beziehungsweise schwere Gewalttaten durch Jugendliche an Schulen geworden. Was haben diese Gewalttaten gemeinsam? Wer sind die Täter? Welche Rolle spielen die Medien, "Killerspiele" und das gesellschaftliche Umfeld? Wie entwickeln die Täter ihre tödlichen Phantasien?

Gemeinsam mit dem Co-Autor und Kriminologen Dr. Frank J. Robertz vom Berliner Institut für Gewaltprävention und angewandte Kriminologie (IGaK) wird auf dieser Veranstaltung anschaulich und kompetent auf die Problematik, aber vor allem auch auf Präventions- und Interventionsmöglichkeiten im schulischen und polizeilichen Alltag eingegangen. Die Veranstaltung wird durch Lesung, Lichtbilder und Diskusssion mit dem Publikum sehr anschaulich - und die wichtigen Punkte bleiben besser im Gedächtnis haften und können im Anschluß diskutiert werden.
Zielgruppe: Lehrer, Eltern, Polizisten, Kriminologen, Schulpsychologen, Schulsozialarbeiter, Forensische Psychologen, Psychotherapeuten
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10/07/07

c-base auf Alarmstufe tiefrot

Ein weiterer verzweifelter und ausführlicherer Alarmfunkspruch wurde soeben aufgefangen: Wie bereits berichtet, droht der c-base, der abgestürzten Raumstation unter Berlin-Mitte mit beeindruckender Homepage (siehe früherer Eintrag,) ohne tatkräftige Hilfe von außen der Zerfall!

Hier die Alarmmeldung:


Culture Communication Carbonite
Raumstation unter Berlin Mitte
http://www.c-base.org

Berliner Kulturprojekt c-base vor dem Aus - auch die Raumstation Mitte wird Opfer fehlender Kulturförderung und der Mietpreisentwicklung.

Seit fast 12 Jahren besteht die Raumstation Mitte an der Jannowitzbrücke.
Sie war und ist Magnet für unterschiedlichste Projekte aus dem Bereichen Gesellschaft, Kunst und Kommunikation. Hier treffen sich Go-Spieler,
Comic-Zeichner, Musiker, 3D-Designer und Jugger (futuristische Rugbyspieler). Von der Piratenpartei über den Wikipedia Stammtisch bis hin
zum Freifunk-NET. Das Raumschiff bietet vielen Aktivitäten eine Heimat, die die Off-Kultur Berlins prägen. Das alles droht nun wieder im Nichts zu
verschwinden und damit ein weiteres Loch in der Kulturlandschaft im Zentrum zu hinterlassen.

Die Kosten wuchsen ins Unermessliche

Vor fünf Jahren wurde das Haus, in dem sich die Raumstation befindet, durch eine Genossenschaft renoviert. Diese Renovierung zum "Jugendmedienhaus" ist damals sogar durch den Senat gefördert worden. Dadurch stiegen auch die Kosten für die c-base, die zuletzt zu einem Mietrückstand von über drei Monatsmieten geführt hatten. Diese Woche bekam der Verein die fristlose Kündigung.

"Die Miete hat sich nach dem Umbau verdoppelt. Dazu kommen gestiegene Stromkosten und Forderungen der GEMA im vierstelligen Bereich."; so Christian Prochnow, der Vorsitzende des Vereins.

Aber auch etwas Anderes macht dem Verein Sorgen. Viele der Mitglieder haben das Geld nicht mehr, den Beitrag von 17,- € zu zahlen. Zudem haben etliche Sponsoren Versprechungen gemacht, aber ihre Zusagen nicht eingehalten. Ohne diese Außenstände von fast 30.000,- € wäre die c-base
überlebensfähig.

Die c-base finanziert sich ausschließlich durch die über 200 Mitglieder und das, was bei Veranstaltungen übrig bleibt. Auch die über 40 Stunden
Öffnungszeit pro Woche müssen ehrenamtlich geleistet werden. Christian Prochnow: "Wir sind gemeinnützig. Unsere Besucher sind vor allem
Studenten, Auszubildende und Künstler. Daher können wir keinen Eintritt nehmen und auch die Getränkepreise müssen sozial sein."

Ein neues Heim ist nicht in Sicht

Derzeit suchen wir händeringend nach Lösungen. Eine Förderung durch den Kulturetat des Landes scheint genauso unwahrscheinlich, wie die Möglichkeit geeignete Ersatzräume zu finden. Kurzfristig hofft die Besatzung der c-base, die Schließung durch Spenden abwenden zu können.
Christian Prochnow: "Unabhängig von der ganzen Arbeit, die in der Rekonstruktion der Raumstation steckt. In den letzten Jahren ist Mietraum
für ungeförderte Kulturprojekte unerschwinglich geworden. Dadurch wird Off-Kultur immer stärker in die Randbezirke gedrängt oder ganz kaputt
gemacht."

