23/07/09
Rechtsradikale auf Usedom
Willkommen in Mecklenburg-Vorpommern: Das dürfte nun dem Tourismus schaden, vielleicht hilft der Vorfall, Initiativen gegen Rechts wieder etwas umfangreichere Mittel zu bewilligen. Wahrscheinlich aber nicht.
Auf einem Zeltplatz Ückeritz auf der Insel Usedom gaben vier junge Männer rechtsradikale Inhalte von sich - u.a. „In Buchenwald, in Buchenwald, da machen wir die Juden kalt“ und „In Majdanek, in Majdanek, da machen wir aus Juden Speck“ - und verprügelten daraufhin Campinggäste, die sie zur Rede stellten. Danach pöbelten die gleichen Täter Jugendliche wegen deren arabischer Wasserpfeife und englischer Musik an und traten auf den Handybesitzer ein. - Details ...
Die Täter erhielten Bewährungsstrafen. Die mutigen Bürger, die die
Rechten zur Rede stellten und Schläge kassierten, wurden für ihre
Zivilcourage gewürdigt; ein sehr wichtiges Signal, das nicht stark genug
"gesendet" werden kann. Einst wurde in ähnlichem Zusammenhang die Aktion
Courage recht populär.
Von der Leyen 2.0
Entspricht im Wahlkampf von der Leyen 1.0:
"Ich bleibe aber bei meiner Position, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist und die Freiheit der Massenkommunikation Grenzen hat, wo die Würde anderer Menschen verletzt wird. Bilder vergewaltigter Kinder im Internet können nicht toleriert werden." - Interview in der Rheinischen Post
Meine Güte, wie oft muss denn noch wiederholt werden, daß alle drei Punkte schlicht Selbstverständlichkeit sind. Allein die Mittel der Umsetzung bedürfen der Diskussion.
Ich verkünde hiermit: "Deutschland ist kein rechtsfreier Raum!
Mord kann nicht toleriert werden!"
So, das ist meine
Position! Wählt mich jetzt gefälligst!
22/07/09
Milliarden-Steuergelder für fröhliche Bänker-Bonuszahlungen
Im Allgemeinen ist die Berichterstattung der TV-Magazine nicht unbedingt eine neutrale Informationsquelle. So auch hier, beim süffisanten Gelächter der Bänker über die Volltrottel Namens Steuerzahler, die die Bänker via unsere Regierung fleißig füttern. Aber sie haben ja so recht, wir haben ihren Hohn reichlich verdient. Schafe gehören halt geschoren:
21/07/09
"Indianer-Spiele": Book on Demand kann sich lohnen ...
Nachdem "Indianer-Spiele"
im Verlag an der Ruhr ausgelaufen war, entschied ich mich dazu, es
selbst via Print on Demand neu herauszubringen. Zu Print on
Demand-Möglichkeiten hatte ich im
Literaturcafe bereits einen Erfahrungsbericht verfasst.
Dafür,
daß man nach der Abgabe die Sache so vor sich hin laufen lassen kann,
lohnt sie sich durchaus ein wenig: Immerhin haben sich knappe 30
Exemplare allein zwischen April und Ende Juni verkauft. Keine großen
Sprünge, bedenkt man die Bereitstellungsgebühren, aber das Buch ist
weiterhin lieferbar, hat sogar eine Farbseite (in diesem Falle
allerdings nur für die Vorstellung eines anderen Buches) und man kann
davon sogar gelegentlich Pompfenbaumaterial kaufen. Nett!
3
Beispielseiten (siehe auch Neue
ABs) - Inhaltsverzeichnis
»» Bestellen!
20/07/09
Bühnenkehrer und Fortsetzungsroman online
Frank Böhmert, Übersetzer und nebenher der Autor sowohl zweier
Perry-Rhodan-Bücher im Heyne-Verlag (Die
Sternenhorcher, Die
Traumkapseln, Die
Psi-Fabrik) und als Gastautor eines Rhodan-Hefts (Die
Ratten der Jersey City), hat auf dem diesjährigen Burg
Herzberg-Fesitval mit dem Opener gespielt, nein, nicht
gespielt, sondern gelesen.