Weitere Informationen sowie eine Spendenmöglichkeit per PayPal unter
http://www.c-base.org

Spendenkonto
c-base e.V.
HYPOVEREINSBANK-POTSDAM
Stichwort Alarmstufe - rot
BLZ 160 200 86
Konto 4910173974
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07/07/07

Darf ein Politiker die Verkrüppelung des Grundgesetzes fordern?

Ja. Darf er. Und nicht nur, wenn er für eine rechtsextreme Partei spricht. Denn nichts anderes verlangt unser Herr Innenminister mit seinen Forderungen, könnte man böswillig vermuten, obwohl er sicherheitshalber fordert, sie auf sie auf ihre "Verfassungsmäßigkeit" zu prüfen. Was nahelegt, daß er sie vermutlich nur geäußert hat, um den Weg zu bereiten für jetzt nicht mehr so aufsehenserregende kleinere Verschärfungen.

Das wäre dann also sozusagen eine Narkose des demokratischen Rechtsempfindens in der Form, daß der Täter dem Opfer erst eine reinhaut, damit diesem das Brandmarken nicht mehr so wehtut. Aber diese Vermutung wäre natürlich reine Spekulation - Politik ist doch was Schönes.

Nachtrag:
Der rechtspolitische Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion, ein gewisser Geis, möchte mal eben das Recht auf ein eigenes Verfahren abschaffen. Das ist nun der Kern des Rechtsstaats, ohne das er seine Bezeichnung - und die bürgerlich-demokratische Unterstützung - wohl kaum mehr verdient hätte. Es darf ein Abgeordneter also ungeschoren tun, was bei anderen unter großem Getöse als "staatsfeindliches Verhalten" zu Beobachtung und Bestrafung führt. Was hier herbeigeredet wird, ist kein Affentheater mehr, sondern ein Spiel mit dem Feuer. Höchste Zeit, den Verantwortungslosen eins auf die Finger zu geben. Oder unsere Verfassung verkommt entgültig zur Profilierungspuppe für Machthungrige.
Hier, was diese Person von sich gab:
"In diesem Fall ohne Prozess. Das geht schwer runter, das sage ich Ihnen, das fällt einem nicht leicht vor allen Dingen dann, wenn man, so wie ich auch, immer wieder sagt, dass wir die freiheitlichste Grundordnung haben, die wir je hatten. Aber es geht ja uns darum, diese freiheitliche Grundordnung zu schützen. Und deswegen wehren wir uns gegen die Gefährder. Und wir können nicht warten, bis die Gefährder zuschlagen." -- weiterlesen
Das klingt etwa so logisch wie: Krieg führen, um Frieden zu schaffen, oder auch: Sex für Keuschheit.

Nachtrag II:
Hier die Salamitaktik illustriert bei Farliblog. Via Rabenhorst

04/07/07

Peter Schaar: "Das Ende der Privatsphäre" bei C. Bertelsmann

Owl content - Wachsam wie eine Eule! Im Programm des C. Bertelsmann-Verlags ist für den September ein Buch des Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar angekündigt: Das Ende der Privatsphäre. - Da Herr Schaar in der Vergangenheit durch seine offenen Worte angenehm (beziehungsweise unseren Überwachungsfetischisten hoffentlich sehr unangenehm) aufgefallen ist, dürfte das interessant werden!

Bürgerengagement ist fruchtbar

Zu dem letzten Beitrag:
Na bitte, Handeln statt Jammern bringt Ergebnisse - dies zeigt sich derzeit bei der Diskussion um die Abholzung von Bäumen am Landwehrkanal. Immerhin etwa 170 Bäume konnten gerettet werden, noch wird um rund 30 zu Fällende gerungen. Das ist schonmal ein handfester Erfolg, wenngleich die Gefahr noch lange nicht gebannt ist und mit dem Fällen hier und da einfach mal begonnen wird.
Es bleibt auch zu hoffen, daß im Rahmen der geplanten Sanierung der Landwehrkanal (bzw. die noch intakten Ecken wie im Neukölln-Kreuzberg-Treptow-Eck) nicht zu einem TÜVgeprüft zaunbewährten schöngepflasterten anödenden Juppie-Domizil verkommt.

QED: Kämpfen lohnt sich.