Traditionell eröffnete
die Freak City-Band das 1. Fesitval am Donnerstag, und dort stand
Frank mit auf der Bühne und las während zweier Stücke kurze literarische
Schlaglichter, entlehnt aus seinen Rhodan-Büchern, jedoch anonymisiert,
also ohne Namensnennung der Protagonisten und ohne eigentliche Handlung,
sondern als "literarischer Bilderprojektor". Eine Form, die sehr gut
ankam!
Ach ja, anschließend fegte er dann die Musiker von der Bühne,
da sie gar nicht mehr aufhören wollten zu spielen. Besser als den
Stöpsel ziehen zu müssen.
Nun veröffentlicht Frank in seinem Weblog seinen nächsten Roman online, Stück für Stück: Frisch Geschriebenes bietet sich dort nun in kurzen Abständen der geneigten Leserschaft. Kein Science-Fiction. Ich erlaube mir die ersten Zeilen zu zitieren, die auch gleich die zeitliche Verortung der Geschichte erkennen lassen:
Ich hatte Schwein und gerade eine Kastanie in der Hand, als mich
die leere Kakaopackung am Kopf traf. |
14/07/09
Aus den Archiven: Tribute to the Qwik
Wieder wurde archaisches Material aus den Tiefen der c-base geborgen, aufbereitet und würdigt nun die Rolle des "Qwik", des Läufers im Jugger. Historische Aufnahmen aus den Anfängen der Berliner Jugger. - Schönes Video von °|~JoCognito
10/07/09
09/07/09
Man meint sich verlesen zu haben: EU verlangt GPS-Sender und Mobilfunk in allen Neuwagen.
Diese Meldung klingt nach dem schlechten Scherz von
1984-Hysterikern, aber wie es scheint, bleibt für Hysteriker angesichts
der Realität gar kein Platz mehr:
"Der Ingenieur nutzt dabei das Notruf-System „eCall“, das auf Betreiben der EU-Kommission ab September 2010 in jedes neue Auto eingebaut werden muss. Dieses Gerät enthält ein GPS-Satellitenortungssystem und eine Mobilfunkanlage." -- Quelle: Tagesspiegel
Das bedeutet, daß der Weg jedes Fahrzeugs potenziell jederzeit verfolgt
werden kann; "Mobilfunkanlage" lässt vermuten, daß zumindest theoretisch
jederzeit Gespräche im Innenraum abgehört werden können.
Technisch
ist dies alles natürlich nicht weiter schwierig und wäre im Falle eines
Regimewechsels auch schnell umgesetzt, ebenso wie
die Vorratsdatenspeicherung schon jetzt zum Mißbrauch einlädt.
Um
so wichtiger wäre ein starker, sich der Verfassung bewußter Rechtsstaat,
der eben diesen Mißbrauch durch Wirtschaft, Politik und Geheimdienste
unterbindet - aber ein solcher starker Rechtsstaat bedarf aufgeklärter
und verantwortungsbewusster Politiker angesichts des rasanten
technischen Fortschritts. Das Bundesverfassungsgericht kann nicht immer
Feuerwehr spielen.
08/07/09
"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Da taucht er nun also aus dem Dunkel der Geschichte wieder auf, der militärische Orden für Tapferkeit.
Daß eine Würdigung von Mut wichtig ist, will ich gar nicht bestreiten. Aber muß sie mit militärischem Firlefanz konnotiert sein? Wäre es nicht angebrachter gewesen, anstelle alte militaristische Ideale und die Trennung in Bürger und Soldat wiederaufleben zu lassen, das Bundesverdienstkreuz, oder von mir aus einen anderen zivilen, aber eben ausdrücklich zivilen Orden zu verleihen?
Ein militärischer Orden für Tapferkeit liegt auch hier noch in der Schublade. Der heißt es allerdings noch "Eisernes Kreuz". Von meinem Großvater. Weil er in Russland so tapfer gefallen ist. Nach der, Zitat Soldbuch, "Säuberung der Ostgebiete". Es gibt Traditionen, die wir nicht fortführen müssen.
Aber im Wahlkampf ist eben jedes Mittel recht.
06/07/09
Merkwürdigkeiten des Vegetarianismus
Kürzlich postete ein Nutzer in einem Forum das untenstehende Bild, als es darum ging, ob Burger gegrillt werden sollten (ob er es als ernste Kritik oder spaßeshalber einbettete, sei dahingestellt):
Für sich genommen suggeriert das Bild: Da möchte ein Mann, der ganz offensichtlich durchaus der modernen Lebensart frönt - moderne Kleidung, für seine Musik Elektrizität und entsprechende Instrumente, Internet usw. - sich also gern als moralisches Vorbild, ja als Mahner gerieren und sich letztlich über andere erheben, weil Fleisch-Essen "Mord" sei. Und hat zudem ein "süßes" Kätzchen auf der Schulter, das seinerseits nun zu der Spezies der Carnivoren gehört und, wenn in ihm noch natürliche Instinkte stecken - und um Natur geht es in diesem Themenbereich ja -, Mäuse wahlweise zum Verzehr oder auch zum Jagdtriebabbau zerreißt.
Dieses Bild als Abschreckung oder gar als Anklage gegen Fleischessende zu nutzen, ist also ein klein wenig ... ungeschickt. Um nicht zu sagen Bigotterie. Zum Wecken eines kritischen Bewusstseins zum Thema ist es hingegen sicherlich wenig geeignet.
Wesentlich zweckdienlicher ist es hingegen, auf die Zustände in
Mastbetrieben, auf überflüssige Tiertransporte, auf den Verbrauch von
Grünflächen durch Tierzucht beispielsweise in Südamerika (Stichwort
Regenwald) hinzuweisen. Und sich dennoch ab und zu mit Genuss ein Steak
aus artgerechter Haltung zu genehmigen, wenn der Appetit danach steht.
Denn im Gegensatz zu radikalen Ansätzen, die Fronten statt Verständnis
schaffen, hat dieser Ansatz sicherlich wesentlich mehr zum Wachtum von
Öko-Höfen und artgerechterer Tierhaltung beigetragen.
Wandel
ist eine zarte Pflanze, die mit Geduld und Überzeugung gehegt werden
will. Eine Keule hilft dabei nicht.
02/07/09
Jugger-Verein Oldenburger Keiler in den Landessportbund Niedersachsen aufgenommen
Die
Oldenburger
Keiler haben es geschafft: Sie sind am 17.6. in
den Landessportbund Niedersachsen aufgenommen worden. Nachdem der
Jugger e.V. Berlin in den Berliner Turnerbund eintreten konnte, hat es
nun ein Jugger-Verein geschafft, direkt in einen LSB aufgenommen zu
werden. Gratulation!
Hier die Nachricht der Oldenburger im Wortlaut:
Jugger als Sport endlich anerkannt!
Der 17. Juni 2009 wird als historischer Moment in die (Jugger-)Sportgeschichte eingehen. An diesem Tag wurde der gemeinnützige Juggersportverein Oldenburger Keiler e.V. als ordentliches Mitglied in den Landessportbund Niedersachen e.V. aufgenommen. Der älteste und mit über 50 Mitgliedern größte Juggersportverein in Niedersachsen ist der erste bundesweit, der auf direktem Wege in einem Landessportbund aufgenommen wurde und somit als Sportart offiziell anerkannt ist. Der Aufnahme gingen mehrjährige Bemühungen und Verhandlungen voraus, der Antrag auf Aufnahme wurde mehrfach abgelehnt. Der Verein Oldenburger Keiler hatte hier in Abstimmung mit den während der Auseinandersetzung zwischenzeitlich gegründeten Juggersportvereinen in Lüneburg und Hannover die Vorreiter- und Vermittlerrolle übernommen. Nachdem Treffen zwischen den Landessportbund Niedersachsen und den Juggerer stattgefunden haben, die Vereine sich auf ein landesweites Regelwerk verständigt hatten und auch die Monita des Landessportbundes im Hinblick auf den Jugg beseitigt wurden freuen sich die Oldenburger Juggerer als Sport anerkannt zu sein. „Dieser Präzedenzfall wird die Juggerszene in ganz Deutschland ermutigen sich als Vereine in die jeweiligen Sportbünde einzubringen“, so Christoph Brunken stellvertretender Vorsitzender der Oldenburger Keiler und Sprecher der Jugger Allianz Niedersachsen. Auch die Vereine in Lüneburg und Hannover haben die Mitgliedschaft beantragt und freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit mir dem LSB. Am Samstag den 11.07. findet im Oldenburger Schlossgarten ab 10.00h die II. Oldenburger Kreismeisterschaft statt, zu der 15 niedersächsische Teams aus Lüneburg, Hannover, Leer und Göttingen anreisen. |