Nachtrag:
Das WSA hat die Bürgerinitiative, salopp gesagt, verarscht: 22 Bäume wurden kurzerhand während der Verhandlungen gefällt. Fakten schaffen - so bestätigt man gerade die engagierten, nichtalkoholisierten, nichtasozialen Bürger in ihrem Einsatz, bravo. Aber dennoch ist das Trostpflaster nicht zu vergessen: Bislang traf es nur 22 anstelle von 200 Bäumen.

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Umgestaltung des Sasarsteigs

Der Rollberg Auch in Neukölln gibt es engagierte Bürger. Und die kümmern sich im Flughafenkiez im Augenblick darum, wie der Sasarsteig umgestaltet werden kann. Denn dazu besteht jetzt die Chance.
Anstelle des ganzen Wortgeschredders über die brennenden Autos in Neukölln, das sich freilich hervorragend für Populismus eignet und bei dem man so wunderbar entsetzt die Hände in den Schoß legen kann, wird hier angepackt.
Die real existierenden und nicht zu duldenden Probleme wie primitivrassistische Diskriminierung neben durch die üblichen deutschen auch - und je nach Gegend leider vor allem - durch ausländischstämmige Mitbürger,* sollen damit in keiner Weise beschönigt werden. Aber auch diese liegen vor allem in der sozialen Situation und in den Zukunftsaussichten begründet (man denke an die Lage der durch deutsche Rechtsextreme beherrschten "national befreiten Zonen" in den neuen Bundesländern), und die sehen denkbar düster aus. Was wiederum bedeutet, daß im positiven persönlichen Engagement und einem stärkeren Kiezzusammenhalt eine Chance liegt, die Zustände zu verbessern.

Eine Infoveranstaltung findet statt am Montag, den 9. Juli 2007 um 19:00 Uhr, im Kunstraum der Evangelischen Schule Neukölln, Mainzer Straße 47.

Also, Kieznachbarn, schaut mal vorbei, was die Anwohner-Initiative Flughafenkiez macht! Unser Lebensumfeld wird es danken.

(*) die ich auch u.a. aus glaubwürdigen Berichten von Schülern oder den Hup- und Raseorgien schwarzmercedesfahrender Geisteskranker aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Siehe dazu der Beitrag im Hauptstadtblog zu Neukölln/Tempelhof und der anschließenden Diskussion:

"Ich werde beschimpft. „Nutte“ oder „deutsche Fotze“ ist noch harmlos. Ich werde bespuckt. Ich wurde inzwischen mehrmals fies und gesundheitsgefährdend vom Rad gedrängt. Ich werde von kleinen Rambos in Papas fettem Auto mit offensichtlicher Freude über die Straße gejagt (...) Dennoch kann ich nicht mehr übersehen: der türkische Großvater hilft mir auf, wenn ich mit dem Fahrrad auf die Nase lege. Sein Nachwuchs hingegen sorgt dafür, dass ich überhaupt falle." - weiterlesen

03/07/07

SOS-Signal aufgefangen: Rettet die c-base!

Ein einmaliges Stück Berliner Kulturgeschichte droht verloren zu gehen: Die c-base, abgestürzte Raumstation unter Berlin-Mitte mit beeindruckender Homepage (siehe früherer Eintrag, hier ein Artikel bei Gulli.com). droht ohne tatkräftige Hilfe von außen der Zerfall! Die c-base dient nicht nur als einmalige Umgebung für Lesungen und andere Veranstaltungen, sondern auch Tüftlern zum Bau von W-LAN-Antennen aus Sauerkrautdosen, zur Entwicklung von verschiedensten anderen faszinierenden Projekten (der Terminkalender spricht eine klare Sprache) und den Juggern als Reparatur- und Pompfenbaucentrum.

Hier die Alarmmeldung:


Alarm ROT


Die Raumstation c-base, seit 12 Jahren ein Stück Berliner Subkultur jenseits staatlicher Fördertöpfe, ist akut bedroht.
Wir müssen bis zum 31.07.2007 mehrere ausstehende Monatsmieten auftreiben - sonst wird der Verein verschwinden.

Dadurch geht ein wichtiger Freiraum für Ideen- und Projekterschliessung (z.B. Freifunk oder der Wikipedia-Stammtisch),
Eventort (z.B. Ausstellungen, Konzerte, Open Stage) sowie ein Ort für freie Wissensvermittlung
und nicht zuletzt ein Zuhause für Utopisten und Zukunftsforscher in dieser Stadt verloren.

Ihr könnt uns helfen, indem ihr vorbeischaut und euch von unserer Idee begeistern lasst.


Kommt einfach vorbei und packt mit an, werdet Mitglied, überweisst eine
Kleinigkeit oder klickt den Spendenbutton auf
http://www.c-base.org.


be future compatible - join the space station rescue team!!
Aktualisiert | R84/Berlin | Permalink | |